Der Außerirdische ist auch nur ein Mensch
Vegetarier.
Gib Zucker, Baby
Stevia
Stevia … ja, ich würde fast sagen, Stevia, das ist die Übersüße. Stevia rebaudiana, so heißt sie mit Vor- und Nachnamen, ist eine Pflanze aus dem brasilianisch-paraguyanischen Grenzgebiet. Also da, wo früher eigentlich so gut wie niemand war - außer den Indianern. Und dann hat man die mitsamt der Pflanze irgendwann entdeckt und herausgefunden, also nach der Entdeckung, Mann, die ist ja wahnsinnig süß. Und plötzlich war sie da, die Geschichte mit der 300fachen Süßkraft. Und die Indianer waren fast weg. Aber das ist eine andere Geschichte.
300fach! Das müssen Sie sich mal vorstellen. 300-mal süßer als Zucker, das freut den Zahnarzt.Wenn Sie beim Kuchenbacken 300 Gramm Zucker zugeben, machen Sie von der Stevia gerade mal so ein paar Tropfen dran und schon haben Sie die gleiche Süßkraft. Im Laufe der Jahrzehnte hat man versucht, das industriell zu nutzen und zu verwenden. Inzwischen gibt es zum Beispiel mehr als 20 Patente, die eine Firma hat, deren Namen ich jetzt hier nicht nennen kann, die aber trotzdem bekannt ist, weil sie für ein dunkles Getränk mit Kohlensäure, das es schon lange gibt - es ist nicht die eine, sondern die andere, also die eine, die auch
verschiedene Getränke von dieser Sorte hat (so etwas nennt man Leitvariante, aber das nur nebenbei) -, also die hat’s mit Stevia.
Dass man irgendwann mal so etwas Süßes brauchen kann, das konnte man sich früher gar nicht vorstellen. Aber dann hat man herausgefunden, dass es gar nicht so ungesund ist. Stevia ist sogar für Diabetiker geeignet. Ja, die können sich dann zwischendurch mal was Süßes gönnen. Das ist ja auch nicht schlecht. Gegen Übergewicht, Bluthochdruck, Sodbrennen und Plaque soll es übrigens auch noch helfen.
Da hört man doch gleich ganze Generationen von Kindern krähen, Mama, bring mir mal die Zuckerdose, ich muss Zähne putzen.
Was man nicht alles so im Grenzgebiet zwischen Paraguay und Brasilien findet. Hätten Sie jetzt nicht gedacht. Da sollte man mal weitersuchen.
Damit Sie auch morgen noch kraftvoll zubeißen können
Zirkon
Das Zeug ist hart und alt. Aber bevor Sie sich jetzt fragen, warum ich über den traurigen Inhalt Ihres Brotkorbs rede, denn das tue ich eigentlich gar nicht - wobei Zirkon in gewisser Weise schon etwas mit einer harten Brotkante zu tun haben kann -, denn einmal kräftig zugebissen, am Morgen oder am Abend (Sie können das übrigens auch mit einem Apfel ausprobieren) … aber ich schweife ab.
In erster Linie baut Zirkon Mineralien auf. Es ist ein wichtiger Teil der Erdkruste und eines der häufigsten Minerale derselben, und aufgrund seiner Härte verrät uns Zirkon etwas aus einer Zeit, von der sonst überhaupt nichts übrig geblieben ist. Nämlich von den Anfängen der Erde. Die ältesten Mineralien auf der Erde sind Zirkonkristalle, die über vier Milliarden Jahre alt sind. Es gibt inzwischen sogar erste Hinweise auf Zirkone, die sogar 4,4 Milliarden Jahre auf dem Buckel haben. Das würde bedeuten: Kurz nachdem die Erde sich gebildet hat, ist durch die magmatischen Vorgänge, also vulkanisches Aufschmelzen und Auftreiben an die Oberfläche, Zirkon an die Oberfläche gekommen - und dieses Zeug ist immer noch da.
Und da, wo es gefunden wird, erhält man Hinweise darauf, wie die Konvektionsbewegungen in der frühen Erde gewesen sind, man weiß ja heute nichts mehr darüber, wie die Kontinente damals gewesen sind, möglicherweise gab es noch gar keine richtigen, sondern nur ozeanischen Boden.
All das verrät uns ein Mineral, das aufgrund seiner Härte ganz, ganz wenig beschädigt wird durch Bewegungen im Erdmantel beziehungsweise der Erdkruste. Natürlich hat die Härte dieses Materials sofort auch nach industrieller Nutzbarkeit gerufen, zum Beispiel wenn es darum geht, etwas richtig einzulagern. Plutonium etwa wird gerne in Zirkon eingelagert, und, Sie werden es nicht glauben, Sie haben es teilweise sogar in Ihrem Mund.
Es wird nämlich benutzt für Zahnersatz - also alte Härte in unseren Zähnen. Denken Sie mal dran, bevor Sie das nächste Mal wieder kraftvoll zubeißen.
Der Himmel über der Ruhr
Stahl
Stahl ist im Grunde genommen eine schöne rheinische Relativierung. Denn der Rheinländer - und der hat ja nun wirklich viel mit Stahl zu tun -, der sagt, wenn er nicht so genau weiß, was er sagen soll, aber schon mal vorgibt, dass er jetzt demnächst weiterreden will, da sagt der also etwas im Sinne von: Jaaaa, hömma, früher getzt, da
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