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Der Bann Der Magie

Der Bann Der Magie

Titel: Der Bann Der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Kran herum, Mann, der Mörtel ist naß! Drei nebeneinander hier. Ja, die drei. Heb sie herauf. Wo zur Hölle sind die Männer?«
    Sie schaute zu, wie sie die Kranseile um den Stein wickelten. Während sie damit beschäftigt waren, lauschte sie anderswo. Sie »hörte« Messerwetzen und jemanden schreien, während sichere Hände an ihm arbeiteten, während andere Hände ihn festhielten; und schwächer als diese beiden Eindrücke empfing sie das wohlige Kraulen hinter den Ohren. Siveni lächelte. Sie war immer eine einzelne Göttin gewesen, viel zu sehr damit beschäftigt, alles mögliche zu erfinden, als daß sie sich die Mühe gemacht hätte, alternative Persönlichkeiten, Dyaden und Dreiheiten und dergleichen abzuspalten. Jetzt, nach Harrans Zauber und ihrem Ausflug in die Hölle war sie nicht nur eine Dreiheit, sondern eine mit vier Teilen. Interessant war es. Und sehr verwirrend.
    Aber war es das Ganze wert?
    Ein Schatten fiel über sie, als sie sich über den zuletzt gelegten Stein beugte. »Molin«, sagte sie.
    »Woher wißt Ihr, daß ich es bin? Ich meine, daß jemand hinter Euch herkam.«
    Sie erstarrte flüchtig, dann sagte sie: »Bei dieser Sonne müßte man schon blind sein, nicht die Form Eures Schatten zu sehen. Ist dieser neue Stein schon geliefert worden? Wir brauchen den weicheren für den Schießschartenbereich.«
    »Er ist da. Kommt, trinkt etwas Kühles mit mir.«
    Sie stieg von ihrem Stein hinab. Sie wunderte sich über seinen merkwürdigen Ton, ließ sich jedoch nichts anmerken. Unbekümmert schritt sie vor ihm her zu dem Zelt, das er auf der Baustelle hatte aufstellen lassen, damit er die Arbeiter - und sie - in aller Bequemlichkeit überwachen konnte. Sie schlug die Türklappe zurück. Seide, dachte sie. Aber nicht, weil sich daraus die besten Zelte machen lassen.
    Es standen nur zwei Sessel an einem Tischchen, zu nah beisammen für ihren Geschmack. Sie nahm den weicheren und wartete, daß Molin für sie einschenke. Pompös setzte er sich in den anderen und blickte sie einen Augenblick nachdenklich an, ehe er nach der Karaffe und den Gläsern griff. Alarm, strahlte sein Geist ihr entgegen. Wachsende Neugier. Gedanken, die sich umeinanderwanden und festkrallten wie Efeu an kahlem, steilem Stein.
    »Warum wohnt Ihr in diesem Loch im Labyrinth?« fragte Molin. Er goß ein und reichte ihr ein Glas. »Mit dem, was ich Euch bezahle, könntet Ihr Euch etwas Besseres leisten.«
    Sie nahm das Glas und blickte ihn an, ohne zu lächeln. Sie wünschte sich, sie hätte ihren Speer, um den die Blitze zischelten, dann würde er nicht wagen, ihr Fragen zu stellen.
    »Es wäre zu umständlich, mitten in solch einer Arbeit umzuziehen«, erwiderte sie.
    »Ah, ja. Noch eine Frage, die ich gern beantwortet hätte, da Ihr ja über erstaunlichen Sachverstand verfügt: Welche anderen Arbeiten habt Ihr gemacht?«
    Bessere als du, dachte Siveni, während sie das Glas hob und ganz tief in der Blume des Weins den Duft eines Kräutleins erkannte. Sie selbst hatte es erschaffen, doch diese Verwendung hatte sie nie gebilligt. »Stibium«, beantwortete sie seine Frage und nannte damit gleichzeitig den Namen der Droge. »Fackelhalter, Ihr solltet Euch schämen! Die Mischung muß Wochen zuvor angesetzt werden, wenn Ihr wollt, daß jemand sie trinkt und Euch seine tiefsten Geheimnisse verrät. Aber vielleicht wollt Ihr auch nur, daß meine nächste Periode schmerzlos verläuft. Zu gütig. Doch ich habe keine Schwierigkeiten damit. Und es kränkt mich, daß Ihr mir nicht traut.«
    »Ihr lebt mit einem einfachen Barbier und einer Frau zusammen, die schwachsinnig war«, sagte Molin. »Sie ist jetzt normal. Wie ist das gekommen?«
    »Durch gute Gesellschaft?« Siveni zuckte die Schultern. Was gäbe ich jetzt für meine Blitze! Für einen guten Donnerknall aus heiterem Himmel, um es dieser unverschämten Kreatur zu zeigen! »Ich bin keine Zauberin, wenn Ihr das meint. Selbst wenn, was würde mir das jetzt noch nützen? Die meisten Magier sind schon glücklich, wenn es ihnen heutzutage gelingt, aus Milch Käse zu machen. Euer Problem ist, daß ich scheinbar aus dem Nirgendwo komme und Ihr keine Gewalt über mich habt - und gleichzeitig keine Wahl, als Euch auf mich zu verlassen, denn ich habe Eure Mauer inzwischen schon viermal vor nachgiebigem Boden bewahrt und werde es weiterhin tun, bis sie vollendet ist.«
    Er blickte sie so ruhig an, wie er es nur vermochte, und trank mit betontem Gleichmut aus seinem Glas.
    »Ihr habt Arthicum

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