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Der Bestseller

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Titel: Der Bestseller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Carter
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sie Gelegenheit zum Mord gehabt hätte, und auch Joe Scanlon konnte nur sagen: »Sie behauptet, daß sie allein zu Hause war und schrieb.«
    »Und ihr Mann war zur selben Zeit in der Lower East Side und hat seinen Kummer in Alkohol ertränkt, sagen Sie?«
    »Ja.«
    »Zu dumm, daß sie sich nicht gegenseitig ein Alibi geben können«, sagte Poole.
    Der nächste war Frederick Drew. Wir befaßten uns mit Motiv und Gelegenheit. In beiden Punkten sprach einiges gegen ihn, sonst hätte die Polizei ihn nicht verhaftet.
    »Aber er ist auf Kaution freigelassen worden«, wandte ich ein, »und ich nehme an, beim Anklageerhebungstermin wird der Haftbefehl ganz aufgehoben werden.«
    »Anklageerhebungstermin«, sagte Margo. »Was für ein Wortungetüm.«
    »Drew wird mit seinem Rechtsanwalt vor einem Richter erscheinen«, sagte ich, »und dann wird geprüft, ob genug Beweise vorliegen, um den Fall vor eine Anklagejury zu bringen, die entscheidet, ob eine Anklage erhoben werden soll. Bei diesem Termin kann die Kaution bestätigt oder widerrufen oder aufgehoben werden.«
    »Ziemlich kompliziert, dieses System«, bemerkte Margo.
    Schließlich kamen wir zu Judith Michaelson. Sie hatte vielleicht das stärkste Motiv von allen: Seit über einem Jahr hatte sie ihren Haß auf Parker Foxcroft genährt, einen Haß, der sie womöglich über die Grenzen der geistigen Gesundheit hinausgetrieben hatte. Über ihr Alibi wußten wir nichts. Ende.
    Meine Mutter, die während der ganzen Prozedur ungewöhnlich schweigsam gewesen war, meldete sich zu Wort.
    »Ich glaube, diese Judith Michaelson ist unsere vielversprechendste Verdächtige«, sagte sie. »Und gleich danach kommt Claire Bunter.«
    »Ach ja?« sagte Tim. »Und verrätst du uns auch, wie du zu diesem Urteil gekommen bist?«
    »Ich finde, kein anderer hat ein so starkes Motiv. Haß und Rache — was könnte stärker sein? Und eine verschmähte Frau...«
    »Über Claire Bunter kann ich mir kein Urteil erlauben«, sagte Poole, »aber ich will wiederholen, was ich zu Nick über Mrs. Michaelson gesagt habe. Ich bin überzeugt, sie wäre nicht zu Foxcrofts Beerdigung gekommen, wenn sie ihn ermordet hätte. Ich glaube, keine Frau hat die Nerven dazu.«
    »Aber sie hat ihm ins Gesicht gespuckt«, wandte Margo ein.
    »Das war ihre späte Rache«, antwortete Poole. »Ihre letzte Gelegenheit zu einer Geste, ihre letzte Gelegenheit, den Schuft zu demütigen, der ihren Mann in den Selbstmord getrieben hatte.«
    »Aber was bleibt uns dann?« Margos Stimme klang klagend, als wollte sie gleich vor Verzweiflung die Hände ringen. »Auf wen können wir mit dem Finger zeigen?«
    »Bis jetzt auf keinen«, sagte ich. »Irgendwie wissen wir noch immer zu wenig.«
    Tim hatte den rettenden Einfall. »Nick, du und Mr. Poole habt doch Parkers Festplatte und die anderen schriftlichen Unterlagen durchsucht.«
    »Ja.«
    »Und ihr habt nichts gefunden. Dann muß die Lösung eben woanders sein. Wahrscheinlich auf einer Diskette. Einer Diskette, auf der er privatere Dinge gespeichert hat.«
    »Das wäre möglich«, sagte ich. »Moment mal...«
    »Was?«
    »Mir ist gerade etwas eingefallen, das Susan mir erzählt hat. Sie hat Parker einmal bei der Arbeit am Computer überrascht, und er hat sie angeschnauzt, als hätte sie ihn bei etwas Verbotenem ertappt.«
    »Wenn ihr diese Diskette finden könntet...«, sagte Tim.
    »Ich weiß ja nicht, wo ich danach suchen soll«, erwiderte ich.
    An diesem Punkt brachen wir ab. Margo war noch immer sehr enttäuscht, und ich tat mein Bestes, um sie aufzuheitern.
    »Es war eine gute Idee, Margo. Wir haben immerhin einige Fortschritte gemacht.«
    »Nicht genug, Nick. Nicht soviel wie in Mohonk.«
    »Mohonk war ein Zeitvertreib. Und wie du dich erinnerst, haben wir damals verloren.«

    Später nahm ich Scanlon und Poole beiseite.
    »Joe«, sagte ich, »hat Sergeant Falco Ihnen gesagt, ob die Polizei irgendwelche Aufzeichnungen — vielleicht auch Disketten — in Foxcrofts Wohnung gefunden hat?«
    »Nein, nichts dergleichen — und ich bin sicher, daß sie noch das letzte Stäubchen unter die Lupe genommen haben.«
    »Dann sollten wir mit Parkers Büro dasselbe machen.«
    »Ich bin sicher, die Spurensicherung hat das schon erledigt«, antwortete Scanlon.
    »Aber die wußten nicht, wonach sie suchen sollten.«
    »Kann sein«, sagte er. »Aber wieso eigentlich >wir    »In erster Linie Sie«, sagte ich. »Sie sind schließlich Polizist und wissen, wie man so etwas macht. Wie man noch das

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