Der Außerirdische ist auch nur ein Mensch
Ich hasse Asse!
Manche Abfälle brauchen ja nur wenige Jahrzehnte, um als harmloser Dreck harmlos in der Tonne vor sich hin zu gammeln. Andere Abfälle, vor allem die von den Atomkraftwerken, die brauchen viel länger, die brauchen ja ein paar Millionen Jahre, bis die endlich wieder harmlos werden! Das ist eine ganz andere Kiste
als bei Ihrem Komposthaufen im Garten, wo sich der Regenwurm und im nächsten Jahr Ihre Rosen freuen. Bei atomaren Abfällen dürfte es mit der guten Nachbarschaft in der Schrebergartensiedlung schnell vorbei sein. Selbst wenn Sie mit strahlenden Gartenzwergen auf die Gefahren hinweisen.
Und im Laufe von so ein paar Millionen Jahren kann sich ja allerhand verändern. Denken Sie nur daran, dass die Geschwindigkeit, mit der sich die Kontinentalplatten bewegen, die gleiche Geschwindigkeit ist, mit der Ihre Fingernägel wachsen. Also, was heute noch ein Endlager ist, ist morgen möglicherweise schon gar keins mehr. Vom Ende kann da gar nicht die Rede sein.
Deswegen mein Aufruf an alle Ministerpräsidenten: Wenn Sie mal wieder etwas haben, das Sie unter den Teppich kehren möchten, schieben Sie’s nicht einfach an die Grenze. Öffnen Sie’s, gucken Sie rein und sagen Sie den Leuten die Wahrheit. Aber schieben Sie’s nicht irgendwohin. Man weiß nie, was passiert. Und außerdem trifft man sich ja immer zweimal. Gerade beim Endlager wäre das aber eine Katastrophe.
Sind Sie ein Mann oder eine Frau?
Lügendetektor
Ja bitte? Natürlich könnte ich etwas sagen. Ich könnte sogar etwas erzählen.
Ich könnte aber auch lügen.
Also vor allen Dingen, wenn es um Lügendetektoren geht, kann man ja eigentlich am besten nur lügen. Weil, nur dann schlägt er aus, der Lügendetektor.
Was das ist, wissen Sie natürlich, Sie haben ja schon unzählige amerikanische Filme gesehen, in denen Männer und Frauen in irgendwelchen Sesseln sitzen und mit Elektroden versorgt sind und dann kriegen sie Fragen gestellt wie: »Ist eins und eins zwei?« oder »Sind Sie ein Mann oder eine Frau?« oder »Sind Sie Links- oder Rechtshänder oder was sind Sie überhaupt?«
Und dann schlagen irgendwelche Nadeln aus, die über ein rollendes Papierband kratzen - und dann weiß man, der hat gelogen. Denn sie lügt natürlich nicht, ist ja klar. Es sind immer die Lügner. Es gibt so gut wie keine Lügnerinnen. Ist ja eigentlich klar, schließlich gibt es keine Lügendetektorinnen, sondern eben nur Lügendetektoren.
Aber wie man das eigentlich wirklich zusammenkriegt, diese Ausschläge, die ja nichts anderes sind als ein Ausdruck für physiologische Veränderungen - Spannung
der Haut, Temperatur und so weiter -, wie man das zusammenkriegt mit der Wahrheit beziehungsweise der Unwahrheit, das ist heiß umstritten. Es gibt zwar einige Länder, in denen diese Lügendetektorentests anerkannt sind, aber bei uns in Deutschland sind sie’s nicht. Gott sei Dank! Denn im Grunde genommen müsste man auf einen ganz alten Spruch zurückkommen: »Alle Lügendetektoren lügen«, sagte ein Lügendetektor mit sehr kurzen Beinen.
Wer nichts wird, wird Wirt
Parasiten
Parasiten sind Schmarotzer. Eigentlich bedeutet der Begriff: Der neben dem Tisch sitzt und isst. Also nicht der, der beim nächsten Geschäftsessen neben Ihnen sitzt, sondern grundsätzlich jeder, der neben dem Tisch sitzt. Alles Parasiten, überall.Aber landläufig verwenden wir den Begriff natürlich nicht mehr eins zu eins für Tischnachbarn, sondern eher im übertragenen Sinne.
Parasiten verkörpern ein äußerst cleveres Erfolgsrezept der Evolution: Wie kann ich ein System ausnutzen, ohne es gleich zu beschädigen oder komplett zu zerstören? Parasiten sitzen in Lebewesen drin und benutzen diesen Wirt, um ihn systematisch auszubeuten.
Aber niemals so stark, dass der sozusagen gleich den Löffel abgibt. Das sieht ja auch nicht aus, so eine festlich gedeckte Tafel, an die sich der Parasit setzen will, und da fehlt plötzlich der Löffel.
Nein, er macht das einfach so, dass es immer weitergeht. Ein Parasit versucht also, das Optimum zu erreichen.
Ein wahnsinnig interessanter Parasit ist zum Beispiel der Kuckuck. Der betreibt den sogenannten Brutparasitismus. Das heißt, er schmeißt das Ei eines anderen Vogels aus dessen Nest raus, setzt sein eigenes da rein und lässt sein Ei nicht nur ausbrüten von diesem anderen Vogel, sondern seine Brut auch gleich noch von ihm aufziehen. Der Kuckuck benutzt quasi die anderen dazu, seine Nachkommenschaft auf den rechten Weg zu
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