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Der Auftrag des Aeltesten

Der Auftrag des Aeltesten

Titel: Der Auftrag des Aeltesten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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Beloths Gürtel los. »Wenn ich wie mein Vater geworden bin, dann möchte ich auch sein Schwert haben. Mein Drache heißt 
Dorn
. Und genau das wird er all unseren Feinden sein, ein Dorn im Auge. Da ist es nur recht und billig, dass ich auch das Schwert 
Kummer
trage. 
Kummer
 und 
Dorn
, das passt doch zusammen. Außerdem hätte Zar’roc von vornherein an Morzans ältesten Sohn gehen sollen und nicht an dessen jüngeren Bruder. Es ist mein rechtmäßiges Eigentum.«
    Ein eisiger Stein bildete sich in Eragons Magen. 
Das kann nicht sein!
    Auf Murtaghs Gesicht breitete sich ein grausames Lächeln aus. »Ich habe dir nie erzählt, wie meine Mutter hieß. Und du hast mir auch nie den Namen deiner Mutter genannt. Nun, ich verrate ihn dir jetzt: Selena. Selena war unsere Mutter und Morzan unser Vater. Die Zwillinge haben die Verbindung entdeckt, als sie in deinem Kopf herumgewühlt haben. Galbatorix hat sich außerordentlich interessiert gezeigt, als er es erfuhr.«
    »Du lügst!«, rief Eragon. Er konnte den Gedanken nicht ertragen, Morzans Sohn zu sein. 
Hat Brom das gewusst? Hat es Oromis gewusst? Warum haben sie es mir nicht gesagt?
 Dann fiel ihm ein, dass Angela ihm prophezeit hatte, jemand aus seiner Familie würde ihn verraten. 
Sie hatte Recht behalten
.
    Murtagh schüttelte bloß den Kopf, dann legte er die Lippen an Eragons Ohr und flüsterte: »Du und ich, wir sind ein und derselbe, Eragon. Jeder ist das Spiegelbild des anderen. Das kannst du nicht abstreiten.«
    »Du täuschst dich«, knurrte Eragon und kämpfte gegen die unsichtbaren Fesseln an. »Wir sind nicht derselbe. Ich habe keine Narbe mehr am Rücken.«
    Murtagh zuckte zusammen, als hätte er sich geschnitten. Seine Züge wurden kalt und hart. Er hob Zar’roc und hielt das Schwert aufrecht vor der Brust. »Dann ist es eben so. Ich nehme mein Vermächtnis von dir, Bruder. Leb wohl.«
    Dann hob er den Helm vom Boden auf und stieg auf seinen Drachen. Er schaute kein einziges Mal zu Eragon zurück, als Dorn in die Hocke ging, die Flügel ausbreitete und in Richtung Norden vom Plateau abhob. Erst als der Drache hinterm Horizont verschwand, löste sich die Magie, die Eragon und Saphira gefangen gehalten hatte.
    Saphiras Klauen schlugen klackend auf dem Felsboden auf, als sie landete. Sie kroch zu Eragon hinüber und stupste mit der Schnauze seinen Arm an. 
Alles in Ordnung, Kleiner?
    Ja.
 Aber nichts war in Ordnung und sie wusste es.
    Eragon trat an den Rand des Plateaus und blickte auf die brennenden Steppen und den Ausgang der Dinge herab.
     
    Die Schlacht war vorüber. Nach dem Tod der Zwillinge hatten die Varden und Zwerge den verlorenen Boden wieder gutgemacht und die verwirrten Soldaten in den Fluss getrieben oder sie dorthin zurückgejagt, wo sie hergekommen waren.
    Obwohl seine Streitmacht noch immer zu großen Teilen intakt war, hatte das Imperium zum Rückzug geblasen, zweifellos, um sich neu zu formieren und einen zweiten Angriff auf Surda vorzubereiten. Sie hatten Berge von verrenkten Leichnamen zurückgelassen, genügend Menschen und Zwerge, um eine ganze Stadt zu besiedeln. Dicke schwarze Rauchfahnen quollen von den Toten empor, die in den schwelenden Erdschächten versunken waren.
    Nun, da das Gemetzel vorüber war, senkte sich der riesige Vogelschwarm wie ein Leichentuch über das Schlachtfeld.
    Eragon schloss die Augen. Tränen quollen unter den Lidern hervor.
    Sie hatten zwar gewonnen, er selbst aber hatte verloren.
     
     

WIEDER VEREINT
    E rschöpft und durch ihre Verletzungen geschwächt, bahnten Eragon und Saphira sich einen Weg zwischen den Leichen hindurch. Sie begegneten anderen Überlebenden, die apathisch über das versengte Schlachtfeld wankten, Männern, deren leerer Blick irgendwo in die Ferne gerichtet war, ohne wirklich etwas zu sehen.
    Nachdem die Anspannung des Kampfes von ihm abgefallen war, verspürte Eragon nur noch Trauer. Das Gemetzel kam ihm so sinnlos vor. 
Was für eine Tragödie, dass wegen eines einzigen Wahnsinnigen so viele Menschen sterben mussten!
 Er ging um eine Stelle herum, wo dutzende Pfeile im Schlamm steckten, als er die tiefe Bisswunde an Saphiras Schwanz bemerkte und auch ihre anderen Verletzungen sah. 
Warte, gib mir etwas von deiner Kraft. Ich heile dich.
    Kümmere dich zuerst um die, die in Lebensgefahr sind.
    Bist du sicher?
    Ja, Kleiner.
    Er folgte ihrer Aufforderung, beugte sich zu einem Soldaten hinunter und behandelte dessen aufgeschlitzten Hals, bevor er sich als Nächstes

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