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Der Berg des Lichts

Der Berg des Lichts

Titel: Der Berg des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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sie mit den Schwertgriffen an die Brustpanzer, die des Lichtboten grimmiges Bild zeigten.
    Quaron blieb stehen, hob seinen Lichtstab und rief:
    »Ich will mit dir reden, Luxon!«
    Luxon hob in einem angedeuteten Gruß kurz die Hand und rief zurück:
    »Sprich. Freies Geleit zum HÖCHSTEN, mehr verlange ich nicht. Sieh hinunter zu Aiquos.«
    Aiquos blickte argwöhnisch zwischen Luxon und Quaron hin und her. Endlich stand der Shallad nach so langer Zeit dem Dieb der Neuen Flamme von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Die Antwort, die Quaron in würdevollen, lauten Worten gab, wurde von einem abermaligen Grollen tief aus dem Berg des Lichts begleitet.
    »Ich werde nicht zulassen, daß der Berg des Lichts von Ungläubigen und Barbaren wie euch entweiht wird!«
    »Es fällt dir reichlich spät ein«, erwiderte Luxon. Er war sicher, daß ihn die Geiselnahme des Hexenmeisters schützte. Wie lange noch, vermochte er nicht zu ahnen. »Immerhin stehen wir dicht unter der Spitze des Berges. Wir verlangen freies Geleit!«
    »Ich werde alles tun, um euer weiteres Vordringen zu verhindern!«
    »Dann werden die Duinen und Aiquos vor den Augen aller deiner unsichtbaren Spione sterben. Erkennst du die Schwerter meiner mutigen Krieger?«
    Eine überflüssige Frage. Die rote Sonne des Abends ließ jede Einzelheit unter der Wolke klar erkennen.
    »Jeder Tag bringt neues Geschehen!« schrie Quaron. »Ich werde dir sagen, was ich tun werde.«
    »Sag’s!«
    »Wir werden die Neue Flamme nicht hergeben. Sie ist seit Urzeiten unser Eigentum, seit Nullum das Gesetz brachte und das HÖCHSTE schuf. Der Krieg, den das Shalladad unter deiner Leitung gegen uns angezettelt hat, wird weiter geführt, und schon jetzt sammelt sich eine neue Flotte.«
    Luxon, der sich am Ende seines langen Irrwegs durch tausend Gefahren und Entbehrungen nahe sah, so nahe wie noch nie seit dem Aufbruch seiner Flotte, gab ungerührt zurück:
    »Du glaubst an jedes deiner Worte, Quaron. Trotz eurer Zauberei ist es uns gelungen, das Schiff deines nicht minder ehrgeizigen Freundes zu entern und ihn als Gefangenen mit uns zu führen.«
    Quaron lachte höhnisch und antwortete, seine Freude nur mühsam unterdrückend:
    »Wir haben die Nullora geentert und sie in unseren Besitz gebracht. Unter unseren Gefangenen befinden sich der falsche Luminat Varamis und dein Krieger-Anführer Hrobon!«
    Luxon erschrak zutiefst und versuchte, sich seine Erregung nicht anmerken zu lassen.
    »Ihr könnt eure Freunde haben. Gebt mir eure Gefangenen!« rief Quaron.
    Luxon sah Schritt um Schritt ein, daß seine Lage wenig beneidenswert war. Was konnte er Quaron entgegensetzen? Was immer er tat, es würde den Ausdruck des letzten Wagnisses und der Verzweiflung tragen. Aber hier und jetzt konnte er sich nicht gestatten, klein beizugeben. Zu viel lag hinter ihnen. Er rief:
    »Es gibt nur einen Aiquos, aber es gibt in meinem Heer unzählige Männer wie Hrobon. Gib die Neue Flamme heraus. Niemand braucht zu kämpfen, nur weil ihr, eine Handvoll alter, besessener Männer, die Völker versklaven müßt.«
    Gleichzeitig winkte er. Seine wenigen Krieger schoben die Gefangenen auf die untersten Stufen der Treppe zu. Er selbst packte sein Schwert und begann, neben Kukuar und Hasank die Treppe hochzusteigen.
    »Beim Lichtboten«, sagte er und bemerkte, daß die calcopischen Krieger unruhig zu werden begannen. »Dein Haß hat etwas Krankhaftes, Quaron. Du weißt genau, wie die Wahrheit aussieht. Du belügst nicht nur all dein Volk, sondern auch dich selbst.
    Wisse, daß am Berg des Lichts die Wahrheit zutage treten wird.«
    Kukuar musterte den Hexenmeister, einen von sieben Unterherrschern, und er sah das Symbol der Achten Ziffer auf dem Gewand. Er stemmte die Fäuste in die Seiten, schüttelte den Kopf und winkte die Krieger zur Seite.
    »Du kennst mich, Quaron. Ich kann dir und den anderen Hexenmeistern nur eines raten…«
    »Behalte deine Worte für dich, Abtrünniger!« schrie Aiquos. Quaron schüttelte erbost die Lichtglocke und versuchte, den anderen Hexer niederzuschreien.
    »Auch du wirst dem HÖCHSTEN geopfert werden, Rebell von Quin.«
    Die Calcoper zogen die Schwerter. Selbst Uzo und Zked sprangen auf und blickten wild um sich. Die Hexenmeister, in deren Stirnen das dritte Augen zu glühen schien, starrten einander mit mühsam gezügelter Wut an. Sie schienen alle auf ein besonderes Ereignis zu warten, und sie waren kampfbereit. Für einige Herzschläge breitete sich eine verhängnisvolle Ruhe

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