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Der Bann des Zeitreisenden (German Edition)

Der Bann des Zeitreisenden (German Edition)

Titel: Der Bann des Zeitreisenden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Kearney
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in den Händen.
    »Es … ist jetzt kein so guter Augenblick«, sagte Rion zu ihm.
    »Das müsst Ihr aber sehen. Sofort.« Nie zuvor hatte Mendel so beharrlich zu ihm gesprochen. Seine ganze Körperhaltung sprach von Dringlichkeit, und eine große Anspannung lag in seiner Stimme, während er die Papiere vor sich hielt.
    »Was ist das?«, fragte Rion voller Schmerz über den Verlust seines Vaters.
    »Wir haben Dokumente gefunden, die beweisen, dass die Unari den heiligen Gral in dem riesigen neuen Bauwerk unterbringen wollten.«
    »Ist der Gral denn hier?«, fragte Rion.
    »Das glauben wir nicht. Aber offenbar sollten die Leuchttürme auf dem Dach diejenigen, in deren Besitz sich der Gral befindet, von einer Welt namens Pentar nach Ehro leiten. Die Reise sollte jedoch erst dann stattfinden, wenn das Bauwerk fertig gestellt ist.«
    Als Rion nichts darauf erwiderte, fragte Marisa leise: »Gibt es sonst noch etwas, Mendel?«
    »Es existieren auch Dokumente mit einem Plan für die vollständige Unterwerfung Ehros, Herr.«
    Rion übergab die Papiere an Marisa. »Mach Kopien davon und nimm sie mit zur Erde. Und schick auch Abschriften nach Tor.«
    Marisa überflog die Papiere. »Das sollte ausreichen, um die Erde von der Gefahr zu überzeugen, in der sie schwebt. Zumindest hoffe ich das.«
    »Wir sollen unser Wissen mit Tor teilen?« Mendel runzelte die Stirn.
    »Ja, mit Tor.« Rion bezwang seinen Kummer. Die Trauer um seinen Vater musste warten. »Genauer gesagt, schick die Dokumente an einen Vollstrecker namens Drake. Du erreichst ihn im Raumfahrtmuseum am Rande der Stadt. Ich habe ihm versprochen, dass wir ihm alle Informationen übermitteln, die dabei helfen könnten, die Unari von Tor zu vertreiben. Ich will in jedem Fall, dass diese Bastarde unser Sonnensystem verlassen.«
    »Darum werde ich mich persönlich kümmern, Herr.«
    »Danke. Hoffentlich können wir verhindern, dass das, was hier geschehen ist, nicht auch dort …«
    »Verzeiht, Herrin«, sagte Mendel. Er errötete und wandte sich an Rion. »Herr, Ihr müsst unbedingt diese Papiere lesen. Eriks Name taucht darin auf.«
    »Na … und?« Rion runzelte die Stirn und warf einen Blick auf die Dokumente. Tatsächlich sprang ihm Eriks Name sofort ins Auge, also las er sorgfältiger weiter. Schließlich hob er den Blick wieder. »Hier wird angedeutet, dass sich mein Vetter mit den Unari verbündet hat. Das muss aber ein Irrtum sein.«
    War es das wirklich? Sein Vater hatte ihn doch vor einem Verräter gewarnt.
    Mendel schüttelte den Kopf. »Diesen Berichten zufolge hatten die Unari Spione unter den Vollstreckern von Tor. Sie wussten, dass Ihr ihnen entkommen wart, und sie haben Euer Schiff auf Ehro gefunden. Die Unari müssen dann einen ehronischen Informanten nach Winnhaven geschickt haben, der Euch verraten hat.«
    »Sie haben Erik geschickt?«, vermutete Rion.
    Marisa riss die Augen auf. »Er ist nicht entkommen?«
    »Die Unari haben ihn freigelassen, damit er für sie spioniert«, sagte Mendel. »Für gewöhnlich ist unsere Rebellengruppe sehr misstrauisch, aber wir waren doch so glücklich darüber, dass jemand von königlichem Geblüt überlebt hatte, und so haben wir seine Geschichte keinen Augenblick angezweifelt.«
    Rion seufzte. »Nur weil die Unari ihn ausgesandt haben, heißt das noch lange nicht, dass er ihren Befehlen auch wirklich gefolgt ist.«
    Marisas kummervoller Blick richtete sich auf Rion. »Als wir im Schweber hier eintrafen, haben die Unari auf uns gefeuert, bevor sich die Luke geöffnet hat.«
    Rion schickte Mendel fort. Er musste den Tatsachen ins Auge blicken. Erik war nicht mehr derselbe wie früher. Er war härter geworden, verbitterter.
    Aber war er auch wirklich ein feindlicher Spion? Wie konnte derselbe Mann, der Rion einmal das Leben gerettet hatte, ihn nun verraten? Das ergab doch keinen Sinn. Er und Erik, sie mussten miteinander reden. Es musste eine andere Erklärung geben.
    Im Augenblick jedoch hatte er so viel zu tun.
    Er musste ein ganzes Land führen. Er musste seinen Vater beerdigen. Er musste sich mit der Möglichkeit beschäftigen, dass ihn sein Vetter verraten hatte. Und er musste Marisa Lebewohl sagen.
    Bei dem Gedanken, sie an die Erde zu verlieren, hatte er ein Gefühl, als würden sich seine Knochen in Wasser verwandeln. Seine Seele schrie danach, sie begleiten zu dürfen. Aber es war ihm nicht gegeben, das zu tun, was er wollte. Seine Abstammung hatte ihn bereits eine Kindheit zusammen mit seinen leiblichen Eltern

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