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Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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dass jetzt nicht einmal etwas für die Schmeißfliegen zurückgeblieben war. Ihr sollt wissen, dass meine Kräfte jetzt um ein Vielfaches gewachsen sind und es keinen Sinn hat, sich gegen mich zu wenden. Das wirkungsvollste Mittel, um Gehorsam zu erzeugen, ist die Furcht. Und um dafür zu sorgen, dass eure Furcht das richtige Maß erreicht, werde ich jetzt etwas tun müssen, um euch zu zeigen, was dem geschieht, der mir nicht folgt, wann immer ich ihn rufe …
    Ghool schritt voran. Die Drachen wichen scheu vor ihm zurück und bildeten eine Gasse. Vor einem besonders großen Exemplar blieb der Vogelköpfige stehen. Die schwarzen Augen wurden rot glühend. Strahlen schossen daraus hervor und erfassten den Drachen. Dieser brüllte wie unter großen Schmerzen auf. Er öffnete sein Maul, ließ einen Flammenstrahl herausschießen, der den Vogelköpfigen zweifellos vollkommen eingehüllt und das Metall, aus dem sein Körper zum größten Teil zu bestehen schien, geschmolzen hätte. Doch der Vogelköpfige hob einfach die Hände. Eine unsichtbare Barriere ließ die aus dem Drachenmaul hervorschießenden Flammen zurückprallen. Sie versengten jetzt den Drachen selbst. Der Kopf und die Hals- und Schulterpartie verkohlten innerhalb von Augenblicken und zerbröckelten zu Asche. Was geschehen ist, könnte jedem von euch widerfahren. Vergesst nie, was ihr heute gesehen habt. Niemals.
    Der kopflose Drachenkadaver war für die anderen eine willkommene Mahlzeit. Und der Geruch von angesengtem Drachenfleisch verbreitete sich. Doch keines der gewaltigen, echsenhaften Geschöpfe hätte es in dem Moment gewagt, sich diesem so heiß ersehnten potenziellen Mahl auch nur minimal zu nähern. Sie verharrten nahezu regungslos und starrten Ghool mit einer Aufmerksamkeit an, die dieser regelrecht zu genießen schien. Ghool breitete die Arme aus. Ihr dürft, wandte er sich an seine neuesten und mächtigsten Verbündeten. Ihr dürft euch nehmen, was ich euch gegeben habe!
    Daraufhin stürzten sich dann die ersten, zumeist etwas kleineren und schnelleren Drachen auf diesen unverhofften Vorgeschmack auf die große Beute, die ihr Herr ihnen versprochen hatte.
    Dass die Gestalt des Vogelköpfigen verblasste und schon nach wenigen Augenblicken gar nicht mehr da war, bemerkten die wenigsten von ihnen.

Das Treffen der Heere
    Der Zug der Elben stoppte, ohne dass Arvan dafür einen Grund erkennen konnte. Tagelang waren sie bereits nach Süden gezogen.
    Soweit sie Menschen begegnet waren, hatten diese den Zug der Elben nur stumm beobachtet. Sie schienen offenbar nicht so recht zu wissen, was das alles zu bedeuten hatte, und verfolgten daher die Ankömmlinge nur mit scheuen Blicken.
    Besser, man hielt sich von den Eindringlingen fern, schienen die meisten zu denken.
    Nun befand sich der Zug in einem nahezu unbesiedelten Gebiet im Norden des Gebirges. Weit und breit schien kein Anlass für diesen Halt erkennbar zu sein.
    » Was ist los? « , fragte Arvan, erntete dafür aber von den Elben nur Blicke, die ihm sofort deutlich machten, dass es jetzt das Beste war zu schweigen. Die Elben schienen nämlich irgendetwas zu hören, was sie mit ihrem empfindlichen Gehörsinn intensiv verfolgten.
    » Es nähert sich ein Heer mit vielen Reitern « , erklärte Brass Elimbor.
    » Schickt uns Ghool etwa seine Schergen entgegen, weil er glaubt, uns aufhalten zu können? «
    » Dieses Heer nähert sich uns aus einer anderen Richtung. « Brass Elimbor deutete nach Nordwesten. Die Sicht war gut, das Land flach. Nur am Horizont erhoben sich ein paar sanfte Hügel.
    Aber zu sehen war nicht ein einziger Reiter.
    » Die Richtung, aus der die Reiter kommen, hat nichts zu bedeuten « , meinte Prinz Eandorn. » Wer weiß, wen Ghool inzwischen alles zu seinen Verbündeten zählen kann! «
    » Auf jeden Fall sind es nicht nur Reiter, sondern auch Fußsoldaten « , stellte Prinz Sandrilas fest, der bereits sein Schwert gezogen hatte.
    » Oger « , murmelte König Péandir. » Es ist lange her, dass ich den Klang von Ogerfüßen gehört habe. Es müssen Tausende sein. «
    » Seit Urzeiten leben Oger-Stämme in der flachen Mark « , sagte Brass Elimbor. » Es sollte uns nicht verwundern, auf sie zu stoßen. «
    König Péandir gab den Befehl, eine Verteidigungsformation zu bilden. Die Bogenschützen machten sich bereit. Sie begannen Formeln zu murmeln, die ihren Pfeilen Zielgenauigkeit und Kraft geben sollten. Und Fendawil rief die Magier und Schamanen zusammen, damit sie nötigenfalls

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