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Der Bewacher - Swierczynski, D: Bewacher - Fun & Games

Der Bewacher - Swierczynski, D: Bewacher - Fun & Games

Titel: Der Bewacher - Swierczynski, D: Bewacher - Fun & Games Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duane Swierczynski
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darauf bestanden: sein Chef wolle
    HARDIE
    am Leben lassen, damit sie sich später um ihn kümmerten, nach ihren eigenen Vorstellungen. Auf diese Weise, so hatte er erklärt, sei der Handlungsablauf überzeugender, glaubwürdiger. Ein lebender Psycho war stets besser als ein Tatort mit einem toten Psycho. Selbst Lee Harvey Oswald ließ man nach seinem Job am Dealey Plaza noch eine Weile leben. Mann jedoch war anderer Meinung und sagte,
    HARDIE
    sei ein Gott, der beseitigt werden müsse, ohne lang zu fackeln, denn ein Mann, der sich weigerte zu sterben, würde sich auch weigern, sich einsperren zu lassen. Verdammte Scheiße, sie hätte auf ihren Bauch hören sollen, denn jetzt würde
    HARDIE
    alles vermasseln, außer sie handelte schnell, geschickt und entschlossen und brachte die Sache sofort zu Ende.
     
    Jetzt musste Hardie sich um diesen verängstigten Psycho  – »Philip Kindred«  – kümmern. Während der langsam fortkrabbelte, verdrehte er die Augen, als würde er darauf warten,
dass ihm jemand sagte, was er tun sollte. Hardie hockte sich neben ihn und stupste ihn mit dem Pistolenlauf an.
    » Wie stehen die anderen mit dir in Kontakt? Hast du einen Knopf im Ohr? Geben sie dir Anweisungen?«
    » W-Wovon redest du, Mann?«
    »Ich weiß Bescheid über deine Chefin mit den großen Titten, mir kannst du nichts vormachen, du Psycho. Sag mir, wie ihr entkommen solltet, nachdem ihr die Hunters umgebracht habt.«
    Erneut drang aus der anderen Ecke des Wohnzimmers ein spitzer Schrei. Hardie konnte nur teilweise erkennen, was dort passierte, aber offensichtlich prügelte Evelyn Hunter der angeschossenen und blutenden Psycho-Braut die Seele aus dem Leib. »Liebling, Liebling, Liebling«, sagte Jonathan Hunter und stürzte quer durchs Zimmer zu seiner Frau. Hardie wandte sich wieder Philip zu. Und drückte ihm die Pistole ins Gesicht.
    »Es ist mir total egal, ob du lebst oder stirbst. Ich will wissen, wie dein Plan aussieht.«
    »Okay, ich bin nicht Philip Kindred, ich spiele ihn nur, bitte töten Sie mich nicht.«
    »Ach ja? Und wie wolltest du entkommen?«
    »Durch den Garten.«
     
    Eigentlich sollten A. D. 2 und Grip als Erste im Haus sein.
    Wenn genug Zeit vergangen war, nachdem die tödlichen Schüsse gefallen waren, sollten sich A. D. 2 und Grip als Schaulustige ausgeben  – in diesem Fall als schwule Jogger  –, zwei Lover, die nach Feierabend unterwegs waren, um sich noch ein bisschen zu verausgaben, bis sie aus dem
Haus plötzlich Schüsse hörten. Sie sollten ins Haus laufen, weil sie sich sicher waren, dass sie Kinderschreie gehört hätten (das konnten sie nicht ignorieren). Und sie schafften es gerade noch rechtzeitig ins Wohnzimmer, um zu sehen, wie zwei heruntergekommene Individuen durch die Schiebetür verschwanden, die in den Garten führte. Und da, mein Gott, auf dem Boden Mutter und Vater, mit einer Kugel im Kopf beziehungsweise Brustkorb. Dann sollten A. D. 2 und Grip völlig aufgelöst den Notruf wählen und damit wäre der Job erledigt. Jeder von ihnen hatte einen lupenreinen Lebenslauf, falls man sie überprüfte. Sie würden die nächsten Monate dafür bezahlt werden, dass sie ihr normales Leben weiterlebten und als Zeugen zur Verfügung standen für diese schreckliche, sinnlose Tragödie, und dafür, dass sie ein-, zweimal vor Gericht aussagten und den Medien Interviews gaben, wenn man sie fragte.
    Doch jetzt schickte Mann sie früher als geplant ins Haus, denn sie hatte keine andere Möglichkeit.
    Mit Waffen.
    Sie hasste es, bei den Aufträgen Pistolen einzusetzen, doch der neue Handlungsablauf machte das unbedingt erforderlich, ließ keine Alternativen zu.
    Ihre Anweisungen waren simpel: Tötet Hardie –
    vor allem HARDIE
    – und löscht die ganze Familie aus, auch die Kinder, alle. Und dann seht verdammt noch mal zu, dass ihr die Schauspieler zum Krankenwagen schafft und Studio City so schnell wie möglich verlasst. O’Neal würde sie von der Moorpark Street aus unterstützen. Während Mann anonym einen Notruf absetzte  – natürlich war es möglich, dass
einer der Nachbarn, nachdem die Schüsse ertönt waren, ihr die Arbeit abnahm.
    Dann müsste sie sich einen neuen Handlungsablauf überlegen. Doch alles ging so schnell, dass sie sich deswegen jetzt keine Gedanken machen konnte. Erst handeln, Erklärungen später.
    Sie wiederholte ihre Anweisungen, während A. D. 2 und Grip Richtung Haus rannten. Mit den Pistolen im Hosenbund sahen sie aus wie zwei Grünschnäbel von der

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