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Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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taugt als die Zahnstocher, mit denen deinesgleichen sonst so zu kämpfen pflegt, besitzt du inzwischen ja auch. Warte es ab, wir werden noch den Tag erleben, an dem Neldo Schuhe trägt. «
    » Ich weiß nicht, wie viele Tage ich überhaupt noch erleben werde, da ist mir das ziemlich gleichgültig. «
    » Die Nähe zum Bösen hatte bei dir durchaus positive Auswirkungen, Halbling. Nur die schlechte Laune, die du seitdem mit dir herumträgst, könntest du dir abgewöhnen. «
    » Gehen wir « , sagte Lirandil. » Und zwar so schnell wie möglich. « Seit langer Zeit leuchteten seine Augen wieder einmal bläulich. Er schien im Wissen zu stöbern, das er in Asanils Turm empfangen hatte. Aber ob er darin irgendetwas gefunden hatte, was ihnen im Moment weiterhalf, oder ob seine Aufforderung nur ein Ausdruck großer Ratlosigkeit war, darüber ließ er die Gefährten im Unklaren.

Drachengier
    Weit entfernt von der Stadt der Blitze lauerten Tausende von Drachen unterschiedlicher Größe zwischen den dunklen Ruinen einer uralten Festung.
    Ghools Altfeste.
    Vor Äonen hatte der Schicksalsverderber von hier aus seine Macht entfaltet. Jetzt waren kaum die Grundmauern des ursprünglichen, monströsen Bauwerkes geblieben, das den Legenden zufolge seinerzeit jegliches Maß des Vorstellbaren gesprengt hatte. Ein Bauwerk, errichtet und erhalten durch schwarze Magie. Und noch immer war viel von dieser Kraft an diesem Ort spürbar. Selbst nach so langer Zeit. Zumindest dann, wenn man mit entsprechenden Sinnen für die Macht der Dunkelheit ausgestattet war.
    Die Drachen knurrten. Und hin und wieder entrang sich dem einen oder anderen eine Flammenzunge. Sie gierten danach, lebendes Fleisch zwischen ihre Zähne zu bekommen, es mit ihren Flammen zu verbrennen und hinunterzuschlingen. Keines dieser Geschöpfe wäre da im Augenblick noch wählerisch gewesen. Trotz der Verbote ihres Herrn und Meisters, der ihre einfachen Gedanken und ihren Willen beherrschte, war es dazu gekommen, dass einige dieser Feuer speienden Kolosse sich gierig über ihre eigenen Artgenossen hergemacht und sie bei lebendigem Leib zerrissen hatten. Der schwere Geruch von Drachenblut mischte sich deshalb in die von Schwefeldämpfen gesättigte Luft, die sterbliche Geschöpfe kaum ertragen hätten. Solange bei diesen Übergriffen nur kleinere, ohnehin nutzlose Exemplare betroffen waren, hatte ihr Herr Gnade vor Recht ergehen lassen. Es war schon schwierig genug, all diese Drachenbrut über einen längeren Zeitraum hinweg wirklich vollständig zu beherrschen. Dazu waren es eigentlich auch zu viele. Aber nun hatte Ghool sie einmal gerufen, und sie waren ihm über den ganzen Kontinent bis hierher zum magischen Ort seiner Altfeste gefolgt. Warum sollte er sie dann nicht auch in dem Krieg einsetzen, den es jetzt zu Ende zu bringen galt?
    Ghool hatte die Gestalt eines Geschöpfes angenommen, das den Körper eines sehr kräftigen Menschenmannes besaß, der vollkommen aus einem messingfarbenen Metall zu bestehen schien. Dieses Metall war jedoch genauso geschmeidig und passte sich ebenso perfekt jeder Bewegung an, wie es bei einem Körper aus Fleisch und Blut der Fall gewesen wäre. Eine lebendige Statue, gegossen in eine Form, die die Fähigkeiten eines sterblichen Künstlers und wohl auch jedes Elben überschritten hätte. Auf den Schultern dieses metallischen Körpers ruhte ein mächtiger Vogelkopf. Der Schnabel war lang und gebogen wie bei den valdanischen Ibissen, die an den Ufern des Langen Sees brüteten.
    Nur ruhig, ihr gefräßigen Bestien, sandte Ghool einen sehr mächtigen Gedanken an die versammelten Drachen. Hier und da raunte, knurrte, gurgelte etwas. Schwefelhaltiger Drachenatem wehte dem Schicksalsverderber entgegen, doch das störte diesen nicht im Mindesten. Eure Stunde wird schlagen. Und euer Hunger wird gestillt werden. Das verspreche ich euch. Es wird so viel Beute für euch geben wie nie zuvor.
    Es wurde sehr ruhig.
    Der Vogelköpfige ging vollkommen furchtlos zwischen den Drachen einher. Keiner dieser reptilienhaften Kolosse war in der Lage, dem durchdringenden Blick der schwarzen Vogelaugen standzuhalten. Wenn Ghool einen von ihnen ansah, dann wandte sich der Drachenkopf verlegen ab. Für die kommende Schlacht muss ich mir allerdings eures Gehorsams sicher sein, ließ Ghool die Drachen wissen. Jeder Einzelne von euch muss mir bedingungslos gehorchen. Er schritt über die abgenagten Knochen eines zerfleischten Jungdrachen hinweg. Sie waren so sauber abgenagt,

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