Der Blick der Liebe (zeitgenössischer Roman Liebesgeschichte): The Look of Love German Edition
zu sein.“
Er runzelte die Stirn und sie konnte sehen, dass er verwirrt war. „Ist es falsch, wenn ich Sie zum lächeln bringen möchte?“
Oh. Wow. Warum musste er das sagen?
Ihr fiel kein anderer Mann ein, der sie einfach nur zum lächeln bringen wollte. Nicht einmal der Mann, den sie geheiratet hatte.
Frustriert über sich selbst, weil sie so weich war, so leicht zu Wachs wurde, versuchte sie es noch einmal mit: „Ich würde es ja verstehen, wenn Sie ein Menschenretter sind, aber –“
„Ich bin kein Heiliger, Chloe. Ich werde mich immer um meine Familie kümmern, aber ich war noch nie auf der Suche nach Frauen, die gerettet werden müssen. Und ich habe Sie nicht deshalb gebeten zu bleiben.“
Seine tiefe Stimme schnitt ihren Vorwurf abrupt ab und sie konnte den Blick nicht von seinem ernsten Ausdruck abwenden. Sie fühlte sich wie ein Vollidiot, weil sie wirklich alles unternahm, an was sie denken konnte, um etwas wirklich, wirklich Dummes zu tun, wie zum Beispiel sich in ihn zu vergucken und sagte: „Also, Chase, Sie waren wirklich nett.“ Obwohl er sich gestern Abend Zeit damit gelassen hatte, ihr ein Handtuch zu reichen, fuhr sie errötend fort: „Aber wir werden nicht ... na ja ... Sie wissen schon.“
Würg. Sie war derartige Gespräche nicht gewohnt.
Sie erwartete halbwegs, und wollte es eigentlich auch, dass er ihr sagte, sie habe Unrecht. Dass sie in der Tat am Ende Sie wissen schon tun würden, wenn sie noch länger blieb.
Stattdessen wurde sein Gesichtsausdruck vollkommen ernst. „Vorhin, als wir draußen waren im Weinberg, als ich Sie bat zu bleiben, wollten Sie nicht. Aber ich ließ nicht locker, bis Sie schließlich nachgaben.“ Er fuhr mit der Hand durch sein Haar, sichtlich verärgert über sich selbst. „Ich würde Sie niemals zwingen, etwas zu tun, was Sie nicht tun möchten, Chloe. Ich werde nie etwas von Ihnen nehmen, was Sie mir nicht geben wollen.“
Dies war die perfekte Einleitung. Ihre Chance, ihm zu sagen, sie würde nie die Absicht haben zu bleiben, deutlich zu machen, dass es keine Verbindung zwischen ihnen gab, und dass es an der Zeit für sie war, weiterzuziehen.
Warum hörte sie sich stattdessen sagen: „Ich wollte bleiben.“
Die pure Wahrheit dieser Aussage klang in ihrem Solarplexus. Es stellte sich heraus, dass es der Wahrheit egal war, ob sie es wahrhaben wollte oder nicht.
„Ich möchte bleiben“, sagte sie wieder mit festerer Stimme. Sie wollte mehr Zeit mit Chase verbringen. Sie sollte es nicht tun. Aber sie tat es.
Sein Lächeln kam zurück, dieses Mal weicher und irgendwie sogar noch stärker. „Gut.“ Und dann: „Sie sprachen über etwas, das Sie und ich nicht tun sollten ...?“ Er hielt inne und ließ die unausgesprochenen Worte zwischen ihnen in der Luft hängen.
Sie hätte schnell etwas erwidern sollen, etwas, um ihn in seine Schranken zu weisen. Aber genau in diesem Moment, mit der Sonne von Napa Valley auf ihnen und den Weinreben, die soweit das Auge reichte auf den sanften Hügeln zum Leben erwachten, gab es nur Ehrlichkeit.
„Ich hatte seit langer Zeit keinen männlichen Freund.“
Er schwieg für einen langen Moment und auch wenn die Schmetterlinge in ihrem Bauch ihre Augen auf dem Horizont hielten, konnte sie seinen Blick auf sich spüren.
„Es wäre mir eine Ehre, Ihr Freund zu sein, Chloe.“
Bei diesen Worten blieb ihr der Atem in der Kehle stecken. Sie mochte ihn so sehr, dass es fast unmöglich war, ihn nicht zu packen und ihn zu küssen.
Sie war sicher, dass er ihr Herz in der Brust schlagen hörte, es war so laut in ihren eigenen Ohren. Anstatt ihn zu küssen, gab sie sich damit zufrieden, „Ich mag Sie auch“ zu flüstern.
Kapitel Sechs
Chloe war es nicht gewöhnt, lange zu sitzen. Vor allem nicht seit dem vergangenen Jahr, als sie Gelegenheitsjobs annehmen musste, um die Miete zu bezahlen und zu essen und sich etwas Stoff zum Quilten zu kaufen. Sie fragte Jeremy, ob sie helfen könnte, aber er bestand darauf, dass sie Chases Gast war.
Schlimmer noch, Chase ständig anzustarren, löste komische Gefühle in ihrem Innern aus. Auch auf ihrem Äußeren. Ihre Haut fühlte sich unter ihren Kleidern sehr empfindlich an. Wärmer als es das Wetter rechtfertigen würde. Ähnlich, wie sie sich in der Wanne gefühlt hatte, als das Wasser über ihre Haut glitt und sie mit seinem Namen auf den Lippen kam.
Chloe wurde durch einen lauten Aufschrei, dem weibliches Fluchen folgte, aus ihren unbequemen Träumereien
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