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Der Bastard und die Lady

Der Bastard und die Lady

Titel: Der Bastard und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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sich zu ihnen, als sie durch die grün verkleidete Tür in den Dienstbotentrakt des Hauses gelangten. „Eben noch halte ich ziemlich glücklich bei einer guten Flasche zur Feier meines Geburtstags und der Rückkehr meines Bruders aus Frankreich Rückschau auf mein Leben, und im nächsten Moment flüchte ich vor irgendjemandes erzürntem Bruder, der vielleicht bereits auf dem Weg hierher ist, um seine Schwester aus den Klauen eines Mannes zu retten, der sich vor einer knappen Stunde nicht einmal an ihre Existenz erinnerte. “
    Chelsea blieb an der Tür zum Küchenbereich stehen und drehte sich zu ihm um. „Halten Sie den Mund. Ich versuche seit meiner Ankunft, es Ihnen zu erklären, aber Sie unterbrechen mich immer wieder. Jetzt müssen wir losreiten, es sei denn, Sie sind dumm genug, Thomas entgegentreten zu wollen, während Sie immer noch so unübersehbar betrunken sind. Und unerträglich obendrein, wenngleich ich allmählich bezweifle, dass sich das ändert, wenn Sie wieder nüchtern sind.“
    „Ich nehme alles zurück, Bruderherz“, sagte Puck und prustete. „Ich glaube, ich fange an, sie zu mögen.“
    Chelsea legte die Handflächen an die Wangen, zählte womöglich leise vor sich hin, ließ die Hände dann sinken und stieß heftig den Atem aus.
    „Erstens, mein Bruder hat Ihnen vor sieben Jahren eine große, unverzeihliche Schmach zugefügt. Zweitens, er ist von Natur aus dumm – und leicht zu beeinflussen, wie Sie sich selbst anscheinend längst vergewissert haben, siehe die verdorbenen Trauben. Drittens, gleich nach dem Tod unseres Vaters wurde Thomas sehr krank und fürchtete, sterben zu müssen, bevor er als neuer Earl die Früchte der harten Arbeit meines Vaters genießen könnte. Viertens, er glaubt wahrhaftig, Francis Flotley wäre als Geschenk Gottes in sein Leben getreten, desselben Gottes, dem Thomas dann alles Mögliche gelobte, sofern der Herr ihn nur wieder vom Krankenbett aufstehen ließe. Fünftens, Francis Flotley übermittelte Thomas’ Gelöbnisse höchstpersönlich an Gott – ja, ich weiß, das ist verrückt, und Sie können aufhören, solch hässliche Grimassen zu schneiden –, und jetzt ist Thomas nicht nur immer noch dumm und leicht zu beeinflussen, sondern glaubt sich auf dem Weg der Frömmigkeit und verantwortlich für meine Seele, und das ist er nicht! Siebtens …“
    „Ich glaube, Sie haben ‚sechstens‘ vergessen“, berichtigte Puck sie hilfreich. „Verzeihung“, fügte er rasch hinzu, als Chelsea ihn anfunkelte.
    „ Sechstens “, sagte sie mit Nachdruck, „da ich keinen Mann heiraten werde, der Thomas zusagen könnte, hat er beschlossen, mich gleich morgen früh nach Brean zu bringen, mich einzusperren und mich mit Francis Flotley zu verheiraten, sobald das Aufgebot bestellt ist. Um meine minderwertige weibliche Seele zu retten.“
    „Siebtens“, fiel Beau ihr ins Wort und hob eine Hand, „da Sie klug genug waren, mich als den Verantwortlichen für die finanzielle Heuschreckenplage Ihres Bruders zu entlarven – keine Fragen, Puck, hör zu –, vermuteten Sie, wohlgemerkt: fälschlicherweise, der Reverend ginge auch auf meine Kappe. Sodass es, achtens, meine Schuld wäre, dass Sie an den Mann verschachert werden sollen. Demnach bin ich verpflichtet, Sie vor diesem Schicksal zu bewahren, was ich, neuntens, irgendwie bewerkstelligen soll, indem ich Sie aus London eskortiere, auf den Fersen gefolgt von Ihrem blutdürstigen Bruder. Wofür Sie mir, zehntens, als Gegenleistung einen Gefallen anbieten. Wozu ich, erstens – aber keine Angst, denn meine Liste ist nur kurz – Nein sage. Zu viel der Ehre, dass ich für Sie meinen Kopf hinhalten darf, aber nein.“
    „Vielleicht trinke ich nie wieder“, sagte Puck ruhig. „Ich glaube doch tatsächlich, dass ich das alles verstehe. Aber was könnte Lady Chelsea dir anbieten, um dir zu helfen? Und wenn sie dir helfen wollte, hieße das, dass du dich durch ihr Angebot so an ihrem Bruder rächen könntest, dass es deine Unverfrorenheit ausgleicht, als Bastard, der du bist, in sein Haus zu kommen und das Familienwappen zu beschmutzen, indem du ihn um die Hand seiner Schwester … Oho! Beau? Kennst du überhaupt den Weg nach Schottland?“
    Beau sah Chelsea an – mit vierzehn die Heimsuchung seines Lebens, sieben Jahre später eine vom Himmel gefallene reife Pflaume. Die perfekte Rache an Thomas Mills-Beckman und der gesamten Londoner Gesellschaft, die ihm in Geschenkverpackung in den Schoß fiel.
    Nein. Das konnte er nicht

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