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Der Bewacher - Swierczynski, D: Bewacher - Fun & Games

Der Bewacher - Swierczynski, D: Bewacher - Fun & Games

Titel: Der Bewacher - Swierczynski, D: Bewacher - Fun & Games Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duane Swierczynski
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Polizeischule.
    »Ihr müsst sie alle töten. Vor allem Hardie. Wenn er am Leben bleibt, kriegt ihr’s mit mir zu tun, und ich bringe euch eigenhändig um.«

DREISSIG
    Hab ich gesagt, du sollst seinen Psychiater spielen?
Nein. Ich hab gesagt, du sollst ihn töten.
    RALPH FIENNES, BRÜGGE SEHEN … UND STERBEN?
     
     
     
     
    M it zitternder Hand übergab Psycho Phil die Schlüssel. Er sagte, sie gehörten zu einem schwarzen Lieferwagen, der auf der Rückseite parkte, hinter einem Zaun, zwischen Häusern hindurch, direkt an der Moorpark Street. Vollgetankt. Bitte, bitte, bring mich nicht um. Sie beide sollten die Hunters umbringen, zum Wagen laufen und in der Nacht von Los Angeles abtauchen, bitte, bring mich nicht um.
    »Ich werde dich nicht töten«, sagte Hardie. »Ich will euch lebend, damit ihr mit einem Freund von mir redet.«
    Deke flog in diesem Moment (hoffentlich) quer über den Kontinent, um hier vor Ort zu sein. Deke war nach wie vor ihre einzige Chance, ihr Licht am Ende des Tunnels.
    »Das geht nicht, du kapierst nicht … sie werden …«
    »Ja, ja, sie werden dich töten und es wie einen Unfall aussehen
lassen. Wie schrecklich. Ich fühle mit dir, Bruder. Wirklich.«
    Hardie zerrte Psycho Phil in die Mitte des Zimmers und bat Jonathan, dasselbe mit der Psycho-Schwester zu tun. Dabei wurde der gelbbraune Teppich mit dunklen Blutspuren beschmiert. Das Letzte, was Hardie wollte, war, in einem weiteren Haus festzusitzen, während überall gesichtslose Killer herumschwirrten. Sie mussten hier raus. Scheiße, und zwar sofort. Hardie steckte Psycho Phils Pistole ein, reichte Jonathan die beiden Glocks und forderte ihn auf, eine davon seiner Frau zu geben.
    »Es sind immer noch reichlich Patronen im Magazin. Wenn Sie oder Ihre Frau jemanden sehen, den Sie nicht kennen, drücken Sie ab, bis er zu Boden geht.«
    Jonathan nickte kurz und händigte seiner Frau eine der Pistolen aus. Sie betrachtete die Waffe weniger mit Furcht, sondern mit einem Ausdruck grimmiger Entschlossenheit. Keine Angst , schien ihr Gesicht zu sagen, wenn es drauf ankommt, kann ich dieses verdammte Ding auf einen Menschen richten und abdrücken .
    Die 38er immer noch in der Hand, zog Hardie mit der anderen die gestohlenen Handschellen hinten aus dem Hosenbund seiner Jeans. Er wollte sie um einen Metallpfeiler des HiFi-Schranks führen und den Psycho-Bruder am rechten und die Psycho-Schwester am linken Handgelenk fesseln. Er musste ein Bild für die Götter abgeben. Schmutzige Hose, geklautes Hemd, keine Schuhe, während er so tat, als würde er echte Polizeiarbeit verrichten. Hey, Kinder, hier kommt HoboCop. Er fährt mit dem Güterzug! Er trägt ein Bündel unterm Arm! Und klärt Verbrechen auf!

    Jonathan Hunter seinerseits hielt sein Smartphone in die Luft, als würde er Gott ein Opfer darbieten. »Mein Handy«, sagte er. »Ich habe kein Netz.«
    »Sie können das Signal blockieren. Und auf dem Festnetz brauchen Sie es erst gar nicht zu versuchen. Die haben es wahrscheinlich gekappt.«
    »Die?«
    Beinahe hätte Hardie gelächelt. Erst heute Morgen hatte er dasselbe gedacht. Die, wer zum Henker sind die? Doch er hatte keine Zeit für lange Erklärungen. Er wollte unbedingt, dass die Hunters am Leben blieben und die Wahrheit erfuhren.
    Hardie schob eine der Glastüren auf, die in den Garten hinausführten. Da sie in Kalifornien waren, gab es dort natürlich einen Pool. Schlicht, aber trotzdem. Über den Rasen waren Adirondack-Plastikstühle sowie verschiedene aufblasbare Wasserspielzeuge verteilt. Sie mussten es durch den Garten, über den Zaun, nach draußen zur anderen Seite des Blocks schaffen. Aber  – hatten die dort draußen jemanden zur Unterstützung? Hatten sie Position bezogen, um dafür zu sorgen, dass die Psycho-Zwillinge unbeschadet entkamen?
    Die Situation kam ihm so verdammt vertraut vor  – die Erkenntnis, das Entsetzen, das Gefühl, dass alles genau in dieser Sekunde passierte, ohne Zeit nachzudenken, zu reagieren, zu handeln –
    Los, Nate, vorwärts, vorwärts, vorwärts, zur Haustür, da steht mein Wagen, wir haben Zeit  …
    Inzwischen hatte Evelyn Hunter ihre beiden Kinder unter die Arme geklemmt und schaute voll ungestümer
Verzweiflung zu ihrem Mann. »Wir können niemand anrufen?«
    Hardie musste Hunter die Wahrheit sagen. Bevor es zu spät war. Er fasste ihn am Arm und beugte sich dicht zu ihm vor.
    »Lane Madden wollte, dass ich Ihnen sage, wie leid es ihr tut, was mit Kevin passiert

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