Der Blick der Liebe (zeitgenössischer Roman Liebesgeschichte): The Look of Love German Edition
gerissen. Sie reckte den Hals und sah, dass Amanda über einen Stein gestolpert war und ihr Kleid einen langen, gezackten Riss auf der Vorderseite hatte.
Chase rief „Jeremy, wir brauchen ein neues Kleid. Das Gleiche.“
Jeremys Gesicht wurde noch blasser, als es ohnehin schon war. „Ich glaube nicht, dass die mehr als ein Kleid geschickt haben. Ich schaue aber mal nach, um absolut sicher zu gehen.“ Er hastete davon, um in dem riesigen Container voller Kleidung nachzuschauen.
Chloe sprach ohne zu überlegen. „Ich kann es reparieren.“
Chase wandte ihr seinen grünäugigen Blick zu und auf die Frage in seinen Augen entgegnete sie: „Ich habe mit einigen ziemlich ähnlichen Stoffen in meinen Quilts gearbeitet. Ich kann es zumindest versuchen.“
„Amanda, zieh das Kleid aus.“
Das Model zog es aus, ohne einen Gedanken an die Tatsache zu verschwenden, dass sie unter dem hauchdünnen Stoff nur ein sehr transparentes Höschen trug.
Zuerst war es ein kleiner Schock zu sehen, wie ungezwungen diese jungen Mädchen mit ihrer fast Nacktheit umgingen, aber dann dachte Chloe, wenn sie mit neunzehn auch so eine Figur gehabt hätte, hätte sie sie auch zur Schau gestellt.
Sie war freudiger, als sie hätte sein sollen, dass Chase nicht so sehr auf Amandas perfekte nackte Brüste starrte und stand auf, um das Kleid zu holen. „Können Sie zehn Minuten warten?“
Er blickte auf den großen Riss. „Sie können diesen Riss in 10 Minuten flicken?“
Sie besah ihn sich genauer und ließ ihre Finger über den Riss fahren. „Ich denke schon.“ Satins und Seiden waren immer schwerer zu bearbeiten, weil sich jedes Loch der Nadel im Stoff zeigte, aber sie hatte schon den ganzen Tag den enormen Nähkasten beäugt. Jetzt hatte sie endlich einen Grund, hineinzugreifen.
Chase rief nach einer Pause. Chloe fädelte schnell einen dünnen, transparenten Faden in eine Nadel und fing an, an dem Kleid zu arbeiten. Sie war so von dem weichen Stoff unter ihren Fingerspitzen hingerissen, dass sie ein paar Augenblicke brauchte, um zu realisieren, dass Chase neben ihr saß.
„Was würde ich ohne Sie tun?“
Fast hätte sie sich mit der Nadel gestochen. Zum Glück war sie zu konzentriert, um zu antworten. Eigentlich musste sie sich gar nicht so sehr konzentrieren. Im letzten Jahr hatte sie für einen Hungerlohn verschiedene Nebenjobs für den lokalen Schneider ausgeführt, deshalb konnte sie Dinge wie diese im Schlaf nähen.
Allerdings war es ziemlich nervenaufreibend, Chases volle Aufmerksamkeit zu haben.
„Haben Sie nichts anderes zu tun?“
Sie konnte sein Schmunzeln fühlen, ohne es zu sehen. „Ich leiste nur meiner Freundin Gesellschaft, während sie mir einen Gefallen tut.“
Freundin. Er hatte sich bereit erklärt, ihr Freund zu sein. Warum war sie dann ein klein wenig enttäuscht, dass er auf dem Hügel nicht mehr verlangt hatte?
Nein, so zu denken war verrückt. Und sie wusste genau, wohin diese Art von Verrücktheit führen würde.
In ein Bett ... mit Chase.
„Ich würde gerne mehr helfen“, sagte sie zu ihm. „Sie waren so gut zu mir und ich wünschte, es gäbe etwas, was ich tun könnte, um mich erkenntlich zu zeigen.“
„Chloe.“ Die Ernsthaftigkeit, wie er ihren Name sagte, ließ sie hochblicken. „Ich wollte helfen. Sie brauchen mir nichts zurückzahlen. Niemals.“
Die Intensität seines Blickes, seine völlige Hingabe und Konzentration – fast hätte sie sich wieder gestochen.
„Ich muss mich auf meine Arbeit konzentrieren“, log sie.
Was sie wirklich brauchte, war eine Atempause von ihren aufkeimenden Gefühlen für ihn.
„Gehen Sie doch einfach irgendetwas prüfen“, bot sie ihm in ihrer sachlichsten Stimme an.
Bevor sie wieder auf das Kleid schaute, erhaschte sie ein Aufblitzen seines wunderschönen Lächelns, das ihr sagte, dass er genau wusste, warum sie ihn fortschickte, verdammt noch mal.
Zehn Minuten später half sie Amanda wieder in das Kleid und wurde rot, als alle begannen zu klatschen und ihr zu sagen, wie genial sie war, weil sie es so schnell und gut repariert hatte.
Bald ging die Sonne unter und die Models waren müde.
„Schluss für heute“, rief Chase. „Ihr habt alle super gearbeitet.“ Er sorgte dafür, dass er sie mit seinen Augen einschloss, obwohl sie kaum etwas getan hatte. „Wirklich, wirklich super.“
Chloe konnte sehen, wie viel das Lob jedem Einzelnen bedeutete. Sie eingeschlossen.
„Mein Bruder Marcus hat uns für heute Abend alle zum Essen und zu
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