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Der Bastard und die Lady

Der Bastard und die Lady

Titel: Der Bastard und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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und Puck öffnete die Tür gerade weit genug, um ins Zimmer schlüpfen zu können. Er schloss die Tür wieder ab.
    „Keine Zeit für so etwas, Kinder. Ich bin zurückgekommen, um meinen Erfolg zu verkünden, und da habe ich Brean und seine Schwester und eine Art Skelett in einem lächerlichen schwarzen Gehrock im Foyer gesehen, wo er nach euch fragte, wissen wollte, ob jemand sich erinnert, euch gesehen zu haben“, berichtete er knapp. Beau und Chelsea lösten sich aus ihrer Umarmung. „Der Earl fragt und wirft mit Geld um sich, demnach dauert es wahrscheinlich nicht lange, bis er Antworten erhält. Ich hoffe, du fühlst dich heute außergewöhnlich genial, Bruderherz, denn jetzt sitzen wir in der Patsche, falls er mich gesehen hat. Und ich sehe dir so ähnlich, dass ich – ha! – dein Bruder sein könnte.“
    Beau hielt Chelsea an den Schultern fest. „Du hast es versprochen“, erinnerte er sie.
    „Ich habe es versprochen“, antwortete sie ruhig. Sie war so blass geworden, dass Beau fürchtete, sie könnte vor lauter Angst in Ohnmacht fallen. Doch er hätte sie besser kennen müssen, wie sie mit den nächsten Worten bewies. „Ich habe gestern Nacht über diese Möglichkeit nachgedacht, weil du offenbar glaubtest, diese Situation könnte eintreten. Ich habe dir ja gesagt, Oliver, jedes Mal, wenn ich glaubte, mich edel verhalten zu können, fielen mir Francis Flotleys feuchte Lippen ein, und ich geriet beinahe in Panik. Deshalb habe ich einen Plan entwickelt, für den Fall, dass wir irgendwie hier erwischt werden.“
    „Was hat sie gesagt?“, fragte Puck, als er Beau seine Jacke reichte. „Beau, ich bitte dich, hör nicht auf sie. Als sie das letzte Mal einen Plan vorlegte, habe ich mein Abendessen versäumt und musste schließlich in einem Bett mit dir schlafen.“

19. KAPITEL
    E r steckte in einer Kiste. So und nicht anders musste er es sehen. In einer Kiste. Nicht in einem Sarg.
    Doch er lag in einem Sarg.
    Er hatte sich fast schon an die vollkommene Finsternis und die wahrscheinlich knapper werdende Luft gewöhnt, als Chelsea den Deckel hob und auf Beau herabblickte. Der unverhoffte Sonnenstrahl, der durch ein Fenster ins Zimmer fiel, blendete ihn nahezu. „Geht es dir wirklich gut, Oliver? Du wirkst ein wenig gequält.“
    Er blinzelte ein paar Mal und sah zu ihr auf. In Schwarz sah sie atemberaubend aus. Schade war, dass sie ihr goldenes Haar und ihr schönes Gesicht unter einem dichten schwarzen Schleier verbergen musste, aber Not kennt kein Gebot.
    „Er quält sich nicht, Chelsea“, sagte Puck freundlich und blickte nun ebenfalls auf Beau herab. „Er ist tot. Ist jenseits allen irdischen Leids. Und habe ich dir oft genug gesagt, wie genial du bist? Sie ist genial, nicht wahr, Beau?“
    „Ermutige sie nicht“, mahnte Beau und sah in das besorgte und doch auch triumphierende Gesicht der Witwe Claridge. „Wahrscheinlich werde ich jetzt zehn Jahre lang von Albträumen heimgesucht. Wenn wir schon verheiratet wären, hätte ich mich geweigert, wisst ihr? Merkt euch das.“
    „Zur Kenntnis genommen. Übrigens, während wir hier reden, essen Brean und seine kleine Gefolgschaft unten zu Mittag“, sagte Puck und knallte ohne viel Federlesens den Sargdeckel zu. Beau war wieder von Licht und Geräuschen abgeschottet.
    Chelsea hatte erklärt, dass die Erinnerung an das kürzliche Verscheiden seiner Tante Erinnerungen an den Tod ihrer Eltern geweckt hatte, was höchstwahrscheinlich weitere Inspiration nach sich zog. Die Menschen wollten den Tod nicht sehen, sie selbst zumindest wollte es nicht. Die Menschen kehrten dem Tod den Rücken zu, oder sie senkten die Köpfe, was ziemlich das Gleiche war wie den Rücken zu kehren. So mussten sie nichts sehen, wirkten aber höflicher und frommer.
    Es war nicht nötig, zerrissene Bettlaken zu einer behelfsmäßigen Strickleiter zusammenzuknüpfen, um der Entdeckung durch Thomas zu entgehen. Gewalt war auch nicht nötig. Sie würden den White Swan verlassen, wie sie ihn betreten hatten, nämlich durch die Eingangstür. Na ja, alle außer Beau, der hinausgetragen wurde.
    Nötig war nur, dass Puck sich hinausschlich und Witwenkleider für sie besorgte, damit sie ihr Gesicht hinter einem schweren schwarzen Schleier verbergen konnte. Ach ja, und einen Arzt und einen Leichenbestatter, die bereit waren, in ihrem kleinen Possenspiel mitzuwirken.
    Chelsea hatte Puck empfohlen, auf seiner Mission einen großen, schweren Geldbeutel mitzunehmen.
    Das, und dass er ihr

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