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Der Bastard und die Lady

Der Bastard und die Lady

Titel: Der Bastard und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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unter. Als sie wieder hochkam und sich das lange Haar aus den Augen wischte, war er fort.
    Sie wusste nicht recht, was genau gerade passiert war. Die Erschöpfung hatte ihr anscheinend den Verstand vernebelt. Aber eines war sicher: Wenn sie einander herausgefordert hatten, um zu sehen, wer von ihnen der Stärkere war, dann war die erste Runde der Schlacht an ihn gegangen.
    „Aber eine Schlacht macht noch keinen Krieg“, redete sie sich gut zu, griff nach dem Schwamm und badete weiter.
    „Ah, da bist du ja“, sagte Puck und setzte sich vor dem Kamin Beau gegenüber, der sich halb liegend in seinem Sessel fläzte und einen Brandy genoss. „Ich hätte gedacht, du würdest eine Zeit lang starken Getränken abschwören.“
    „Wenn ich dieses Prachtstück heiraten soll, werde ich mir womöglich ein eigenes Weingut kaufen müssen“, knurrte Beau in den seidenen Kragen seines Morgenrocks. „Aber das alles ist wohl meine eigene Schuld. Was in drei Teufels Namen habe ich mir dabei gedacht, mit Brean zu spielen wie die Katze mit der Maus? Und, schlimmer noch, wie ist sie mir auf die Schliche gekommen? Es ist, als hätte ich ihr persönlich die Munition ausgehändigt, mit der sie mich erschießen kann.“
    Pick fixierte seinen Bruder mit übertriebenem Blinzeln. „Ach, du bist das da drüben. Es ist dunkel hier, weißt du, ich hätte mich täuschen können. Einen Moment lang dachte ich, du wärst Mama. Ein bisschen theatralisch, Bruderherz, ein kleines bisschen überspannt, nicht weit entfernt von schauderhaftem Schmierentheater. Man könnte meinen, ein unschönes Ende der Welt wäre nahe. Kannst du die Sache nicht einfach als tolles Abenteuer betrachten? Ich würde es tun.“
    „Was geht es mich an? Du bist ein Idiot. Was du denkst, interessiert mich nicht.“
    Puck lachte. „Ich bleibe zwar für immer der Jüngste von uns dreien, Bruderherz, aber es ist mir irgendwie gelungen, erwachsen zu werden, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben, kurz bevor du in den Krieg zogst, um deinen Kummer über die Demütigung von den Händen ebendieses Brean zu begraben, ganz zu schweigen von der Prügel, die er dir verabreicht hat. Bei Gott, du stecktest im Schlamassel! Ich finde, du hast dich ordentlich in Zurückhaltung geübt. Ich selbst hätte mich wohl kaum damit zufrieden gegeben, nur seine missliche Finanzlage zu genießen. Also, hast du nicht den Mut zu echter Rache, oder ist Lady Chelsea dir so durch und durch zuwider?“
    Beau sah seinen Bruder an und suchte nach einer Antwort, die die sehr realistischen Vorahnungen nicht verriet, die ihn plagten, seit er Chelsea unversehens unter seinem Körper gespürt und gesehen hatte, wie sich die verräterische Röte in ihre Wangen stahl, während sie erklärt hatte, seine körperliche Nähe nicht zu schätzen.
    Die Begegnung vor wenigen Stunden im Bad und was sie in ihm bewirkt hatte, wollte er überhaupt nicht zur Sprache bringen, nicht einmal, wenn Puck ihm die Füße in glühende Kohlen gehalten und Einzelheiten verlangt hätte.
    „Nein, sie ist ganz passabel“, sagte er schließlich. „Ich habe heute Abend mit ihr gesprochen, ein paar Dinge gründlich klargestellt. Immerhin wissen wir jetzt beide, wer in diesem kleinen Abenteuer das Kommando hat.“ Und ich bin es nicht.
    „Hast ein paar Regeln aufgestellt, wie? Gut so.“
    Beau rutschte unbehaglich tiefer in seinen Sessel. Wäre noch ein einziges Bläschen geplatzt, hätte er Chelsea vermutlich das Blaue vom Himmel versprochen. Herrgott, sie erregte ihn. „Ja, danke. Wann willst du aufbrechen?“
    „Sobald es hell wird. Ich habe dich gesucht, um mich zu verabschieden. Dein Bote wird inzwischen in Brighton angekommen sein und deinen Kapitän instruiert haben, die Jacht nach Hove zu überführen. Dort stoße ich zu ihm und mache mich auf den Weg, so ungern ich auch gehe. Ich hatte mindestens zwei Monate hier in London bleiben wollen, weißt du? Jack habe ich noch nicht einmal gesehen, und Mama hat erwartet, dass ich bleibe, bis sie ihre großen Auftritte absolviert hat und nach Hause kommt. Meinst du wirklich, ich muss fort?“
    „Wir haben es bereits besprochen. Es ist sicherer, wenn du nicht in der Nähe bist. Brean kennt all unsere Besitztümer. Er wird seine Heuerlinge zu jedem einzelnen geschickt haben, während er persönlich sicher schon auf dem Weg nach Norden ist, nachdem er herausgefunden hat, dass wir nicht nach Dover geritten sind. Ich bete, dass wir nicht irgendwo auf dem Weg von hinten auf ihn

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