Der Außerirdische ist auch nur ein Mensch
dem Schalter nicht nur mit ausdruckslosem Gesicht, sondern vermutlich auch mit Schweigen - also Stille - begegnen würden. Selbst wenn Sie an einen nicht stillen Amtsmitarbeiter geraten würden, würde Ihre Suche nach dem verlorenen Wort ja nur von Erfolg gekrönt sein, wenn ein hilfreicher Mensch es dort abgegeben hätte.Wenn er auf der Straße oder sonst wo
darüber gestolpert wäre und sich gedacht hätte: Hoppla, ein herren- oder damenloses Wort, das vermisst bestimmt schon jemand. Oder wenn er im Fernsehen quasi live mitbekommen hätte, wie jemand, etwa ein Politiker oder Prominenter, mit allerlei Ähs darauf aufmerksam macht: Huh, ich habe ein Wort verloren, und mit verzweifeltem Blick zum Himmel oder zu den Fundämtern den geneigten Fernsehzuschauer darauf aufmerksam zu machen sucht, doch bitte mal auf dem Teppich oder dem Fernsehtisch nachzusehen, ob das Wort da vielleicht hingefallen ist.
Das wäre mal TV-aktiv! Da könnten Sie sich den Mitgliedsbeitrag im Sportverein glatt sparen. Aber Sie haben recht, bis Sie das Wort gefunden und zum Fundbüro gebracht haben, das dauert schon ein Weilchen. Und bis dahin ist der Rest Schweigen. Ist ja auch mal ganz schön. Oder ganz öde.
Im All ist man im Allgemeinen allein
Kosmische Langeweile
Apropos Stille! Der Kosmos ist das Langweiligste, was es überhaupt im ganzen Universum gibt. Da passiert ja nichts! Überhaupt nichts! Also gar nichts, da ist nichts los. Der ist so leer, dass man gar nicht weiß, warum sich überhaupt irgendjemand mit ihm beschäftigt.
Die Abgründe von Raum und Zeit sind so gewaltig, dass es einen schauert. Und wenn es lange genug geschauert hat, dann wird es eben langweilig. Im Grunde wissen Sie doch ganz genau, was ich meine. Schauen Sie einfach mal abends in den dunklen Nachthimmel. Na, was sehen Sie?
Dunkelheit, durchsetzt von ein paar kleinen funkelnden Lichtchen, die allermeisten davon sind Sterne, also strahlende Gaskugeln. Jetzt lassen wir die paar Planeten mal weg, dann haben Sie gerade die totale Leere des Universums genossen. Wenn es da draußen nämlich irgendwelches Material gäbe, dann würden Sie das Licht der Sterne gar nicht sehen, das wäre dann gar nicht bis an Ihr Auge gedrungen.
Wie leer das Universum ist, ist wirklich erschütternd: Während die mittlere Luftdichte auf dem Planeten Erde pro Kubikzentimeter 10 hoch 20 Teilchen ist, ist der Kosmos quasi total leer, also fast völlig leer. Da gibt
es ein Teilchen pro Kubikmeter. Warum es also überhaupt irgendjemanden geben sollte, der sich durch den Kosmos hindurchbewegt, um irgendwo anzukommen, ist mir völlig schleierhaft. Etwas Langweiligeres, als da draußen durch den total leeren Raum zu fliegen, kann ich mir nicht vorstellen. Außerdem verliert man auch noch sein Gewicht, wenn man von dem eigenen Planeten wegkommt, man wird ständig mit Strahlung bombardiert, man ist immer mit den gleichen Leuten zusammen, also etwas Öderes als interstellare Reisen kann es überhaupt nicht geben. Vielleicht ist das ja auch der Grund, weshalb die meisten Lebewesen auf den Planeten darauf verzichten, irgendwelche anderen Planeten zu besuchen. Und deswegen werden wir nie mitkriegen, was mit den anderen ist.Weil es denen auch zu blöd ist, zu uns zu kommen. Im Übrigen gilt: Es gibt nicht Tödlicheres als Langeweile.
Von Quarktaschen und anderen
Teilchen
Teilchen! Das ist ein ganz wunderbarer Begriff. Im Rheinland, aber nicht nur da, sagt man ja zu süßen Stückchen Teilchen. Zu diesen blätterteigigen Täschchen mit süßen Früchten oder Nüssen, wo man noch Stunden später die Finger voll klebrigem Zuckerguss hat. Es gibt sie natürlich auch aus Hefeteig, aber süß müssen sie in jedem Fall sein, damit sie auch gut zur Tasse Kaffee am Nachmittag passen.
Ich könnte jetzt noch stundenlang das Hohe Lied auf die deutsche Bäckerinnung singen, aber eigentlich meinte ich mit Teilchen etwas ganz anderes. Das Teilchen, das ich meine, das geht auf so’ne Theorie zurück, nein, Theorie kann man eigentlich nicht sagen, vielleicht eher auf eine Hypothese … nein, das stimmt jetzt auch nicht.
Also, das geht eher auf eine Vorstellung zurück. Und die kam so: Ein halbes Jahrhundert vor Christus hatten die alten Griechen noch ganz viel Zeit. Der Euro war noch nicht erfunden, das Bankwesen und der Tourismus steckten in den Kinderschuhen, also hat man sich Gedanken über den Urstoff gemacht. Thales von Milet war der Meinung, alle Stoffe seien nur verschiedene Aspekte des Urstoffes
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