Der Auftrag: Thriller (German Edition)
sein Gewicht und trank einen Schluck Kaffee, bevor er antwortete. »Ich habe die Ermittlung abgekürzt und alle Leute des National Park Service, die bei dem Pflanzen mitgewirkt haben, einschließlich ihres Vorgesetzten, zusammengetrommelt und ihnen mitgeteilt, sie sollen ihre Ärsche ins FBI-Büro Washington schaffen. Der Vorgesetzte heißt George Sykes. Laufbahn im öffentlichen Dienst. Der Typ hat sechs Enkelkinder. Sein Background ist blütenrein. Er war die ganze Zeit mit seinem Team zusammen und hat auf einen Stapel Bibeln geschworen, dass keiner seiner Leute etwas damit zu tun hat. Und ich neige dazu, ihm zu glauben. Es sind ungefähr sieben Leute die ganze Zeit dabei gewesen, von dem Augenblick an, als der Baum geliefert und in den Lagerraum gebracht wurde. Es ist unmöglich, dass sie alle gekauft worden sind.«
»Warum ist das Loch nicht abgedeckt worden?«, fragte Stone.
Gross lächelte. »Da habe ich wirklich einiges an Bildung mitbekommen. Der National Park Service ist sehr wählerisch, was die Pflanzen im Lafayette Park betrifft. Offensichtlich dürfen dort nur Gattungen gepflanzt werden, die schon zu George Washingtons Zeiten verfügbar waren. Diese Burschen sind in Wirklichkeit Historiker, die manchmal ein Loch graben. Ich habe heute viel mehr darüber erfahren, als ich eigentlich wissen müsste. Aber sie haben das Loch nicht abgedeckt, weil sie eine ganz besondere Erde vorbereiten mussten, ein Baumpfleger sich den Baum ansehen sollte, um sich zu überzeugen, dass er beim Transport nicht beschädigt worden war, bla, bla, bla. Sie wollten das Loch am nächsten Tag schließen.«
»Also war die Bombe in dem Wurzelballen des Baums, bevor er überhaupt geliefert wurde«, ergriff Chapman das Wort. »So muss es gewesen sein. Die Leute vom National Park Service hatten nichts damit zu tun.«
Stone sah von ihr zu Gross. »Kennen wir die Zeitschiene, was den Baum betrifft? Wissen wir, woher er kam? Wer an diesem Ende damit zu tun hatte?«
»Das überprüfen wir bereits. Die Sache ist nur … ich wüsste nicht, wie ein Baum von dort zum Lafayette Park gekommen sein soll, ohne nach einer verdammten Bombe abgesucht zu werden. Zumindest werden sie doch einen Hund daran schnüffeln lassen, wenn er in den Lagerraum kommt. Der Baum war verdammt groß. Wie Sie auf dem Video gesehen haben, mussten sie das Ding mit einem Kran einlassen.«
»Gibt es einen Bericht darüber, dass sich ein Bombensuchhund den Baum vorgenommen hat?«, fragte Stone.
»Wenn, kann ich ihn jedenfalls nicht finden. Und von den Leuten, die den Baum eingelassen haben, kann sich keiner daran erinnern.«
»Wenn das stimmt, gibt es noch eine große Lücke bei den Sicherheitsvorkehrungen«, meinte Chapman.
»Ja, aber eine Bombe in einem Wurzelballen?« Gross schüttelte den Kopf. »Wer kommt denn auf so was?«
»Wer kommt darauf, dass Passagiermaschinen gegen Wolkenkratzer fliegen?«, sagte Stone. »Oder dass man Sprengstoff in der Unterwäsche oder in den Schuhen versteckt? Wir müssen zusehen, dass wir den anderen einen Schritt voraus sind, oder weitere unschuldige Menschen werden sterben.«
Gross trank noch einen Schluck Kaffee. Seine Stirn war gefurcht.
»Noch etwas?«, fragte Stone, der den Agenten sorgfältig beobachtete.
Als Gross fortfuhr, sprach er so leise, dass Stone und Chapman sich vorbeugen mussten, um ihn verstehen zu können. »Ich kann nicht glauben, dass ich das sage, aber ich befürchte, unsere Seite beobachtet uns. Verarscht uns, meine ich. Deshalb habe ich darum gebeten, euch beide hier zu treffen.«
»Unsere Seite?«, fragte Chapman. »Wie kommen Sie darauf?«
Gross betrachtete Stone misstrauisch. »Ich weiß, Sie sind beim NSC, und ehrlich gesagt habe ich schon zu viele Jahre abgerissen, um meine Karriere jetzt platzen zu lassen, aber ich bin auch nicht bereit, einfach nur herumzusitzen und so zu tun, als wäre alles in Ordnung.«
Stone beugte sich noch weiter vor. »Meine Loyalität gilt den Leuten an diesem Tisch. Und jetzt sagen Sie mir, warum Sie befürchten, dass Ihre eigene Seite gegen Sie arbeitet.«
Gross sah wütend und ängstlich zugleich aus. »Ich glaube, meine Telefone sind verwanzt. Die in meinem Büro und die in meinem Haus. Und wenn ich Fragen stelle, bekommen mehr Leute das mit, als es der Fall sein dürfte.« Er musterte zuerst Stone, dann Chapman. »Sagen Sie mir was. Und ich würde gern die Wahrheit hören.«
»Klar«, sagte Chapman schnell, doch Stone schwieg und wartete.
»Die
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