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Der azurne Planet

Der azurne Planet

Titel: Der azurne Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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viel Elektrizität kann sich fatal auswirken; in kleineren Mengen dient sie uns dazu, unseren Körper zu kontrollieren. Nach Brunet kann man alle möglichen Dinge mit Elektrizität verwirklichen.«
    »Dann laßt uns doch selbst einen solchen elektrischen Strom erzeugen«, schlug Sklar Hast vor. »Vielleicht können wir daraus eine Waffe gegen den Krakon entwickeln.«
    »So einfach ist die Sache nun auch wieder nicht. Zunächst einmal muß man die Elektrizität durch ein dünnes Metallseil schicken.«
    »Metall haben wir schon«, sagte Sklar Hast und deutete auf die beiden vor ihm liegenden Bruchstücke. »Aber das ist sicher noch nicht alles, was wir dazu brauchen.«
    »Die Elektrizität muß außerdem erst erzeugt werden«, sagte Kelso. »Auf den Heimatwelten der Ersten scheint das ein komplizierter Prozeß gewesen zu sein, der offenbar eine Riesenmenge Metall erfordert hat.«
    »Dann beschaffen wir uns eben das Metall! Sind wir denn so rückständig, daß die Wilden damit herumwerfen können und wir ratlos aus der Wäsche schauen?«
    Kelso wiegte nachdenklich den Kopf. »Auf anderen Planeten scheint das kein Problem zu sein.
    Man veredelt einfach Erze und stellt anschließend aus ihnen verschiedenartige Werkzeuge her. Aber hier haben wir kein Erz. Man kann Metall auch aus dem Meer gewinnen, aber auch dazu benötigt man Elektrizität.«
    Sklar Hast stöhnte verzweifelt auf. »Das hört sich an wie eine Schraube ohne Ende. Zur Metallgewinnung benötigt man Elektrizität, und zur Erzeugung von Strom braucht man Metall. Wie kann man diesen Teufelskreis durchbrechen? Die Wilden scheinen weiter entwickelt zu sein als wir. Besitzen sie etwa Elektrizität? Vielleicht sollten wir jemanden zu ihnen hinübersenden, damit er etwas Genaueres erfährt.«
    »Aber nicht mich«, erwiderte Kelso und wandte sich wieder den Folianten zu. »Brunet erwähnt übrigens mehrere Methoden zur Stromerzeugung. Zum Beispiel die ›voltaische Zelle‹, bei der man zwei Metalle in eine Säure taucht.
    Er beschreibt einen Weg, die Säure abzuleiten und Regenwasser, Seewasser und Elektrizität einzusetzen. Dann gibt es noch Thermoelektrizität, Photoelektrizität, chemische Elektrizität; Elektrizität, die durch Kataphorese hervorgerufen wird oder dadurch erzeugt wird, indem man ein Kabel in die Nähe eines anderen bringt, in dem Strom fließt. Er behauptet weiterhin, daß alle lebenden Organismen kleine elektrische Energien erzeugen.«
    »Und was sagt er über Metall?« fragte Sklar Hast. »Hat er auch einen kleinen Hinweis hinterlassen, wie wir Metall gewinnen können?«
    Kelso blätterte einige Seiten um und las. »Er erwähnt, daß Blut in kleinen Mengen Eisen enthält und macht den Vorschlag, es unter Verwendung großer Hitze dem Körper zu entziehen. Er sagt aber gleichzeitig, daß man über keine Substanzen verfügt, die unter solchen extremen Hitzebedingungen als Gefäß dienen können, und behauptet, auf der Heimatwelt würden viele Pflanzen Metalle in konzentrierter Form enthalten. Er vermutet, daß dies eventuell bei unseren Seepflanzen ähnlich ist. Aber auch hier benötigt man wieder Hitze oder Elektrizität, um das Metall zu gewinnen.«
    Sklar Hast überlegte hin und her.
    »Unser Hauptproblem, meine ich, ist im Moment der Selbstschutz. Wir brauchen eine Waffe, um König Krakon, falls er unseren Spuren folgt und uns angreift, töten zu können. Vielleicht wäre dafür ein Gegenstand aus Metall am besten … Anderenfalls müßte unsere Waffe noch größer und stärker sein als ein Krakon, falls dies überhaupt möglich ist …« Er dachte nach. »Vielleicht solltest du dich darauf konzentrieren, Metall und Elektrizität zu gewinnen und dich dabei von keiner anderen Arbeit ablenken lassen. Ich bin sicher, daß der Rat damit einverstanden sein und dir alle Hilfskräfte, die du dazu benötigst, zur Seite stellen wird.«
    »Es würde mir eine Ehre sein, und ich würde mein Bestes dafür geben«, sagte Roger Kelso.
    »Und ich«, fügte Sklar Hast hinzu, »werde derweil über den Krakon nachdenken.«

 
    11
     
     
    Drei Tage später wurde ein Krakon gesichtet, eine Bestie von nicht unbeträchtlicher Größe, die ungefähr sieben Meter lang war. Er schwamm am Rande der Plattform entlang, beobachtete die Menschen und machte kurz halt. Zwanzig Minuten lang trieb er in ihrer Nähe dahin und wirbelte mit seinen Schaufeln das Wasser auf. Dann wandte er sich langsam wieder um und schwamm weiter.
    Ein Monat verging, und allmählich gelang es der

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