Der Blick der Liebe (zeitgenössischer Roman Liebesgeschichte): The Look of Love German Edition
für einige Sekunden von ihrem Orgasmus orientierungslos war, war sie sicher, dass sie nicht das sah, was sie sah: Chase stand in der Tür zum Badezimmer, eine Hand auf der Türklinke.
Überraschung – und gefährlich starke Lust – waren ihm über das ganze Gesicht geschrieben.
Kapitel Vier
Chloe schloss wieder die Augen, hielt den Atem an, und tauchte völlig unter Wasser, als die Düsen ganz von alleine still wurden. Sie hielt den Atem so lange sie konnte an und betete die ganze Zeit, dass die Tür immer noch geschlossen und verriegelt sein würde, wenn sie wieder auftauchte ... und dass Chase sie nicht nackt gesehen hatte, nicht masturbierend in der Badewanne seines Bruders und alles war nichts weiter, als ein böser Traum gewesen.
Als sie auftauchte, um Luft zu holen und ihre Augen öffnete, stand er genau da, wo er sich vor einer Minute befunden hatte.
Trotzdem, dass sie bereits im warmen Wasser war, fühlte sie sich eine schnell aufsteigende zusätzliche Hitzewallung der Demütigung von Kopf bis Fuß über ihre Haut ausbreitete.
Zumindest glaubte sie, dass es das war.
Sie schob schnell ihre Schenkel zusammen und hob die Knie, um zu versuchen ihre nackte untere Hälfte zu verbergen, während sie gleichzeitig die Arme vor der Brust verschränkte, um ihre Brüste zu bedecken.
Sie zwang sich seinem Blick zu begegnen – grüne Augen, die mit genügend Hitze loderten, um einen Feuerlöscher auszulösen – und sagte: „Die Tür war verschlossen!“
Sie wusste, dass sie keine Entschuldigung zu erwarten hatte. Denn Chase sah nicht im Geringsten reumütig aus. „Sie muss nicht komplett zugesperrt gewesen sein.“
Ihre Lippen sollten sich eigentlich nicht zu einem Grinsen verziehen. Das hier war nicht lustig. Vielmehr wäre es komisch gewesen, wenn es jemand anderem passiert wäre, sagen wir in einem Film, den sie gerade schaute.
Aber das hier war keine romantische Komödie.
Es war ihr verkorkstes Leben.
„Brechen Sie immer ins Badezimmer ein, wenn Sie Gäste haben?“
Endlich sah er ein kleines bisschen verärgert aus. „Ich habe Ihre Sachen nicht im Schlafzimmer gesehen. Ich dachte, Sie haben vielleicht beschlossen, wieder abzuhauen.“ Er machte eine Pause, sein Blick wurde sanft, trotz des Begehrens, das er noch immer ausstrahlte. „Ich habe mir Sorgen um Sie gemacht.“
Die Süße des letzten Satzes traf sie mitten auf den Solarplexus, genau dort, wo sie lächerlicherweise noch anfällig war und aufgrund der Wirkung musste sie die Augen schließen.
Sie wusste, sie sollte die Augen einfach weiterhin geschlossen halten. Denn wenn sie den Fehler machte, sie wieder zu öffnen, um tapfer zu sein und ihm in die Augen zu schauen, würde es ihr unmöglich sein, auf seinem Gesicht zwischen seinem Wunsch und seiner Süße zu unterscheiden.
Wie sollte sie das auch, wenn beide in einer viel zu umwerfenden Verpackung steckten?
Oh Gott.
Sie war so fassungslos, als sie ihn in der Tür stehen sah, dass sie den Namen, den sie während ihres Orgasmus rief, ganz vergessen hatte.
Sie schluckte. Mit Mühe.
Ihr war klar, dass es nur einen Weg aus dem Schlamassel gab. Deshalb sagte sie mit bedeutend mehr Wagemut als sie tatsächlich besaß: „Ich kenne übrigens eine Menge Chases.“
Er zog eine Augenbraue hoch, die Mundwinkel zuckten mit einem offensichtlichen Bedürfnis zu grinsen. „Wirklich?“
Er nagelte sie mit diesem halben Lächeln für länger, als es fair gewesen wäre fest. Vor allem, weil beide wussten, dass sie wahrscheinlich noch nie zuvor in ihrem Leben einem Chase begegnet war.
„Die Leute sagen mir immer, dass es ein ziemlich ungewöhnlicher Name ist.“
Was sollte sie nun sagen? Aber jetzt, wo der erste Messerstich der Demütigung und Überraschung vergangen war, wurde Chloe einmal mehr die Lage bewusst, in der sie sich befand.
Was immer Chases Mutter ihm beigebracht hatte, sie hatte eindeutig die Lektion vergessen, dass man ein nacktes Mädchen allein lässt, damit es ihre Fassung wieder gewinnt. Denn anstatt sie aus der Wanne steigen zu lassen, damit sie sich in Ruhe anziehen konnte, ließ er seinen anerkennenden Blick auf ihrer nackten Haut hin- und her wandern.
Ihre Hände wollten sie mehr bedecken, aber auch, wenn das nackte Mädchen auf dem Bett gut 15 kg dünner als Chloe war, warum sollte sie sich für ihre Kurven schämen?
Sie hatte einmal zu oft von einer bestimmten Person gehört, dass sie abnehmen müsse. Sie würde nie wieder eine Diät machen. Für niemanden.
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