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Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Titel: Der Blutkönig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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Er reichte Messer an Carroway und Carina weiter, die jetzt ihrerseits die Seile weiter bearbeiteten.
    »Jonmarc, hinter dir!«, schrie Carroway plötzlich auf. Vahanian hörte die Stiefeltritte, wirbelte herum und schleuderte den Ankommenden einen Tritt entgegen.
    »Eindringlinge!«, schrie der Wächter, als er fiel. Vahanian zog sein Schwert und stieß es nach unten. Der Nargi-Wächter schwieg.
    »Hier.« Vahanian zog Kiaras Tonscheibe über den Kopf und warf es durch die Gitterstäbe des Zauns zu Carina. »Schnapp dir Carroways Hand und halt dich an meinem Mantel fest. Brich die Scheibe entzwei und konzentrier dich darauf, Tris zu erreichen. Das ist unser Weg hier raus.« Er wandte sich wieder den Soldaten zu, die in höllischem Tempo auf sie zugerannt kamen. Er spürte, wie Carina seinen Mantel umklammerte und hörte das Klirren der Lehmscheibe. Ein blaues Licht, das von nirgendwoher zu kommen schien, kitzelte ihn.
    Einige der Soldaten wichen beim Anblick des magischen Lichts zurück. Einer allerdings rannte mit erhobenem Schwert weiter und zeigte keine Angst vor dem andersweltlichen Glühen. Vahanian trat vor, um die fallende Klinge zu parieren und spürte, wie sich sein Mantel aus Carinas Griff löste. Licht flammte hinter ihm auf und verschwand innerhalb eines Herzschlags. Der Käfig war leer.
    Vahanian drehte sich um und stellte sich den Nargi.
    »W IR HÄTTEN IHN nicht allein gehen lassen sollen«, sagte Kiara und ging im Hinterzimmer von Jolies Hütte auf und ab. Jae flatterte vom Tisch auf Kiaras Schulter. Jolie sah von ihrem Platz an einer Ecke des Tisches zu ihr hinüber. Am anderen Ende des Raums war es Tris, der auf und ab ging. Sakwi kniete am Feuer, tief in Trance und hielt den Nebel, der Deckung bei der Flucht bedeutete und ebenso seine Verbindung zu den Wölfen, die für Ablenkung sorgen sollten.
    »Jonmarc hat schon immer das getan, was er wollte«, sagte Jolie.
    »Was soll die Nargi eigentlich davon abhalten, uns hier anzugreifen?«, fragte Kiara. »Das hier ist ja nicht gerade eine Festung.«
    »Astir!«, rief Jolie. Der dunkelhaarige Mann, der draußen Wache hielt, erschien sofort. »Ja, M’Lady?«
    »Unser Gast hier hat eine Frage bezüglich unserer Sicherheit. Kannst du ihr helfen?«
    Das Geräusch eines Luftzugs war zu hören. Scheinbar ohne sich zu bewegen stand Astir jetzt neben Jolie. »Was wünscht Ihr zu wissen?« So schnell wie ein Gedanke war er wieder an der Tür. Jolie warf ihm einen Schürhaken vom Kamin zu. Er fing das eiserne Werkzeug und bog es im Nu zusammen und warf es beiseite, wo es wie zerknülltes Pergament liegen blieb.
    Jolie wandte sich wieder an Kiara. »Astir arbeitet nur in der Nacht. Er hat hier viele Freunde und sie sind bei mir immer willkommen.« Astir machte eine kleine Verbeugung und huschte wieder aus der Tür. »Ihr Ruf macht das hier zu einem sehr zivilisierten Haus.«
    »Wie viele sind sie?«
    »Das ist unterschiedlich. Die Hitze von so vielen Leuten, die in der Nacht zusammenkommen, lockt sie hierher. Warum glaubt Ihr, schlachten wir so viele Ziegen? Wir hatten nie einen Zwischenfall mit einem Gast, der es nicht verdient hatte. Wir alle sind auf die eine oder andere Weise Raubtiere«, fügte Jolie hinzu. »Sonst sind wir die Beute. Ich persönlich bevorzuge es, Ersteres zu sein. Warum geht ihr nicht nach vorne und versucht, das alles eine Weile zu vergessen?«
    Kiara warf einen Blick hinüber zu Tris, der gegen die Mauer gelehnt dastand und dann zu Sakwi, der immer noch in stiller Konzentration dasaß. »Nein, danke.«
    »Man sollte etwas kennen, bevor man es verurteilt.«
    »Ich verzichte.«
    »Du glaubst, das ist einfach nur eine andere Art von Gefängnis, nicht wahr, cheche? «
    »Das ist es genau, was ich gedacht habe. Ich verstehe nicht, wie du das den Mädchen antun kannst.«
    »Wer ist sicherer? Die Leute, die im Gefängnis sitzen oder die draußen?« Jolie ging um Kiara herum und betrachtete sie abschätzig. »Ein Gefängnis kann so etwas wie eine Zuflucht sein, wenn du der Hölle gerade erst entkommen bist.
    Kennst du die Möglichkeiten, die eine Frau hier draußen hat, weit weg vom Palast, Lady Prinzessin? Es sind nicht viele. Heiraten, wen auch immer man dir ausgesucht hat und dabei sterben, ein Gör nach dem anderen auf die Welt zu bringen – wenn dein Mann dich nicht zuerst totschlägt. Zur Lady gehen und als Orakel dienen und niemals den Tempel verlassen. Nicht viel besser als der Tod, aber vielleicht bringen sie dir ja das Lesen bei. Du

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