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Der azurne Planet

Der azurne Planet

Titel: Der azurne Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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Sippenälteste der Schieber. Er kam auf die Bank zu und nahm neben Sklar Hast Platz. »Dies ist eine besondere Stunde in unserem Leben«, sagte er und warf einen Blick auf den Signalturm. »Ich hoffe, daß alles gutgeht.«
    Sklar Hast nickte grimmig. »Das hoffe ich auch.«
    Die Zeit verging mit nervtötender Langsamkeit. Die Sonne schien beinahe senkrecht auf das hellblaue Wasser. Das Blattwerk – schwarz, orange, grün, purpur, gelbbraun – bewegte sich beim leisesten Windhauch. In der Lagune schwamm König Krakon. Semm Voiderveg rannte am Plattformrand entlang und entbot ihm ein Willkommen nach dem anderen, schwenkte die Arme und gab sich ehrerbietig wie nie zuvor.
    Sklar Hast runzelte die Stirn und strich sich über das Kinn. Gian Recargo sah ihn von der Seite an. »Was wird aus Semm Voiderveg?« fragte er plötzlich mit trockener Stimme.
    »An ihn habe ich überhaupt nicht gedacht«, murmelte Sklar Hast. »Ich muß ihn vergessen haben … aber ich will versuchen, das Beste für ihn zu tun.« Er stand auf und ging zu Rollo Barnack hinüber, der neben einer der Übungsmaschinen herumlungerte. An der anderen stand Benn Kell, sein Erster Assistent. Die Männer nahmen Positionen ein, die es ihnen erlaubten, durch die Fernrohre zu sehen.
    »Der Fürbitter steht uns im Weg«, sagte Sklar Hast leise. »Laßt euch von ihm nicht ablenken. Ich versuche, ihn wegzuholen.«
    »Das wird für dich genauso gefährlich werden.«
    Sklar Hast nickte. »Leider. Aber schließlich geht jeder von uns ein unberechenbares Risiko ein. Achtet weder auf Voiderveg noch auf mich. Handelt so, als wären wir gar nicht da.«
    Rollo Barnack nickte. »Wie du willst.« Er warf einen Blick durch das Behelfsfernrohr und sah die Spitze von König Krakons Vorderschaufel.
    Das Biest trieb zehn bis zwanzig Sekunden lang ruhig dahin und musterte Semm Voiderveg. Dann kam es wieder vor, streckte seine Fühler aus und gab sich einen letzten Stoß, der ihn in die Nähe des nächsten Schwammpfahles brachte.
    König Krakon begann zu fressen.
    Rollo Barnack warf erneut einen Blick durch sein Fernrohr und fand den Turmaufbau rechterhand von sich wieder. Er wartete. König Krakon schwamm ein Stückchen nach links. Rolo Barnack gab das vorbereitete Signal. Er hob die Hand und strich sich mit den Fingern durchs Haar. Ben Kell, der hinter der anderen Apparatur stand, tat es ihm gleich.
    Auf der Rückseite des Turms hatten Wall Bunce und Poe Belrod bereits die Trossen zerschnitten, welche die beiden hinteren Stützen mit den Pfählen verbanden, die sich aus dem Boden der Plattform erhoben. Rudolf Snyder und Garth Gasselton kappten die Halteseile. An den vorderen Halteseilen – jene, die der Lagune zugewandt waren – begannen nun fünf Männer so unauffällig wie möglich zu ziehen.
    Der gewaltige Turm, so schwer und hoch er auch war, stand jetzt nur noch auf den beiden letzten ihn noch haltenden Stützen. Die große angespitzte Rahnock begann in einem Bogen zu schwenken und richtete sich genau auf König Krakons Turmaufbau.
    Semm Voiderveg stand genau an der Stelle, in die der sich neigende Signalturm nun kippte. Er beschäftigte sich immer noch mit seinen Ritualen. Sklar Hast machte einen Satz nach vorn und stieß den Fürbitter beiseite. Jetzt bemerkten auch die anderen, daß der Signalturm im Begriff war umzustürzen. Schreie wurden laut. Semm Voiderveg warf einen Blick über die Schulter nach hinten, sah das umkippende Gerüst und spürte gleichzeitig, daß Sklar Hast ihn packte. Er stieß einen krächzenden Schrei aus, versuchte zu fliehen, verlor jedoch aufgrund seiner schreckhaft erhobenen Arme das Gleichgewicht und fiel zu Boden. Sklar Hast packte ihn und rollte ihn zur Seite. Der verschreckte König Krakon wirbelte mit den Schaufeln. Wie ein gigantischer, nadelbewehrter Morgenstern sauste der Turm auf ihn herab und verfehlte seinen Schädel nur um Haaresbreite. Der Rahnockdorn krachte auf seinen mächtigen Rücken, prallte ab und bohrte sich in sein schwarzes Hinterteil.
    Rollo Barnack und Roger Kelso gaben ein entsetzliches Stöhnen von sich; die anderen schrien in panischer Angst auf. König Krakon selbst gab ein fürchterliches, pfeifendes Zischen von sich und begann nun mit aller Macht seine Schaufeln zu bewegen. Die Rahnock löste sich vom Signalturm; König Krakon verschwand, sich windend, unter dem Wasserspiegel der Lagune. Mit zweien seiner Fühler riß er den immer noch aus seinem Hinterteil ragenden Dorn heraus und schleuderte ihn hoch in die

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