Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Bann Der Magie

Der Bann Der Magie

Titel: Der Bann Der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
Vom Netzwerk:
Zaubermeister!« Er hatte bereits die Tür erreicht, als er plötzlich umdrehte, zum Tisch zurückkehrte und nach den beiden Silbermünzen griff. An ihrer Stelle lag nun eine einfache Lochmünze aus purem Gold. Er ging.
    Mit einem Sack über der Schulter trat er ein. Er hieß Jacob, und man rief ihn den blinden Jakob. Strick wurde traurig, als Wints den Obsthändler zum Sessel führte. Jakob tastete nach dem Tisch, dann setzte er den Sack darauf ab.
    »Ich bin Strick, Jakob, aber ich fürchte, daß ich Euch nicht helfen kann.«
    »Wird - wird es - Ihr glaubt, daß es nicht mehr weggeht, Herr?« Der Blinde wirkte bestürzt. »Ihr Götter! Aber es ist so lästig - so peinlich!«
    Strick blinzelte. »Peinlich?«
    »Das Knurren ist schon schlimm, aber wenn dann auch noch Wind abgeht, in aller Öffentlichkeit, vor allem, wenn gerade eine Frau mein Obst begutachtet.«
    Strick preßte beide Hände auf den Mund, damit ja nicht auch nur ein Hauch von Lachen über seine Lippen drang. Der arme Kerl war an sein wirkliches Gebrechen gewöhnt. Aber Gase machten ihm zu schaffen, sie waren peinlich , gesellschaftlich untragbar. Strick stand auf und ging um den Tisch herum.
    »Ich werde meine Hände auf Euch legen, Jacob. Gebt mir etwas von Wert.«
    Der Blinde beugte sich ein wenig vor, um den Sack zu berühren. »In der vergangenen Stunde wollten gleich drei Kunden sie unbedingt kaufen, Herr. Sie sind das Kostbarste, was ich seit langem hatte.«
    Stricks Hände lagen nun auf ihm. Er war erleichtert, daß er keinen Tod spürte, und er erkannte sogleich, daß es für den Mann wirklich wertvoll war, was er ihm hier anbot. Dann spürte er die Spannung und war nun sicher, daß die Gase nicht von der Ernährung herrührten. Er mußte vorsichtig vorgehen. Dieser Mann arbeitete und lebte nicht in einer wirklich gefährlichen Gegend. Doch wenn er ihm alle Besorgnis nahm, würde er vielleicht so selbstzufrieden, daß er tatsächlich in die Gefahr geriet, die er sich jetzt nur einbildete. Strick tat, was er konnte, in dem Maß, in dem er es zu tun wagte.
    »Die Gase werden Euch nun nicht mehr quälen, Jakob, mein Freund, außer Ihr vergeßt beim Essen oder Trinken das richtige Maß. Rettiche und Gurken solltet Ihr lieber meiden, Jakob. Auf eines muß ich Euch noch aufmerksam machen, es gibt immer eine Wechselwirkung, einen Preis, von dem Inhalt Eures Sackes abgesehen, über den ich keinen Einfluß habe. Falls er sich als unerträglich herausstellen sollte, dann kommt wieder her.«
    Jakob stand auf, äußerte seinen Wunsch, und er wurde ihm gewährt. Dann fuhr er mit den Fingerspitzen die Züge des anderen nach. Er verließ das Haus mit dem leerem Sack. Die beiden Warzenmelonen waren Prachtstücke, wirklich wertvoll.
    »Schlechter Atem, ja. Würdet Ihr den Mund öffnen, damit ich den Grund dafür sehen kann?« Strick, der sich dicht darüber beugte, wurde fast übel von dem Mundgeruch, über den sein Kunde sich beklagte. Er wandte kurz das Gesicht ab, holte tief Luft, dann sah er sich den Mund genauer an. Kopfschüttelnd richtete er sich auf, trat zu Wints und erteilte ihm leise Anweisungen. Dann kehrte Strick zu diesem Freund von Shafralain zurück und blickte streng auf ihn hinunter.
    »Edler Volmas, Ihr müßt die Götter und Euch selbst besser achten. Die Götter gaben Euch diese Zähne. Ihr habt sie seit Jahren nicht geputzt. Tut es, Mann! Inzwischen - ah, danke, Wintsenay. Inzwischen nehmt diesen Trank. Seht Ihr die fünf Samen am Boden des Bechers? Er enthält auch Salzwasser. Ja, verzieht ruhig das Gesicht - aber trinkt. Paßt auf, daß Ihr die Samen schluckt. Die Samen von Malasaconooga sind der Quell meiner Fähigkeiten.«
    Strick blieb stehen und wachte streng darüber, daß der Mann das Salzwasser austrank. Als der Becher leer war, gab er würgende Geräusche von sich, und sein Gesicht war verzerrt. Streng streckte Strick die Hand nach dem Becher aus und spähte hinein. Ein Samen war übriggeblieben. Er seufzte stark, schickte den Becher zurück, um ihn mit Wasser füllen zu lassen, und erteilte dem vornehm gewandeten Fetten mit dem Faßbauch noch strengere Anweisungen. Der Edle trank. Er schluckte den fünften Samen.
    »Also«, sagte Strick, »dieser üble Atem, der Euch Freunde gekostet und Euch die Gemahlin entfremdet hat, ist noch nicht verschwunden, aber er wird sich allmählich verflüchtigen. Ich bin nur ein Wirker kleiner weißer Zauber, Edler, und manchmal benötige ich Hilfe. Behaltet den Becher. Benutzt ihn. Putzt Eure

Weitere Kostenlose Bücher