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Der aufziehende Sturm

Der aufziehende Sturm

Titel: Der aufziehende Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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genommen zu werden.
    »Falls es die Höchste Tochter erlaubt«, sagte General Galgan und trat wieder vor. »Ich glaube, General Yulans Plan ist von großem Nutzen. Sicherlich birgt er das Risiko für große Verluste, aber eine solche Gelegenheit bietet sich uns nie wieder. Sollten diese Marath'damane in den Konflikt eingreifen, könnten sie uns ausschalten. Und könnten wir den Zugang zu ihrer Waffe erlangen, oder sogar ihrer Fähigkeit, große Distanzen zurückzulegen ... Nun, ich glaube, der mögliche Erfolg rechtfertigt das Risiko, jeden To'raken in unserer Armee einzusetzen.«
    »Falls es die Höchste Tochter erlaubt«, fuhr General Yulan fort, »unser Plan verlangt nach zwanzig Abteilungen der Faust des Himmels - insgesamt zweihundert Soldaten -, und fünfzig gekoppelte Sul'dam. Wir glauben, dass vielleicht auch eine kleine Gruppe Blutmesser angebracht wäre.«
    Blutmesser, die Elite der Faust des Himmels, selbst eine exklusive Gruppe. Yulan und Galgan hatten sich diesem Einsatz verschrieben! Man verpflichtete keine Blutmesser, wenn man es nicht sehr ernst meinte, niemals, denn sie kehrten nicht von ihrer Mission zurück. Ihre Pflicht bestand darin zurückzubleiben, nachdem sich die Fäuste zurückzogen, und dem Feind so viel Schaden wie nur vorstellbar zuzufügen. Wenn sie einige von ihnen nach Tar Valon bringen konnten, mit dem Befehl, so viele Marath'damane wie möglich zu töten ...
    »Der Wiedergeborene Drache wird über diesen Stoßtrupp nicht erfreut sein. Ist er nicht mit diesen Marath'damane verbunden?«
    »Einige Berichte besagen das«, entgegnete Galgan. »Andere behaupten, er ist gegen sie. Wiederum andere sagen, sie sind seine Marionetten. Unsere mangelhaften nachrichtendienstlichen Erkenntnisse auf diesem Gebiet senken meinen Blick, Höchste Tochter. Es war mir nicht möglich, die Wahrheit von den Lügen zu trennen. Bis wir bessere Informationen haben, müssen wir das Schlimmste annehmen, dass dieses Unternehmen ihn sehr erzürnen wird.«
    »Und Ihr haltet es trotzdem für lohnenswert?«
    »Ja«, sagte Galgan, ohne zu zögern. »Sollten diese Marath'damane mit dem Wiedergeborenen Drachen verbunden sein, dann haben wir einen noch wichtigeren Grund, um jetzt zuzuschlagen, bevor er sie gegen uns einsetzen kann. Vielleicht wird ihn dieses Unternehmen erzürnen - aber es wird ihn auch schwächen, was Eure Verhandlungsposition stärkt.«
    Tuon nickte nachdenklich. Zweifellos war das die schwierige Entscheidung, die das Omen gemeint hatte. Aber ihre Wahl schien sehr offensichtlich. Eigentlich war es gar keine schwierige Entscheidung. Alle Marath'damane in Tar Valon mussten an die Leine gelegt werden, und es war eine ausgezeichnete Möglichkeit, mit einem mächtigen Schlag den Widerstand gegen das Immer Siegreiche Heer zu schwächen.
    Aber das Omen hatte von einer schwierigen Entscheidung gesprochen. Sie gestikulierte Selucia. »Gibt es in diesem Raum jemanden, der gegen diesen Plan ist?«, fragte die Stimme. »Hat jemand einen Einwand gegen das, was General Yulan und seine Männer vorschlagen?«
    Das anwesende Blut sah einander an. Beslan hätte vielleicht etwas zu sagen gehabt, aber er schwieg. Die Altaraner hatten keine großen Einwände gehabt, dass man ihre Marath'damane an die Leine legte; anscheinend hatten sie kein großes Vertrauen zu jenen, die die Macht lenken konnten. Sie waren nicht so vernünftig wie in Amadicia gewesen, wo man diese Aes Sedai zu Gesetzlosen erklärt hatte, aber sie hießen sie auch nicht willkommen. Beslan würde keine Einwände gegen einen Schlag gegen die Weiße Burg haben.
    Tuon lehnte sich zurück und wartete ... Worauf eigentlich? Vielleicht war das ja doch nicht die Entscheidung, die das Omen gemeint hatte. Sie wollte gerade das Unternehmen genehmigen, als das plötzliche Öffnen der Türen sie innehalten ließ.
    Die Totenwächter an der Tür traten einen Moment später zur Seite und ließen einen So'jhin ein, der im Korridor diente. Der muskulöse Mann hieß Ma'combe und warf sich zu Boden, der schwarze Zopf über seiner rechten Schulter fiel auf den Fliesenboden. »Wenn es der Tochter der Neun Monde gefällt, Generalleutnant Tylee Khirgan erbittet eine Audienz.«
    Galgan sah überrascht aus.
    »Was ist?«, fragte Tuon.
    »Ich habe nicht gewusst, dass sie zurückgekehrt ist, Höchste Tochter. Ich schlage demütig vor, dass sie sprechen darf. Sie gehört zu meinen besten Offizieren.«
    »Sie darf eintreten«, übermittelte Selucia als Stimme.
    Ein männlicher Da'covale

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