Der Auftrag: Thriller (German Edition)
damit sie sich ungestört unterhalten konnten.
»Tom Gross, FBI«, sagte er. »Ich bin der Leiter dieser Ermittlung und arbeite für die Antiterroreinheit.« Gross war Ende vierzig, etwas kleiner und stämmiger als Stone, mit schütterem Haar und ernstem Gesichtsausdruck.
»Wir sind hier, weil …«, setzte Stone an.
»Ich habe einen Anruf bekommen«, unterbrach Gross ihn. »Sie können mit der vollen Kooperation des FBI rechnen.« Er sah Chapman an. »Freut mich, dass Ihr Premierminister unverletzt geblieben ist.«
»Danke«, erwiderte Chapman.
»Hat schon irgendwer die Verantwortung übernommen?«, fragte Stone.
»Noch nicht.«
Gross führte sie zum Ursprungsort der Explosion, während Stone ihm erklärte, dass er sich gestern Abend im Park aufgehalten hatte. Während sie im Weißen Haus gewesen waren, hatte die Anzahl der kleinen bunten Fähnchen, die anzeigten, wo Beweisstücke gefunden worden waren, beträchtlich zugenommen.
»Die Medien haben sich natürlich auf diese Sache gestürzt«, sagte Gross, »obwohl es uns gelungen ist, sie vom Tatort fernzuhalten. Das ist wirklich ein verdammter Schlamassel. Wir mussten alle Läden im Umkreis von einem Block um den Park schließen. Eine Menge angefressener Leute.«
»Da bin ich mir sicher«, sagte Stone.
»Der Direktor hat eine Pressekonferenz einberufen, in der er sehr wenig gesagt hat, weil wir noch nicht viel wissen. Der ADIC wird sich über das MR-Büro mit dem Rest der Medien befassen«, fügte er hinzu, wobei er sich auf den verantwortlichen Assistent Director und das Media Relations-Büro des FBI bezog. »Wir übernehmen die Ermittlungen vom ATF, das aber bei der Bombe am Ball bleiben wird.«
Stone musterte Gross. »Dann sind Sie zu dem Schluss gekommen, dass es sich um einen internationalen und keinen nationalen Terrorakt handelt?«
»Nein, das kann ich nicht behaupten«, gestand Gross ein. »Wir ziehen die Ermittlungen wegen der geografischen Nähe und der Anwesenheit des Premierministers an uns.«
»Klar«, sagte Stone. »Haben Sie sich das Überwachungsvideo des Parks vom vergangenen Abend angesehen?«
»Wir haben es in der mobilen Kommandostelle abgespielt. Leider wurden die verdammten Kameras bei der Explosion beschädigt. Das überrascht mich, denn wir haben ungefähr ein Dutzend Aufzeichnungsgeräte installiert und mit Agenten von wahrscheinlich fünf verschiedenen Behörden bemannt. Vielleicht war die Bombe aus irgendeinem Grund so entworfen, dass sie die Geräte blockiert hat.«
Stones Miene blieb bei diesem Kommentar unergründlich. Das FBI hatte eindeutig keinen Zugang zu der ungeschnittenen Aufzeichnung. Stone speicherte die Information erst einmal ab. »Woher kamen die Schüsse?«, fragte er.
Gross zeigte auf das nördliche Ende des Parks. »Der Dachgarten des Hay-Adams-Hotels. Wir haben eine Menge Patronenhülsen gefunden. Sie stammen von einer TEC-9.«
»Interessante Waffenwahl«, sagte Stone.
»Wieso?«, fragte Gross.
»Begrenzte Reichweite. Ungefähr fünfundzwanzig Meter. Was kürzer ist als die Höhe, aus der sie heruntergeschossen haben. Und es ist nicht leicht, mit einer TEC-9 etwas zu treffen, was nicht direkt vor einem steht.«
»Tja, sie haben auch nichts getroffen.«
»Aber Sie haben keine Waffen gefunden?«, fragte Stone.
Gross schüttelte den Kopf.
»Wie ist das möglich?«, fragte Chapman. »Laufen die Leute in den Vereinigten Staaten einfach mit Maschinenpistolen unter dem Arm herum? Ich dachte, die englische Presse hätte das frei erfunden.«
»Da bin ich mir noch nicht sicher. Und nein, die Leute laufen hier nicht mit Maschinenpistolen unter dem Arm herum«, sagte Gross ungehalten. »Das Hotelpersonal kooperiert mit uns. Der Dachgarten ist beliebt, aber nicht schwer gesichert. Natürlich haben wir das Hotel bis zum Abschluss der Ermittlungen geschlossen. Wir haben sämtliche Gäste auf dem Gelände festgehalten und verhören sie zurzeit.«
»Waren die Waffen ferngesteuert, oder haben menschliche Finger die Abzüge betätigt?«, fragte Stone.
»Wenn sie ferngesteuert waren, sind alle Spuren beseitigt worden. Momentan gehen wir davon aus, dass Menschen in die Sache verwickelt sind.«
»Sie haben das Hotel abgeschottet?«
»Ja, aber es gab eine Zeitlücke«, gestand Gross ein.
»Wie lange?«
»Hier herrschte ein paar Stunden ein ziemliches Chaos. Als bestätigt wurde, dass die Schüsse vom Dachgarten abgegeben wurden, haben wir das Hotel abgeriegelt.«
»Also hatten die Schützen genug Zeit, das Hotel
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