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Der Bastard und die Lady

Der Bastard und die Lady

Titel: Der Bastard und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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sagtest du. Gibt es eins, das so heißt? Crown? Krone?“
    Er nickte, stand auf, durchquerte das Zimmer und holte seine Jacke. Etwas hatte sich verändert, die Luft im Zimmer war wie aufgeladen. Beau erschien Chelsea plötzlich größer, muskulöser. Beinahe gefährlich. „The Crown and Feathers und The Crown and Harp. Zwei Kronen . Sag mir den Namen noch einmal. Ich möchte glauben, mich verhört zu haben.“
    Chelsea stand auf. Etwas stimmte nicht, es ging um mehr als den plötzlichen Entschluss, den beiden angehenden Mördern ins Handwerk zu pfuschen. „Jonas? Nein, warte, du meinst den anderen, oder? Den Spanier. Don Pedro Messina.“ Sie legte die Stirn in Falten. „Weißt du, Oliver, der Name kommt mir entfernt bekannt vor.“
    Er machte sich im Zimmer zu schaffen, allerdings nicht ziellos, sondern mit finsterer Entschlossenheit. Er zog sein Paar Pistolen aus der Satteltasche, prüfte sie, verstaute sie wieder und warf sich die Tasche über die Schulter. Messer und Scheide lagen auf dem Schreibtisch und verschwanden jetzt flink im rechten Stiefelschaft.
    „ Wie es euch gefällt von Shakespeare“, erklärte Beau knapp. „Don Pedro, der legitime Erbe, im Gegensatz zu Don John, dem unehelichen Sohn und Schurken in dem Stück. Handlungsort ist Spanien. Messina, um genau zu sein. Es passt zu gut, als dass es ein anderer sein könnte. Zum Teufel mit ihm, das ist genau der dramatische Unsinn, den er lustig findet. Ganz England steht ihm zur Verfügung, und er taucht hier auf.“
    „Oliver, du selbst weißt sicher, wovon du redest, von wem du redest –, aber ich weiß es nicht.“
    Er fuhr sich mit gespreizten Fingern durchs Haar. „Nein, natürlich nicht.“ Er griff nach Hut und Reithandschuhen. „Unsere Mutter hat uns nach Figuren in Shakespeares Stücken genannt. Oliver Le Beau, Robin Goodfellow. Don John, der außereheliche Bruder Don Pedros in Viel Lärm um nichts . Aber wir nennen ihn Jack.“
    „Wenn das wirklich stimmt, ist Don John aber doch der Schurke. Warum sollte deine Mutter deinen Bruder nach einem Schurken genannt haben?“
    „Das musst du sie fragen. Man könnte meinen, sie hätte eine Vorahnung gehabt. Herrgott, Chelsea, er arbeitet für die Franzosen?“ Er stülpte sich den Hut auf den Kopf, kam auf sie zu und umfasste ihre Oberarme. „Mit etwas Glück werden aus einem Schluck da unten zwei oder drei, um sich Mut anzutrinken. So bleibt mir Zeit, um Puck zu holen und Jack zu suchen. Ich glaube, es ist das erste Mal seit fünf Jahren, dass wir alle drei zur selben Zeit am selben Ort sind. Man könnte meinen, wir hätten eine verdammte Party geplant. Bleib hier, schließ die Tür hinter mir ab.“
    Sie legte die Hände auf seine und hielt ihn fest. „Oliver“, sagte sie bedachtsam, als spräche sie mit einem etwas begriffsstutzigen Kind. „Überlege doch mal. Ich kenne die Namen der beiden Gasthäuser, die infrage kommen. Ich habe ein Pferd und eigenes Geld in meinem Täschchen. Ich kann den Weg nach Gateshead erfragen oder sogar jemanden anheuern, der mich hinführt. Außerdem war ich den ganzen Tag hier, und dieses Gasthaus ist nicht so hübsch, wie du vielleicht denkst. Ich glaube, ich werde dir folgen müssen.“
    „Und ich kann die Schnur von dem Vorhang da abreißen und dich an den Bettpfosten fesseln“, hielt er dagegen, dann seufzte er. „Schon gut. Bis zu Pucks Zimmer im White Swan, weiter nicht. Ich hatte von Anfang an Vorbehalte gegen dieses Gasthaus. Zu viele Leute hier schlafen den ganzen Tag und stehen erst nachts auf, aber dieses dumme Mädchen ließ sich ja nicht umstimmen, als es sich im Zimmer eingeschlossen hatte. Wir sind wahrscheinlich umringt von vagabundierenden Wegelagerern und Dieben, nicht, dass ich dir das unter die Nase reiben wollte. Auch nicht die Huren. Du kommst also mit, tust aber, was ich sage. Einverstanden?“
    Sie zog den Schlüssel zu ihrem Zimmer aus der Tasche. „Einverstanden. Ich hole rasch meinen neuen Hut und die Handschuhe, dann treffen wir uns im Stallhof. Der Vollmond scheint, und ich reite ganz gut, wie du weißt.“ Sie erhob sich auf die Zehenspitzen und gab Beau einen Kuss auf die Wange. „Deinem Bruder wird nichts passieren, Oliver.“
    „Oh doch, er bekommt es mit mir zu tun“, sagte er und ging hinaus.
    Er war die Straße an diesem Tag schon zwei Mal entlanggeritten und wusste, dass sie in ziemlich gutem Zustand war. Dank seiner Kenntnis des Wegs und dank des Vollmonds war Beau zuversichtlich, dass der Ritt nicht länger als

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