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Der Auftrag: Thriller (German Edition)

Der Auftrag: Thriller (German Edition)

Titel: Der Auftrag: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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anderes. Etwas, das deutlich hörbar auf den Boden knallte. Als die Tür geöffnet wurde, sahen sie eine zierliche Frau in den Zwanzigern, die an beiden Armen auf Metallkrücken lief, um ihre verkrüppelten Beine zu entlasten. Daher die seltsamen Geräusche.
    »Carmen Escalante?«, fragte Stone.
    Sie nickte. »Ja.«
    Stone und Chapman zeigten ihre Dienstmarken vor.
    »Wir sind hier, um Ihrem Bericht über eine vermisste Person nachzugehen«, sagte Chapman.
    »Sie hören sich nicht wie eine Amerikanerin an«, sagte Carmen neugierig.
    »Ich bin auch keine.«
    Carmen schaute verwirrt drein.
    »Können wir hereinkommen?«, fragte Stone.
    Sie folgten ihr einen kurzen Flur entlang, der zu einem winzigen Zimmer führte. Die Einrichtung stammte aus dritter Hand, der Boden war mit Abfall übersät. Stone roch verfaulendes Essen.
    »Ich bin in letzter Zeit nicht zum Saubermachen gekommen«, sagte Carmen, doch ihre Stimme klang gleichgültig. Sie ließ sich auf die Couch fallen und stellte ihre Krücken gegen die Armlehne des Möbelstücks. Auf beiden Seiten von ihr stapelte sich Zeug, das Stone nur höflich als Müll beschreiben konnte.
    Stone und Chapman blieben stehen, weil es keine anderen Sitzgelegenheiten gab.
    »Ich nehme an, Sie machen sich Sorgen«, begann Stone.
    »Um meinen Onkel Alfredo, ja. Aber wir nennen ihn Freddy.«
    »Wir?«
    »Die Familie.«
    »Ist sonst noch jemand hier?« Stone sah sich um.
    »Nein, sie sind in Mexiko.«
    »Also wohnen Sie hier bei ihm?«
    Sie nickte.
    »Und sein Nachname?«
    »Padilla.«
    »Wann haben Sie ihn zum letzten Mal gesehen?«, fragte Chapman.
    »Vor zwei Tagen. Er wollte essen gehen.«
    »Wissen Sie, wohin?«
    »Ein Restaurant an der Sixteenth Street, in der Nähe der F Street. Er kommt ursprünglich aus España, mein Onkel. Die Familie meines Vaters, die Escalantes, sind auch aus España. Ist lange her. Gute Paellas in España. Er mochte seine Paellas, mein Onkel. Und dieses Restaurant, zu dem er geht, es hat gute Paellas.«
    Stone und Chapman wechselten einen Blick. Offensichtlich dachten sie das Gleiche.
    Dann war er ganz in der Nähe vom Lafayette Park.
    »Darf ich Sie fragen, warum Sie mit dem Anruf bei der Polizei so lange gewartet haben?«, fragte Stone.
    »Ich habe kein Telefon hier. Und ohne Onkel Freddy ich komme nicht weit herum. Ich dachte, er kommt bald nach Hause. Aber er kommt nicht. Also ich bitte eine Nachbarin, für mich anrufen.«
    »Okay. Wissen Sie, was er angehabt hat, als er zu dem Restaurant ging?«
    »Seinen blauen Jogginganzug. Er trug ihn gern, aber er hat nicht gern Training gemacht. Mir kam das komisch vor.«
    »War er nicht in Form?«, fragte Chapman.
    Carmen machte mit beiden Händen eine Bewegung, die einen dicken Bauch anzeigen sollte. »Er mochte seine Comida und sein Bier.«
    »Wie kam er normalerweise nach Hause? Hatte er ein Auto?«, fragte Stone.
    »Wir haben kein Auto. Er nimmt Bus oder Bahn.«
    »Hat er gesagt, dass er nach dem Essen spazieren gehen will?«, fragte Chapman.
    Carmen fing an zu zittern und zeigte auf den kleinen Fernseher, der auf einer Spanplatte stand. »Ich sehe, was passiert ist. Die Bombe. Onkel Freddy … er ist tot?« Eine Träne rann ihr über die Wange.
    Stone und Chapman wechselten erneut einen Blick. »Haben Sie ein Foto Ihres Onkels hier?«
    Carmen zeigte auf ein schiefes Bücherregal an einer Wand. Darauf standen ein halbes Dutzend eingerahmte Fotos. Stone ging hinüber und betrachtete sie. Alfredo »Freddy« Padilla war auf dem dritten Bild von rechts. Er trug Jeans, dazu dieselbe blaue Joggingjacke, in der er in Stücke gerissen worden war. Stone nahm das Foto und zeigte es Chapman, die den Mann, den sie so oft auf dem Video gesehen hatte, auf Anhieb wiedererkannte. Sie nickte.
    Stone stellte das Foto zurück und wandte sich an Carmen. »Haben Sie Familie, die kommen und bei Ihnen bleiben könnte?«
    »Dann ist er tot?«
    Stone zögerte. »Leider ja, fürchte ich.«
    Carmen legte eine Hand vor den Mund und begann leise zu schluchzen.
    Stone kniete vor ihr nieder. »Ich weiß, das ist ein schlechter Zeitpunkt, aber gibt es irgendeinen Grund, weshalb Ihr Onkel an diesem Abend durch den Lafayette Park gegangen sein könnte?«
    Carmen fand eine innere Kraft, die Stone gar nicht bei ihr vermutet hätte, und riss sich zusammen. »Er liebt dieses Land«, sagte sie. »Wir sind erst vor Kurzem hierhergekommen. Ich, damit die Medicos mit meinen Beinen helfen können. Onkel Freddy kam mit mir. Meine Eltern tot. Er bekam

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