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Der Beethoven-Fluch

Der Beethoven-Fluch

Titel: Der Beethoven-Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.J. Rose
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oder?”
    “Richtig. Das macht das Ganze ja so rätselhaft. Wir sind noch bei der Ursachenforschung.”
    “Und was ist mit diesem Bereich hier?” Paxton zeigte auf einen Monitor, auf dem eine dunkel schraffierte Zone unter dem Konzertgebäude zu sehen war. “Tucker, Sie sagten doch, unterhalb einer bestimmten Tiefe in dem Schacht kriegten Sie keinen Messwert mehr, nicht wahr?”
    “Das stimmt. Wir konnten nicht einmal feststellen, wie tief der Schacht runtergeht. Aber er ist so eng – nicht mal ein halber Meter im Durchmesser –, dass wir ihn vernachlässigen können.”
    “Leute! Womöglich geistert irgendwo eine Ladung herrenloser Sprengstoff herum! Wir achten auf
alles
im Umkreis von fünf Häuserblocks rund um die Konzerthalle! Bill, Sie hängen sich ans Telefon und erkundigen sich, ob wir irgendwo ein Bodenradargerät mit einer tieferen Reichweite kriegen, und wenn es nur ein Testmodell ist …”
    Vine runzelte die Stirn. “Wenn es so was gibt, dann haben wir es schon!” Er hütete sich allerdings, auch nur den leisesten Hauch von Gereiztheit in die Stimme zu legen, obwohl er das Thema in den letzten paar Stunden x-mal mit seinem Boss diskutiert hatte.
    “Dann sind wir verwundbar. Unvorbereitet. Und so was ist
in-ak-zep-ta-bel
!”
    “Das brauchen Sie mir nicht zu sagen. Wie dem auch sei: So ein Bodenradar, wie es Ihnen vorschwebt, das gibt’s nicht.”
    Kerri trat ein, beladen mit frischem Kaffee, Mineralwasserflaschen und einem Teller Kekse. Um ihr Tablett absetzen zu können, musste sie erst eine Stelle auf dem Tisch frei räumen. Genau in dem Moment drosch Paxton als Reaktion aufs Vines Bemerkung mit der flachen Hand auf den Tisch und brüllte: “Scheiße, verdammte!”
    Geschirr und Löffelchen klirrten.
    “Mit Wutanfällen kriegen wir auch keine tieferen Messergebnisse!”, bemerkte Kerri, wobei sie eine Wasserflasche öffnete und sie ihrem Boss reichte. “Und den vierten Peilsender erst recht nicht. Hier, Chef.”
    Während Paxton einen ausgiebigen Schluck nahm, veränderte sich seine Miene unmerklich. Er setzte die Flasche ab und guckte hinüber zu Alana Green. “Zeigen Sie mir mal die Stollen, die in diese Zone reinführen und wieder raus.” Seine Stimme war wieder normal, das nölende Näseln so gut wie verschwunden. Alle im Zimmer atmeten auf, aber nur ganz vorsichtig. Nach wie vor war die Situation so wie zu Anfang: Es ging um Sicherheit auf allerhöchster Stufe. Das Konzert am kommenden Donnerstag war ein Ziel für Terroristen – man mochte es drehen und wenden, wie man wollte. Ob nun terroristische Bedrohung oder nicht: Paxton jedenfalls hatte sich fest vorgenommen, so vorzugehen, als gäbe es eine.
    Mit ein paar Tastenkombinationen rief Alana Green eine Reihe von Grafiken auf den Bildschirm: jene unterirdische Welt, die sie schon seit ihrer Ankunft in Wien erfasste und aufzeichnete. Wie gebannt starrten Paxton, Kerri und Vine auf den Monitor; nur Tucker Davis werkelte an seinem eigenen Laptop weiter. Seit der Ankündigung, seine Frau sei schwanger, war er mit den Gedanken häufig woanders – eine Beobachtung, die Paxton beunruhigte. Er konnte nicht zulassen, dass ein Mitarbeiter seines Teams seine Arbeit vernachlässigte. “Ich glaube”, meinte er, “wir müssen da unten mehr Leute einsetzen.”
    Tucker beugte sich immer noch über seinen Laptop.
    “Tucker?”
    “Was?”
    “Ich sagte, wir müssen da unten mehr Leute einsetzen und das gesamte noch nicht erfasste Terrain durchkämmen.”
    “Okay, dann teile ich noch ein paar von den Jungs ein.”
    “Aber? Ich höre ein
Aber
in Ihrer Stimme.”
    Tucker zögerte; keiner gab dem Chef gern eine negative Antwort.
    “Raus damit!”
    “Wir sitzen direkt auf so bescheuerten römischen Ruinen, die noch kein Mensch ausgegraben hat. Da unten, da gibt’s ganze Städte. Die würden wir nie im Leben finden, und wenn wir noch so viele Teams hinunterschicken würden und Monate zur Verfügung hätten. Wieso wussten wir das nicht, als wir unser Angebot eingereicht haben?”
    “Das ist doch jetzt völlig schnuppe!”, polterte Paxton los. “Wenn Sie das nicht auf die Reihe kriegen, dann sagen Sie’s. Dann macht es jemand anderes!”
    Angesichts des drohenden Tons blickte Kerri ihn scharf an. Sie war die Einzige, die sich herausnehmen durfte, Paxton wirklich Paroli zu bieten. Sie merkte jedoch, wie geladen er war. Es gab einfach zu viele Brandherde. Und seine Verantwortung war es, dafür zu sorgen, dass sich daraus kein Flächenbrand

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