Der Auftrag: Thriller (German Edition)
und so weiter. Zwei alte Freunde …«
Ein Hotelangestellter brachte Drinks für sie alle. Stone nahm ein Bier, Chapman einen Beefeater-Martini, McElroy einen Scotch pur. McElroy betrachtete Stone über den Rand seines Glases. »Gallensteine. Die verdammten Dinger treiben mich noch in den Wahnsinn. Aber es heißt, ein guter Scotch löst sie auf. Jedenfalls habe ich das irgendwo gehört. Also muss ein Gerücht genügen.« Er hob das Glas. »Cheers.«
Sie tranken. McElroy tupfte sich den Mund mit einem Taschentuch ab.
»Der Premierminister?«, kam Stone dann zur Sache.
Chapman richtete sich im Stuhl auf, während sie in eine Olive aus ihrem Drink biss.
McElroy schaute gequält drein, rieb sich die Seite und nickte der Form halber. »Ja, der Premierminister. Verlässlicher Mann. Ich habe bei der Wahl sogar für ihn gestimmt. Unter uns gesagt, er ist in manchen Dingen ein wenig unzuverlässig, aber welcher Politiker ist das nicht?«
»Unzuverlässig genug, um in die Luft gesprengt zu werden?«, fragte Stone.
»Nein, das glaube ich nicht. Mit anderen Worten, das Problem ist nicht hausgemacht.«
»Da draußen gibt es eine Menge Feinde.« Stone warf Chapman einen Blick zu. »Unser engster Verbündeter. Da hat er auf Ihrer kleinen Insel ja einen Volltreffer gelandet.«
»So ziemlich. Aber wir sind gute Soldaten und machen einfach weiter.«
»Wer hat gewusst, dass er ursprünglich durch den Park spazieren wollte?«
»Ein sehr begrenzter Personenkreis«, antwortete Chapman, während McElroy seinen Scotch austrank und sich weiterhin die Seite rieb. »Während wir uns hier unterhalten, werden alle überprüft, die davon wussten.«
McElroy schien sich für dieses Detail nicht besonders zu interessieren, doch Stone griff das Thema sofort auf. »Eine andere Theorie?«
McElroy zog die Nase hoch. »Ich bin mir nicht sicher, ob es tatsächlich schon eine Theorie ist, John.«
»Ich heiße jetzt Oliver.«
Der Engländer nickte. »Natürlich. Ich habe die Akten gelesen. Leider ist mein Gedächtnis nicht mehr, was es mal war. Nun ja, Oliver, es ist nur ein Gedanke.«
»Und der wäre?«
Wie zuvor Stone, hielt nun McElroy vier Finger seiner rechten Hand hoch. »Gestern Abend waren vier Personen im Park.« Er nahm einen Finger herunter. »Unser Mann war derjenige, dessen Zahn Sie kurz im Besitz hatten.«
»Agent Chapman hat mir gesagt, dass der Mann zu Ihnen gehört und im Park Streife ging. Aber warum, wenn der Premierminister den Park gar nicht mehr betreten wollte?«
»Der Mann hatte den Auftrag, im Park Streife zu gehen, als der Plan mit dem Spaziergang noch gültig war. Als der Premierminister sich den Knöchel vertrat, haben wir den Mann dort gelassen, um einen größeren Sicherheitsumkreis zu haben.« McElroy hielt die drei Finger noch höher. »Aber die Crux an der Sache ist, John … Entschuldigung, Oliver … die verdammte Crux ist, dass meine Ansprechpartner hier drüben mir absolut nichts über die drei anderen Personen sagen können.«
»Ich habe die Videoaufnahme gesehen. Eine dieser drei Personen ist tot.«
»Was nicht besonders hilfreich ist. Dann sind da noch der Mann und die Frau. Vielleicht waren sie nur zufällig dort, vielleicht auch nicht. Wie dem auch sei, ich muss es genau wissen.«
»Warum waren diese Leute gestern Abend überhaupt im Park? Ich bin oft dort, und das Sicherheitspersonal kennt mich. Aber zu dieser späten Stunde halten sich im Park normalerweise keine Besucher mehr auf.«
»Gute Frage. Ich habe sie mir auch schon gestellt. Haben Sie eine Antwort gefunden? Ich nicht.«
»Ich auch nicht, jedenfalls keine zufriedenstellende. Es gab keine aktuellen Drohungen gegen den Premierminister?«
»Zumindest keine glaubwürdigen.«
»Was werden Sie unternehmen?«
»Ihn aus der Schusslinie nehmen.« McElroy blickte auf die Uhr. »Der Premierminister sollte in zwanzig Minuten nach Heathrow aufbrechen.«
»Und danach?«
McElroy bemerkte ein paar Schuppen auf seiner Schulter und wischte sie weg wie eine wenig verlockende Schlussfolgerung. »Wir können es nicht dabei bewenden lassen, Oliver. Die Sache hat sich auf amerikanischem Boden ereignet, also sind unsere Mittel begrenzt, aber wir können es beim besten Willen nicht dabei bewenden lassen. Es wäre ein Präzedenzfall, würden wir nichts unternehmen. Wir können nicht zulassen, dass jemand auf unseren Premierminister schießt, ohne dass es Konsequenzen hätte.«
»Falls er das Ziel war.«
»Davon müssen wir ausgehen, bis die Fakten
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