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Der Auftrag: Thriller (German Edition)

Der Auftrag: Thriller (German Edition)

Titel: Der Auftrag: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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deshalb zurückgekommen?«
    »Ja und nein.«
    Stone blickte sie erwartungsvoll an.
    »Ja, weil ich wusste, dass er Sie gerne sehen würde. Nein, weil ich meine eigenen Gründe hatte.«
    »Und die wären?«
    Sie beugte sich vor. Stone sah die Walther PPK, die in dem schwarzen ledernen Schulterhalfter hing, das durch die Lücke zwischen ihrer Kostümjacke und der Bluse zu sehen war.
    Er deutete mit dem Kopf auf die Pistole. »Ein ziemlicher Abzugswiderstand, nicht wahr?«
    »Man gewöhnt sich daran.« Sie rührte den Rest des Kaffees mit einem Holzstäbchen um. »Sehen wir den Dingen ins Auge. Diese Sache ist von Anfang an verpfuscht. Die Amerikaner haben so viele Geheimdienste, dass ich von keinem eine klare Antwort bekomme. Mein Chef teilt diese Ansicht. Aber die USA sind unser wichtigster Verbündeter, und wir möchten nichts unternehmen, was unser Verhältnis beeinträchtigen könnte. Aber unser Premierminister wurde in Lebensgefahr gebracht, und wir sind verpflichtet, der Sache auf den Grund zu gehen.«
    »Und da sind Sie zu mir gekommen? Wieso?«
    »James McElroy vertraut Ihnen, also vertraue ich Ihnen auch. Und Sie waren gestern Abend dort. Das macht Sie wertvoll.«
    »Vielleicht. Aber der Iran ist lange her, Agent Chapman.«
    »Manche Dinge ändern sich nie. McElroy sagt, Sie gehörten dazu.«
    »Dann setzen Sie voraus, dass ich wirklich John Carr bin.«
    »Oh, das sind Sie. Da habe ich keinen Zweifel.«
    »Wie können Sie so sicher sein?«
    »Als wir Sie besucht haben, war ich kurz pinkeln. Dabei habe ich Fingerabdrücke von einem Glas in Ihrer Toilette genommen. Mein Chef hat genug Einfluss, dass ich eine Dringlichkeitssuche in den Datenbänken des NIC durchführen lassen konnte. Trotzdem musste ich acht Sicherheitsüberprüfungen über mich ergehen lassen, ein paar Computer brannten durch, und es waren zwei Autorisierungen von höchster Stelle nötig, bevor ich das Ergebnis bekam.« Sie runzelte die Stirn. »John Carr von der seligen 666-Abteilung der CIA.«
    »Die offiziell nie existiert hat.«
    »Das interessiert mich nicht. Ich lag noch in den Windeln, als die 666 den letzten Schuss abgefeuert hat, ob offiziell oder nicht.« Sie stand auf. »Sind Sie jetzt bereit, mit dem Mann zu sprechen, dem Sie das Leben gerettet haben? Er will Ihnen das Bier unbedingt ausgeben, Mr. Carr.«

KAPITEL 11
    James McElroy saß in seiner Suite im Willard Hotel, als Stone und Chapman zu ihm geführt wurden. Die englische Spionage-Legende war mittlerweile 74 Jahre alt, grau und gebeugt. Eine beachtliche Wampe ragte unter seinem Jackett hervor. Als er sich aus dem Stuhl erhob, zitterten seine arthritischen Knie ein wenig, doch sein wacher, intelligenter Blick ließ erkennen, dass seine geistige Gewandtheit intakt geblieben war, auch wenn das Alter ihn körperlich beeinträchtigen mochte. Einst war er eins fünfundachtzig groß gewesen, doch die Schwerkraft und Gebrechlichkeit hatten ihm ein paar Zentimeter geraubt. Sein Haar war dünner geworden und zurückgekämmt und enthüllte ein paar Stellen nackter Kopfhaut. Die Schultern seines blauen Jacketts waren mit Schuppen übersät.
    Als er Stone sah, hellte sein Blick sich auf. »Sie haben sich kein bisschen verändert«, sagte er. »Sieht man davon ab, dass Ihr Haar jetzt weiß ist.« Er gab Stone einen Klaps auf den flachen, harten Bauch, ehe er ihn in die Arme schloss. »Ich bin dick geworden, Sie nicht.« McElroy ließ Stone los und deutete auf zwei Sessel. »Wie ist es Ihnen ergangen, John?«
    »Ich lebe noch«, erwiderte Stone knapp.
    Der Engländer nickte. Sein Gesicht wurde wieder ernst. »Ja, ich bin informiert und weiß, was Sie damit meinen. Die Ereignisse haben Sie auf eine harte Probe gestellt.«
    »So kann man es auch ausdrücken.«
    McElroy kniff die Augen zusammen. »Ich habe von … Sie wissen schon … gehört. Es tut mir leid.«
    »Das ist mehr, als ich von meiner Seite bekommen habe. Aber vielen Dank.«
    Chapman blickte erst Stone, dann McElroy an. »Wollen Sie dieses Wissen vielleicht teilen, Sir?«, fragte sie.
    »Nein«, sagte Stone. »Das will er nicht.«
    McElroy nahm den Blick nicht von Stone. »John und ich gehören einer Generation an«, sagte er zu Chapman, »die ihre Berufsgeheimnisse mit ins Grab nehmen wird. Verstanden?«
    »Jawohl, Sir«, erwiderte Chapman rasch.
    »Trinken wir etwas zusammen, John?«
    »Ist noch ein bisschen früh für mich.«
    »Aber in London ist es schon ziemlich spät. Tun wir einfach so, als ob, okay? Besonderer Anlass

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