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Der Auftrag des Aeltesten

Der Auftrag des Aeltesten

Titel: Der Auftrag des Aeltesten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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ihr genauso brodelte wie in ihm selbst. 
Ich lasse dich doch nicht mit einem Lotterweib herumrennen, das nur an dem Drachenreiter interessiert ist und nicht an dem Menschen Eragon.
    Sie ist kein Lotterweib!
, brüllte Eragon. Er hieb zornig die Faust gegen die Wand. 
Ich bin schließlich ein Mann, Saphira, und kein Eremit. Du kannst nicht von mir erwarten, dass ich… dass ich Frauen ignoriere, nur weil ich ein Drachenreiter bin. Außerdem ist das ohnehin nicht deine Entscheidung. Es wäre eine nette Abwechslung gewesen, mal etwas anderes, als mich immer nur mit irgendwelchen Tragödien herumzuschlagen. Du steckst doch genug in meinem Kopf drin, um zu wissen, wie ich mich fühle. Warum konntest du dich nicht raushalten? Was wäre daran so schlimm gewesen?
    Du verstehst nicht.
 Sie wich seinem Blick aus.
    Ich verstehe nicht! Willst du mich etwa davon abhalten, jemals Frau und Kinder zu haben, eine Familie zu gründen?
    Eragon.
 Endlich fixierte sie ihn mit einem großen Auge. 
Wir sind eng miteinander verbunden.
    Das ist mir nur allzu bewusst.
    Und wenn du eine Beziehung eingehst, mit oder ohne meinen Segen, und dich zu jemandem... hingezogen fühlst, werden dabei auch meine Gefühle geweckt. Das solltest du beachten. Deshalb - und ich warne dich nur dieses eine Mal - gib Acht, wen du dir aussuchst, denn es betrifft uns beide.
    Er dachte kurz darüber nach. 
Unsere Verbundenheit wirkt aber in beide Richtungen. Wenn dir jemand nicht gefällt, werde ich dadurch genauso beeinflusst... Ich verstehe deine Sorge. Du warst also nicht bloß eifersüchtig?
    Sie leckte noch einmal über die Klaue. 
Vielleicht ein bisschen.
    Jetzt war Eragon derjenige, der knurrte. Er schob sich an ihr vorbei, packte sein Schwert und stapfte davon, noch während er es sich umschnallte.
    Er wanderte stundenlang durch Tronjheim und ging dabei jeder Begegnung aus dem Weg. Der Vorfall hatte ihn verletzt, obwohl er die Wahrheit hinter Saphiras Worten ahnte. Von allen Dingen, die sie miteinander teilten, war dies das heikelste Thema und dasjenige, worüber sie sich am schwierigsten einigen konnten. In dieser Nacht schlief er - zum ersten Mal seit seiner Gefangennahme in Gil’ead - nicht bei Saphira, sondern in den Zwergenunterkünften.
    Am nächsten Morgen kehrte er in ihr Quartier zurück. Einer unausgesprochenen Übereinkunft folgend, redeten sie nicht über das Geschehene. Es war sinnlos, noch weiter darüber zu streiten, wenn keiner von ihnen bereit war nachzugeben. Außerdem freuten sie sich beide, wieder vereint zu sein. Sie wollten ihre Freundschaft nicht mit nutzlosen Debatten aufs Spiel setzen.
    Sie aßen gerade zu Mittag - Saphira zerrte an einer blutigen Hirschkeule -, als Jarsha angetrottet kam. Wie bei ihrer ersten Begegnung starrte er Saphira mit großen Augen an, die jeder ihrer Bewegungen folgten, während sie das Fleisch vom Knochen nagte. »Ja?«, fragte Eragon und wischte sich den Mund ab. Ob wohl der Ältestenrat nach ihm schickte? Seit dem Tag des Begräbnisses hatte er nichts mehr von ihm gehört.
    Jarsha wandte sich gerade lange genug von Saphira ab, um zu sagen: »Nasuada wünscht, Euch zu sehen, Herr. Sie erwartet Euch im Arbeitszimmer ihres Vaters.«
    Herr!
 Eragon hätte beinahe losgeprustet. Vor kurzem hatte er selbst noch andere mit »Herr« angesprochen und nicht umgekehrt. Er schaute zu Saphira hinüber. 
Bist du fertig oder sollen wir noch ein paar Minuten warten?
    Sie verdrehte die Augen, stopfte sich den Rest im Ganzen in den Mund und zerbiss krachend den Knochen. 
Ich bin fertig.
    »
Gut«, sagte Eragon und stand auf. »Du kannst gehen, Jarsha. Wir kennen den Weg.«
    Wegen der schieren Größe des Stadtbergs dauerte es fast eine halbe Stunde, bis sie vor dem Arbeitszimmer eintrafen. Wie zu Ajihads Zeiten wurde die Tür bewacht, aber statt eines Doppelpostens stand nun ein ganzer Trupp hartgesottener Krieger davor, die mit Argusaugen nach dem geringsten Anzeichen von Gefahr Ausschau hielten. Man sah den Männern an, dass sie bereit waren, sich notfalls für ihre neue Herrin zu opfern. Obwohl sie Eragon und Saphira selbstverständlich erkannten, versperrten sie ihnen zunächst den Weg, während Nasuada vom Eintreffen der Besucher unterrichtet wurde. Erst dann durften die beiden eintreten.
    Eragon bemerkte die Veränderung sofort: Im Arbeitszimmer stand eine Blumenvase. Die kleinen purpurnen Blüten waren nicht besonders auffällig, verströmten jedoch einen anheimelnden Duft, der bei Eragon Erinnerungen an

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