Der Auftrag: Thriller (German Edition)
etwas anderes beweisen.«
Stone schaute zu Chapman, dann wieder zu seinem alten Bekannten. »Agent Chapman scheint sehr fähig zu sein.«
»Ja, das ist sie, sonst wäre sie nicht hier. Aber ich glaube, mit Ihnen an der Seite wäre sie noch fähiger.«
Stone schüttelte den Kopf. »Ich habe die Nase voll.«
»Ja, Ihr kleiner Ausflug zum NIC. Wie ich gehört habe, markiert Riley Weaver sein Revier dort mit außerordentlichem Tempo. Er wird Fehler machen. Hoffen wir, dass dabei nicht allzu viele Leute sterben. Und wie ich gehört habe, will das FBI auch ein Stück von Ihnen.«
»Könnte sein.« Stone musterte den älteren Mann. Ich frage mich, ob er von meinem Treffen mit dem Präsidenten weiß. Und dass ich wieder einsteigen soll.
Stone hatte keinen Grund zu der Annahme, dass McElroy ihm etwas Böses wünschte, doch in diesem Geschäft reichte es nicht aus, jemandem das Leben gerettet zu haben, um eine dauerhafte Allianz zu schmieden. Und Stone war sich auch sicher, dass der Premierminister – und damit auch James McElroy – ihn opfern würden, falls die Amerikaner das verlangten.
Dann kam ihm etwas anderes in den Sinn. Deshalb bin ich hier. Der Präsident hat McElroy beauftragt, mir die Nachricht direkt zu überbringen.
Er beschloss, diese Annahme zu überprüfen. »Ich habe bereits einen Auftrag. Ich soll morgen aufbrechen.«
»Pläne kann man ändern. Man muss die neuesten Entwicklungen in Betracht ziehen.«
»Muss man das?«
»Die Ereignisse im Park haben ein neues Arrangement ermöglicht«, sagte McElroy geradeheraus.
»Warum? Einfach, weil ich dort war?«
»Zum Teil. Darüber hinaus bin ich in den betreffenden Kreisen nicht ohne Einfluss. Und ich bin der Meinung, dass Sie hier besser eingesetzt sind als in südlicheren Bereichen dieser Hemisphäre.«
Also weiß er von den Russen und der mexikanischen Pipeline.
»Sie sind mein neuer Befürworter? Das ist gefährlich.«
»Das war 1977 im Iran nicht anders. Das hat Sie aber nicht aufgehalten.«
»Es war mein Job. Sie sind mir nichts schuldig.«
»Sie sagen mir nicht die Wahrheit.«
Stone neigte den Kopf.
»Ich habe damals Ermittlungen eingeleitet«, fuhr McElroy fort. »Sie hatten bereits die Erlaubnis, nach Hause zurückzukehren. Genau genommen waren Sie schon außer Dienst. Das eigentliche Team, das zu meiner Unterstützung kommen sollte, geriet in einen Hinterhalt und wurde bis auf den letzten Mann vernichtet. Warum glauben Sie, dass ich Ihnen nichts sage, was Sie nicht schon wissen?«
Bei dieser Enthüllung musterte Chapman Stone mit noch größerem Interesse.
»Sie hatten Probleme. Ich war dort. Sie hätten dasselbe für mich getan.«
»Aber nicht mit dem gleichen Erfolg, befürchte ich. Nicht, weil ich es nicht gewollt hätte«, fügte er schnell hinzu. »Aber ich konnte nie so gut schießen.«
»Dann sagen Sie mir, worauf es unter dem Strich hinausläuft.«
»Sie ermitteln. Sie haben Erfolg. Dann …« McElroy zuckte mit den Achseln. »Was man Ihnen vorher versprochen hat, wird sich nicht ändern.«
»Und wenn ich keinen Erfolg habe?«
McElroy schwieg.
»Okay«, sagte Stone.
»Sie machen mit?«
»Ja.«
»Ausgezeichnet.«
»Und wie wird es ablaufen?«, fragte Stone. »Ich war ziemlich lange aus dem Spiel. Man ist nicht einfach so mit einem Sprung wieder drin.«
»Ich habe mit Billigung des Premierministers ein paar Fäden gezogen. Der Premier und Ihr Präsident sind ziemlich beste Freunde. Sie spielen zusammen Golf, sie ziehen gemeinsam in den Krieg. Sie wissen, wie das ist, Oliver.«
»Was wollen Sie damit sagen?«
»Die beiden sind zum Schluss gekommen, dass es toll wäre, wenn Sie und Mary ein wenig in dieser Sache herumstochern würden.«
»Nur damit wir uns richtig verstehen: Ich bin nicht mehr der, der ich mal war.«
McElroy betrachtete seinen alten Freund. »Einige erinnern sich nur noch wegen Ihrer außergewöhnlichen körperlichen Taten an Sie, wegen Ihrer Treffsicherheit, die nie versagt, wegen des Mutes, der nie gewankt hat. Aber ich erinnere mich überdies als an einen der gerissensten Agenten an Sie, die je für das Sternenbanner tätig waren. Viele haben versucht, Sie zu beseitigen, manche sind ziemlich nah an Sie herangekommen, aber nie ist es jemandem gelungen. Ich würde sagen, dass Sie genau das sind, was der Onkel Doktor verschrieben hat. Und ich glaube, Sie würden auch einen persönlichen Vorteil daraus ziehen. Und nicht nur wegen der offensichtlichen Gründe.«
»Damit meine Feinde mir näher
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