Der Außerirdische ist auch nur ein Mensch
Tierchen versteinern
nämlich, wenn man nur lange genug wartet. Und der Vorteil ist: Die Phytolithen gehen nicht so einfach kaputt. Während das organische Material verwest, bleiben sie übrig. Außerdem haben sie noch den netten Effekt, dass die Bildung von Phytolithen durch Pflanzen beispielsweise dazu führt, dass eine ganze Menge Kohlenstoff im Boden versenkt wird und lange, lange Zeit nicht wieder auftaucht. Außerdem ist es die allerallererste Bauform gewesen, die Lebewesen hier auf der Erde hinterlassen haben: die sogenannten Stromatolithen. Sie entstanden aus einer der ersten Lebensformen auf der Erde - der schleimigen Substanz von Blaualgen (sogenannte Cyanobakterien). Dieser »Urschleim« bewirkte das Einfangen und Einbinden von Sedimentpartikeln auf dem Meeresboden und im Wasser. So bildeten sich in den Wattenmeeren der Erdurzeit, aber auch in flachen tropischen Gewässern brotlaibartige, riffartige Kalkablagerungen, die aus feinen lamellenförmigen Schichten aufgebaut sind und von Blaualgen nicht nur gebaut, sondern auch als Wohnhaus verwendet wurden. Home, Sweet Home!
Schwierigkeiten mit der Hausverwaltung
Kohlenwasserstoffverbindungen
Gucken Sie sich doch mal um! Na? Sehen Sie’s? Alles um Sie herum voller Kohlenwasserstoffe. Sie selbst sind auch so’n Kohlenwasserstoff.
Kohlenstoffverbindungen, also lange Ketten vor allem, und Ringverbindungen, Kohlenwasserstoffverbindungen … ich weiß gar nicht, worüber ich reden soll, denn es gibt so wahnsinnig viele Verbindungen dieser Sorte, über die man reden könnte. Und ich weiß gar nicht, wo man anfangen soll.
Um es kurz zu machen: Es geht vor allem um den Stoff Kohlenstoff. Carbon, C, mitten im Periodensystem, hat vier Bindungsärmchen, also vier Möglichkeiten, sich zu verbinden. Das haben Sie sicher auch in der Schule gelernt. Es verbindet sich vor allen Dingen gerne mit sich selber, also mit Doppelbindung und Dreifachbindung, und das gewährleistet nun, dass sich Kohlenstoff in langen Kettenmolekülen, aber auch in Ringmolekülen zusammenbringt. Und immer bleiben dabei Bindungsärmchen übrig. Da kann sich dann Wasserstoff andocken, aber auch Stickstoff oder Sauerstoff.
Sie brauchen nur Ihren Nebenmann oder sich selbst anzugucken und schon sehen Sie Kohlenstoffverbindungen.
Das ganze Leben ist eine einzige große, lange Kohlenstoffverbindung. Das ist der Stoff, aus dem im Universum Lebewesen gemacht werden. Auf unserem Planeten sind Kohlenwasserstoffe aber gerade diejenigen Stoffe, die uns die größten Schwierigkeiten machen. Und zwar in einer besonderen Form: als Erdöl und als Erdgas. Auch die sind nichts anderes als Kettenmoleküle, die, ja, die uns momentan einfach ausgehen. Wir haben so viel davon verbraucht, in relativ kurzer Zeit, obwohl es unglaublich lange gedauert hat, bis diese Stoffe überhaupt erst einmal entstanden sind. Kohlenwasserstoffverbindungen, die wir heute als Rohstoffe abbauen, die haben teilweise 50 oder 60 Millionen Jahre gebraucht, um zu werden.
Das ist nämlich im Grunde genommen nichts anderes als Biokompost … über die Jahrmillionen natürlich etwas zusammengepresst und dann irgendwann entweder zu Kohle geworden, zu Erdgas oder zu Erdöl. Organische Sedimente also, die sich im Laufe der Zeit verwandelt haben.
Kohlenwasserstoffverbindungen waren die ganze Zeit der Motor, der den Wohlstand in einem großen Teil der Welt angetrieben hat. Momentan merken wir allerdings, dass es uns ziemlich schwerfällt, von diesem Stoff wieder loszukommen. Eine clevere Lösung ist noch nicht in Sicht, und auch der Versuch, selbst Biokompost auf Ihrem Balkon zu produzieren, damit Sie im Winter nicht frieren müssen, ist nicht wirklich vielversprechend. Bis
da mal Briketts draus werden, ist der Balkon längst vom Haus gebröckelt. Und das kann zu Schwierigkeiten mit der Hausverwaltung führen. Oder mit der Polizei, wenn der Balkon jemandem auf den Kopf fällt.
Andererseits: Ihnen kann’s ja wurscht sein, Sie sind bis dahin längst selbst dabei, sich zu verwandeln. Sie wissen schon: Staub zu Staub.
Aber die Tatsache, dass Sie zu organischen Sedimenten mutieren, löst die Energiekrise jetzt auch nicht.
Zur schönen Aussicht
Sand
Wie jetzt … Sand? Ja, Sand! Sand eben. Das, was einem so durch die Finger läuft oder in die Augen gestreut wird, oder man hat auf Sand gebaut oder etwas in den hineingesetzt. Oder man steckt den Kopf in den Sand oder sich selbigen in den Kopf. Den Sand meine ich.
Wenn man sich diese Redewendungen so
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