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Der Bann Der Magie

Der Bann Der Magie

Titel: Der Bann Der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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weiterging, weil der Fremde, trotz seiner Statur, offenbar nicht sehr mutig war. Als er am Ende des Statthalterwegs angelangt war, bog er in die Tempelallee ein und schaute sich Freistatts Haupttempel an. Er bemerkte Zerstörungen und geschäftige Reparaturarbeiten. Nein, so erfuhr er, es gab keinen Tempel für die Flamme oder sonst eine Art Feuer in Freistatt. Ansonsten schienen hier alle möglichen Gottheiten vertreten zu sein, sogar eine Kapelle für Theba existierte hier.
    Der Fremde nickte. Die Todesgöttin interessierte Strick von Firaqa überhaupt nicht.
    Er kehrte über die Lasalkstraße zum Statthalterweg zurück, bog dort in die Straße der Goldschmiede ein und schritt zur Goldallee hinunter. Unterwegs fielen ihm mehrere zweifellos wohlhabende Damen mit Ausschnitten bis fast zur Taille auf. Mühelos fand er den Bankier, den Cusharlain ihm empfohlen hatte.
    Sie führten ein Gespräch, bei dem beide Männer dies oder das von Interesse erfuhren. Schließlich öffnete Strick den schmutzigen Bettuchbeutel, um seinen weiteren Inhalt herzuzeigen, der sorgfältig zusammengeschnürt war, um ein Klirren oder Klimpern zu verhindern.
    Der Bankier war ungemein erfreut über die Bekanntschaft mit Torezalan Strick Firaqa und seinem ausländischen Gold.
    Strick verließ ihn mit mehreren Dokumenten und dem Beutel, der nun nur noch schmutzige Wäsche enthielt. Zwei Türen weiter und auf der anderen Seite dieser peinlich sauberen Straße betrat er das Haus des zweiten Bankiers, den Cusharlain empfohlen hatte. Dieser Mann mochte zwar kein Interesse an einem Fremden mit so wenig Geschmack zeigen, daß er seine schmutzige Wäsche mit in die Goldallee nahm, andererseits aber hatte er Erfahrung mit Exzentrikern, die in exzentrischer Verkleidung mit ihren Schätzen zu ihm kamen. Deshalb erklärte er sich zu einer Unterredung unter vier Augen bereit und wurde belohnt.
    Der Fremde mit der seltsamen Ohrenklappenmütze kramte einen winzigen Filzbeutel aus seiner Unterwäsche. Er klingelte nicht, dafür enthielt er zwei glänzende Beispiele der Großzügigkeit von Firaqas Perlenfluß. Sie waren mehr wert als zwanzig Pferde oder sehr viel Gold.
    Strick verließ auch ihn mit einigen Dokumenten und weniger wertvoller Unterkleidung und dem Beutel, der nur noch schmutzige Wäsche enthielt.
    Er ging zur Goldenen Oase, um die Wäsche loszuwerden und nach seinem Pferd zu sehen. Als er sie verließ, trug er einen kleineren, sauberen Beutel. Dieser Beutel enthielt etwas zu essen und eine Flasche Wein. Dann spazierte er die Hauptstraße hinunter zur Uferpromenade. Hier stellte er fest, daß der größte Schaden an den wichtigen Hafenanlagen behoben worden war. Er sah Arbeiter, Fischer und ihre Boote und beysibische Schiffe. Scheinbar gleichmütig dahinschlendernd, mit harmloser, offener Miene, entging seinen Augen und Ohren kaum etwas. Er stellte unverfängliche Fragen und merkte sich die Antworten. Ihm fielen einige Schäden durch das Hochwasser auf und einige durch das Feuer und auch, daß die Frauen der Arbeiterschicht ihre Kleidung hochgeschlossen trugen. Drei Hafenarbeiter wunderten sich über die Einladung dieses hünenhaften Fremden mit der ruhigen Stimme. Natürlich nahmen sie sie an. Sie setzten sich auf eine Laderampe und ließen sich mit ein paar guten Bissen und einigen Schlucken Wein bewirten. Hier erfuhr er, wo Fuchs' Kneipe zu finden war. Zwei der Arbeiter kannten sie. Er befand sich im falschen Stadtteil, aber es war nicht weit bis zu ihr. Man riet ihm jedoch, dieser Gegend fernzubleiben, und er bedankte sich für den wohlgemeinten Rat.
    Erst als er gegangen war und den übrigen Wein dagelassen hatte, wurde den dreien bewußt, daß sie im Grund genommen gar nichts von dem Fremden erfahren hatten, er dagegen von ihnen sehr viel. Aber es spielte auch keine Rolle. Er war so ein netter Mann mit seinem komischen Akzent!
    Strick spazierte weiter, lauschte, und seinen Augen entging nichts.
    »Hallo! Da ist ja mal ein neues Gesicht! Ich bin Ouleh. Spendierst du einem Mädchen einen Becher, Hübscher?«
    Strick blickte zu der Frau auf, die plötzlich neben seinem Ecktisch in der lauten Schankstube stand. Sie war ein »Mädchen« von vielleicht dreißig Jahren und trug eine kanariengelbe Bluse, so tief ausgeschnitten, daß sie viel ihrer kopfgroßen Brüste zur Schau bot. Ihr knöchellanger Rock war ohne Rüschen oder sonstigem Firlefanz, dafür aber grell bunt gestreift.
    »An der Theke«, sagte er.
    »Hm?« Sie legte den Kopf schief und

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