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Der Bastard und die Lady

Der Bastard und die Lady

Titel: Der Bastard und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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London verlassen haben möchte. Wenn Sie jedoch auf Predigten und die ewig feuchten Lippen versessen sind, ja, dann kann ich Sie nach Hause bringen lassen. Niemand kann mit absoluter Sicherheit behaupten, dass Sie überhaupt hier gewesen sind.“
    Sie sah ihn an, in der Erwartung, den Beweis zu finden, dass er log. „Tatsächlich? Sie nehmen Ihr Versprechen nicht zurück?“
    „Versprechen? Ich war heute Morgen vielleicht ziemlich betrunken, Chelsea, doch an etwas so Bindendes wie ein Versprechen würde ich mich doch erinnern. Aber nein, ich liefere Sie nicht an Portland Place aus. Messen Sie dieser Tatsache nur bitte nicht zu viel Bedeutung bei, denn ich würde nicht einmal einen Hund an Portland Place ausliefern. Na ja, vielleicht doch, wenn er tollwütig wäre. Aber lassen wir diese reizende Vorstellung beiseite. Ich möchte Ihnen eine dritte Möglichkeit anbieten.“
    Chelsea nagte an ihrer Unterlippe, denn das Wasser kühlte ab, und bald würde sie ein Zähneklappern nicht mehr verhindern können. „Sie bringen mich in ein Nonnenkloster?“, fragte sie mit kaum verhohlenem Spott.
    „Wären Sie einverstanden?“
    Sie verdrehte die Augen. „Komme ich Ihnen vor wie eine Frau, die sich in einem Kloster bewähren würde?“
    Er lächelte, und dieses Lächeln erreichte auch seine schönen blauen Augen. „Sie könnten einen eigenen Orden gründen. Die Frommen Schwestern der lachhaften Himmelfahrt. Nein, Chelsea, ich will Sie nicht den Plänen Ihres Bruders aussetzen, und ich will Sie auch nicht Frauen zumuten, die es nicht verdient haben, dass ihr Glaube durch Ihre Anwesenheit auf eine harte Probe gestellt wird. Ich dachte vielmehr daran, in London zu bleiben, eine Sondererlaubnis einzuholen – die notwendigen Mittel dazu habe ich – und unsere Heirat als vollendete Tatsache zu präsentieren, wenn Ihr Bruder von seiner Hetzjagd durch ganz England zurückkehrt.“
    „Das könnten Sie tun?“ Sie sah ihn aus schmalen Augen an. „Aber dann müssten wir beim Erzbischof von Canterbury vorsprechen, oder? Und auch wenn Sie den doppelten Preis bezahlen wollten, würde er der Hochzeit einer Lady mit einem … na, Sie wissen schon, zustimmen?“
    „Einer Lady mit einem Bastard“, ergänzte Beau mit ausdrucksloser Stimme. „Das könnte tatsächlich Probleme aufwerfen. Und ich fürchte, darin besteht das Risiko. Wenn uns die Einwilligung verweigert wird, wären wir womöglich bei der Rückkehr Ihres Bruders noch hier.“
    „Als Alternative bleibt die Flucht nach Gretna Green, mit Thomas und seinen Lakaien hart auf den Fersen. Ich muss zugeben, dass ich heute außer mir vor Angst war, als wir seine Leute auf der Straße gesehen haben. Nein, wenn ich die Wahl hätte, und ich glaube, Sie sagen, ich habe die Wahl, dann würde ich lieber so schnell wie möglich nach Schottland aufbrechen. War das alles? Denn Sie müssen jetzt wirklich gehen. Mich hier in meinem Bad – in Ihrer Badewanne – festzusetzen, ist nicht mehr lustig.“
    Er stand auf und rückte den Stuhl zurück an die Wand. „Es könnte lustig werden“, sagte er. Jetzt konnte er über den hohen Rand in die tiefe Wanne sehen und zog eine Braue hoch. „Zumindest in ein paar Minuten könnte es lustig werden. Aber jetzt sind Sie immerhin gründlich kompromittiert. Eigentlich könnte ich mich zu Ihnen gesellen, denn es erscheint mir vernünftiger, für ein Schaf aufgehängt zu werden als für ein Lämmchen.“
    „Ich mochte Sie lieber, als Sie jung und nervös waren“, ließ Chelsea ihn wissen und verschränkte unter Wasser die Arme vor der Brust. Sie scheute sich, nachzusehen, was er hatte sehen können.
    „Jung und nervös und dumm, wollten Sie sagen. Wahrscheinlich mochten Sie mich auch lieber, als ich halb betrunken und von Kopfschmerzen gelähmt war. Meinerseits mochte ich Sie lieber, als … Nein, ich kann nicht behaupten, dass ich mich erinnere, Sie je gemocht zu haben. Doch da es für uns beide kein Zurück gibt, müssen wir wohl das Beste aus der Situation machen, wie?“
    „In meinen Augen wird aber nicht das Beste aus der Situation gemacht, indem Sie mich im Bad überfallen.“
    Wieder zog er auf diese ärgerliche Art eine Braue hoch. „Ah, ich dachte schon, dieses Bläschen würde nie platzen. Eine angemessene Belohnung für einen geduldigen Mann. Sehr hübsch, Chelsea. Wirklich sehr hübsch. Tja, das ermöglicht es mir vielleicht sogar, eine beträchtliche Zahl Ihrer Mängel zu übersehen.“
    Chelsea schnappte nach Luft und tauchte rasch

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