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Der Bann Der Magie

Der Bann Der Magie

Titel: Der Bann Der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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deiner allnächtlichen Besäufnis Schluß. Das ist alles. Ansonsten hat sich nichts geändert. Du bist eine fünfzehnjährige Vollwaise, die Nacht für Nacht in einer Spelunke herumlungert und um zu überleben ihren Körper verkauft - für das bißchen, was Männer dafür bezahlen können, die sich selbst nur mit Mühe über Wasser halten. Es ist ein elendes Leben, das dich selbst elend macht. Außerdem gibt es da noch die Wechselwirkung, den Preis! Welche Wirkung wird deine neue Sucht nach Süßigkeiten auf deine Figur haben, mit der du Kunden anlocken willst?«
    Avenestra blickte zu Boden, und Tränen begannen zu fließen. »Was - was könnte ich denn sonst tu-u-n?«
    »Was möchtest du denn tun? Überleg, Mädchen! Denk einmal wenigstens vernünftig!«
    »D-dei-dein s-s-sein!«
    Strick schlug auf die Tischdecke aus tiefblauem Samt, von dem Goldquasten auf den Boden hingen. »Meine Tochter, meinst du.«
    »To-tochter? Uh.«
    »Schau mich doch an, bedenke mein Alter und vergiß das andere, Avneh!«
    Sie sah ihn an, aus Augen ohne Tusche, ganz sanft und voll Tränen, die eine glitzernde Spur über die mageren Wangen zogen. Sie biß sich auf die Lippe. Sie nickte.
    »Was - was tut - was tut deine Tochter?«
    »Seltsamerweise wird sie als meine Nichte angesehen, sie nennt mich Ohm Strick und wohnt in dem Zimmer auf der anderen Korridorseite. Ich helfe gerade dem alten Mieter beim Umziehen. Meine Nichte lernt anständiges Benehmen, anständige Dinge tun, trägt anständige Gewandung und wird, wie ich hoffe, meine Helferin und Empfangsdame.«
    »Ich - ich weiß ja gar nicht, was das ist. «
    »Inzwischen wird sie für mich einkaufen und kochen.«
    »Oh, o Mutter Shipri - ja ich werde gern für dich kochen!«
    Strick lächelte. »Meine Nichte wird auch aufhören, diesen hübschen Teppich mit ihren Tränen zu wässern.«
    Sie lächelte. »O mein Lo. - Ohm Strick! Wie bist du zu deiner Fähigkeit gekommen?«
    »Durch die Kraft des Ringes von Foogalooganooga, weit im Westen von Firaqa, Avenestra. Wints!«
    Die Tür ging auf, und ein dünner Mann erschien. Er war frisch barbiert und trug eine schöne neue Tunika in Croyitblau.
    »Führ meine Nichte herum und stell sie vor, Wints. Ihr beide werdet gemeinsam Lebensmittel einkaufen. Geh auch zu Kaien mit ihr, sag ihm, er soll ihr vom selben Stoffballen eine Tunika wie deine schneidern. Weiße Borte am Hals und Länge bis knapp über die Knie. Avneh: nicht eng!«
    »J-ja, Ohm«, stammelte sie und bemühte sich, nicht wieder zu weinen in ihrem Glück.
    »Also gut, dann geht - was bedeutet dieser verdammte Lärm?« Dann: »Nicht so hastig mit dem Dolch, Wints!« Strick schritt zur Tür und blickte die Treppe hinunter. »Frax! Was bedeutet dieser L. Oh, Edler Shafralain. Bitte kommt herauf. Mein Assistent und meine Nichte sind gerade im Begriff zu gehen. Wints, trotz seiner Haltung und seinem entschlossenen Blick habe ich nichts von ihm zu befürchten. Wir sind Freunde.«
    Er deutete. Mit großen Augen verließen Wintsenay und Avenestra ihn, während der Edelmann in vornehmer Seidentunika das Gemach betrat, das Strick sein »Geschäft« nannte. Shafralain blieb stehen, um den anderen zu betrachten, der wahrhaftig ungewöhnlich gekleidet war. Stricks wadenlange, mittelblaue Tunika und das unmodische Beinkleid aus dem gleichen Stoff! machten ihn kleiner und doch gleichzeitig beeindruckender auf andere Weise. Eine Kappe, ebenfalls aus demselben Stoff, bedeckte fast den ganzen Kopf und war vom gleichen Schnitt wie die lederne, die sie abgelöst hatte.
    »Was seid Ihr, Strick? Zuerst sah ich einen sehr wortkargen Hünen mit Schwert. Ein Krawanenwächter, dachte ich, der sich wahrscheinlich als Söldner verdingen will. Dann stellte ich fest, daß Ihr über Charakter und Mitgefühl verfügt - und über Silber. In meinem Heim überraschten mich Eure tadellosen Manieren -Euer Benehmen verriet ausgezeichnete Erziehung. Trotzdem war ich nervös, wegen der sichtlichen Zuneigung meiner Tochter zu Euch. Doch Cusharlain versicherte mir, daß Ihr sie keineswegs ermutigt; ungewöhnlich für einen Mann, dem eine junge Edeldame so ihre Aufmerksamkeit widmet. Als nächstes entdeckte ich, daß Ihr wohlhabend seid: Wir haben denselben Bankier, Strick. Ah, seht mich nicht so an! Er ist so verschwiegen, wie es sich gehört, aber ich bin einer seiner Partner. Und jetzt meine Gemahlin - Götter meines Vaters, Strick! Was seid Ihr?«
    »Setzt Euch, Edler«, bat Strick und tat es selbst ebenfalls. »Es ist

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