Der Bann des Zeitreisenden (German Edition)
gerade eine Planungssitzung stattfand. Rion erhob sich, eilte auf sie zu und umarmte sie. Es war wirklich unfassbar: Sie sah so gut aus. Sie trug eine neue Nanotech-Jacke, die ihre schlanke Hüfte betonte, und eine Hose, die an den Knöcheln weit geschnitten war. Damit würde sie auf Ehro sicherlich schnell eine neue Mode begründen.
Ihr kastanienbraunes Haar glänzte und roch wundervoll, als er sie an sich drückte. »Warum hast du so lange gebraucht?«
Sie kicherte. »Ich war ziemlich beschäftigt.«
»Jetzt, wo du hier bist, werde ich dafür sorgen, dass das auch so bleibt.« Er küsste sie auf den Mund.
Sie lehnte sich gegen ihn, zog sich dann wieder zurück, während ihr die Hitze in die Wangen stieg. »Rion, wir haben Zuschauer.«
»Ach, die.« Er wandte sich an seine Ratgeber. »König zu sein, bringt einige Vorteile mit sich.« Mit einem Grinsen entließ er sie. »Zieht euch zurück.«
Die Ratgeber kicherten und verstauten ihre Papiere in Mappen und Aktenkoffern.
»Warte noch eine Minute.« Sie legte ihm die Hand auf die Brust und trat einen Schritt zurück. »Ich bringe Neuigkeiten, die deine Ratgeber sicherlich hören möchten.«
Lex sah Rion an, und dieser bedeutete ihnen mit einem Kopfnicken, sie sollte vorerst bleiben. »Bevor Marisa Ehro verlassen hat, habe ich sie in das Amt der Botschafterin eingesetzt und sie mit der Autorität ausgestattet, Verhandlungen mit der Erde zu führen.«
»Ich habe einige Handelsvereinbarungen getroffen«, begann Marisa.
»Handelsvereinbarungen?«, fragte Lex mit neugieriger Stimme. »Wir haben doch gar nichts, womit wir Handel treiben könnten. Die Unari haben ja alles zerstört.«
»Nicht ganz.« Marisa deutete auf ihre Kleidung. »Die Erde besitzt kein Material, das sich selbst reparieren kann, wenn wir uns in Drachen verwandeln. Also habe ich der Erde die Patentrechte an unserer Nanotechnologie verkauft.«
»Und was bekommen wir dafür?«, fragte Darian.
»Nahrung, Saatgut, Maschinen, Generatoren und Computer, außerdem Bestandteile zur Errichtung von Fabriken sowie die Brennstoffe zu ihrem Betrieb.«
»Das hast du großartig gemacht.« Rion grinste. Ihm wurde leicht ums Herz, und er war glücklich. Sie hatte nicht nur bei der Zerstörung des Tyrannisierers und der Befreiung seines Volkes entscheidend mitgeholfen, sondern ihr Vertrag mit der Erde würde auch der heimischen Wirtschaft wieder auf die Beine helfen.
»Vielleicht habe ich meine Befugnisse ein wenig überschritten«, sagte sie mit einem breiten Grinsen.
Rion hob eine Braue. »Ach ja?«
»Ich habe mir nämlich auch herausgenommen, mit meiner Schwägerin Cael einen Handel abzuschließen. Sie ist die Hohepriesterin von Pendragon«, sagte sie zu Rions Ratgebern. »Dort ist man ebenfalls an unserer Nanotechnologie interessiert.«
»Und was hast du von ihnen dafür erhalten?«, fragte Rion. Ein Lächeln spielte um seine Lippen, er freute sich sehr über ihren Unternehmergeist.
»Eine Solaranlage zur Stromerzeugung. Und Telekommunikationssatelliten.«
Marisa erleichterte ihm die Arbeit sehr. Sie brachte seine Welt wieder in Ordnung. Rion schwoll das Herz vor Freude darüber, dass ihm diese wunderbare Frau versprochen hatte, den Rest ihres Lebens mit ihm zu verbringen.
»Außerdem gewähren uns beide Welten Kredit. Überdies hat Vivienne Blackstone, die Chefin der Vesta Corporation, zugestimmt, ein Raumschiff zu bauen, das bis Pentar fliegen und dort den heiligen Gral aufnehmen kann.«
Rion stieß einen Freudenschrei aus, hob Marisa in die Höhe und küsste sie. »Du bist wunderbar.« Er küsste sie noch einmal, und als er seinen Männern diesmal mit einer knappen Handbewegung bedeutete, den Raum zu verlassen, ging sein Team von Experten unter großem Gelächter und gutmütigen Neckereien hinaus.
Endlich hatte er sie ganz für sich allein. Himmel, wie gut sie roch. Er hob sie erneut hoch und wirbelte sie herum. »Ich bin ein glücklicher Mann, denn ich habe die erregendste und zugleich tapferste Frau im ganzen Sonnensystem, und klug bist du auch noch.«
Sie hatte ihm so viel Hoffnung und Freude geschenkt. Nie zuvor hatte er solche Gefühle überhaupt empfunden. Wie konnte er sie bloß so sehr lieben? Warum hatte er das große Glück gehabt, diese Frau zu finden – eine wahre Partnerin, die sich um seine Welt und seine Untertanen genauso kümmerte wie er selbst, und die ihn überdies auch noch liebte?
Während ihre Haare um ihr Gesicht flogen, sah sie in seine Augen, und er wusste, dass sie
Weitere Kostenlose Bücher