Der Blick der Liebe (zeitgenössischer Roman Liebesgeschichte): The Look of Love German Edition

kennen zu lernen, weil ich mich bei Ihnen bedanken wollte, dass Sie ...“, Sie fühlte sich furchtbar unbehaglich als sie sagte: „... dass Sie mich die Nacht in Ihrem Gästehaus haben verbringen lassen.“
    Der Ausdruck auf seinem Gesicht sagte ihr, dass er von ihrem Aufenthalt keine Ahnung hatte. Einen Moment später sagte er: „Jeder Freund von Chase ist auch mein Freund.“
    Er war sehr süß, aber sie wusste, was er sich denken musste. Es war das, was jeder Mensch mit Grips denken würde, wenn er hörte, Chase hatte sie gestern Abend aufgelesen und sie ins Gästehaus mitgenommen. Nur die beiden, ganz allein in dem schönen Haus, mit all den Betten ... und Badewannen. Aus Marcus’ Sicht gab es keinen Grund, warum sie sich nicht gegenseitig vernascht haben sollten.
    „Aber es ist nicht das, was Sie ...“ Doch sie brachte den Rest des Satzes nicht heraus. Nicht, ohne an den Moment in der Wanne zurückzudenken, als sie kam und Chases Namen rief und er war anwesend.
    Also vielleicht war es genau das, was Marcus dachte.
    Sie fühlte, wie sich ihre Wangen röteten, als sie erkannte, dass sie offensichtlich nichts über den vorherigen Abend sagen konnte, ohne wie ein Vollidiot zu klingen.
    Sie lächelte und sagte stattdessen „Ihr Weingut ist zauberhaft. Einfach atemberaubend.“
    Marcus freute sich sichtlich über ihr Kompliment. „Danke. Was halten Sie von einer Führung?“
    Keine Frage, ihre Mutter hatte ihre Sullivan-Jungs gut erzogen. Das einzige Problem, so weit Chloe sehen konnte, war, dass es sie allesamt auch in Frauenhelden verwandelt hatte.
    Wie konnte eine Frau diesen Gesichtern bloß widerstehen? Diesen Körpern? Besonders, wenn sie Manieren hatten?
    „Das ist sehr nett von Ihnen, aber ich bin sicher, Sie müssen sich um viel wichtigere Dinge kümmern.“
    „Ich zeige den Leuten das Anwesen liebend gerne. Es ist auch eine Freude für mich, zu beobachten wie andere Menschen es aufnehmen.“
    Dann trat Chase zu ihnen. Als die beiden Männer sich halb die Hand schüttelten, sich halb umarmten, konnte Chloe kaum einen Seufzer der puren weiblichen Freude über all das wunderschöne Testosteron vor ihr unterdrücken.
     
    * * *
     
    „Ich sehe, du hast dich schon mit Chloe bekannt gemacht“, sagte Chase.
    „Das habe ich. Ich hatte ihr gerade angeboten, sie herumzuführen.“
    Es dauerte nur eine Millisekunde und einen demonstrativen Blick beider Brüder für ein sehr wichtiges stilles Gespräch.
    Chase: Ich weiß, dass du denkst sie ist hübsch. Denk nicht mal dran, nicht einmal für eine Sekunde. Sie gehört mir.
    Marcus: Ich habe eine Freundin, wie du weißt. Außerdem habe ich keinen Anspruch auf sie angemeldet. Ich kann sehen, dass sie dir gehört.
    Chase wandte sich an Chloe. „Wir machen eine Pause fürs Mittagessen und auch wenn die Mädchen nicht essen, alle anderen tun das. Wie wär's, wenn Sie und ich auf den Hügel da drüben gehen und ein Picknick machen?“ Er hob den Korb hoch, den er von Jeremy an diesem Morgen in Erwartung, sie zu sehen, hatte vorbereiten lassen.
    Glücklicherweise zog sich Marcus geschickt aus der Affäre, hinsichtlich seines früheren Angebots mit den Worten: „Hoffentlich sehe ich Sie heute Abend zum Abendessen, Chloe.“
    Chase sah, wie ihr Ausdruck unentschlossen wurde. Sie hatte beschlossen, den Tag über zu bleiben, aber nun hatte sein Bruder sie im Grunde gefragt, ob sie auch über Nacht bleiben wolle.
    „Ich habe nichts anderes als diese Klamotten“, sagte sie und deutete auf ihre Kleidung. „Also danke, aber es wäre wahrscheinlich am besten, wenn ...“
    Marcus schnitt ihrer Weigerung in einer Bekundung brüderlicher Liebe vom Feinsten sanft die Worte ab. „Ich ziehe meinen Anzug aus, sobald ich mit meinem letzten Treffen fertig bin.“
    Marcus tat sein Möglichstes, damit Chloe sich wohl fühlte, deshalb stimmte sie schließlich zu. „In Ordnung. Danke.“
    Marcus hatte bei seinem Bruder etwas gut.
     
    * * *
     
    Die beiden wanderten auf den Hügel und der Ausblick raubte ihr den Atem.
    Chase nahm eine wasserdichte Decke aus dem Korb und legte sie auf das vom Regen der vergangenen Nacht noch feuchte Gras.
    „Wow, Sie haben wirklich an alles gedacht.“
    „Ich habe eine gute Crew.“
    Sie nickte. „Sie sind alle großartig.“ Jeremy hatte sie Alice, der Stylistin, Kalen, der Visagistin und Francis, der für die Beleuchtung verantwortlich war, vorgestellt. Die Worte: „Ich habe Ihnen gerne bei der Arbeit zugeschaut“, kamen heraus, bevor sie