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Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Titel: Der Blutkönig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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Geister der Scirranish zu den Plätzen ihrer Massaker zurückkehrten, riefen diese ihre Ahnen, bis die Wälder und Pässe der Nordlande zu gefährlich für selbst die Mutigsten unter Jareds Soldaten wurden. Soterius hörte Geschichten von Begegnungen zwischen den Geistern und der margolanischen Armee. Wenn sie auch nur ansatzweise der Wahrheit entsprachen, dann hatten sich die ermordeten Dörfler wirklich zur Gänze gerächt. Selbst ohne Tris’ Magie war Soterius sich der Geister um ihn herum bewusster, besonders seit er meistens in der Nacht ritt, um Mikhail zu begleiten und einer Entdeckung zu entgehen.
    Vayash Moru waren unter den Freiwilligen häufiger anzutreffen, als Soterius erwartet hatte, bis er die Geschichten davon hörte, wie rücksichtslos Jareds Armee die Untoten gejagt, sie bis zu ihren Wohnstätten verfolgt und in der Sonne verbrannt hatte, wenn sie verwundbar waren. Diese Vayash Moru waren mit den Dorfbewohnern verwandt und waren Teil des Lebens der Familien und der Dörfer geblieben, selbst nachdem sie auf die Seite der Dunklen Gabe hinübergebracht worden waren. Und so wurde die Furcht, die Jared gehofft hatte unter den Vayash Moru zu verbreiten, zur Verachtung für den thronräuberischen König, der Familien- und Heiratsbande trennte, die nicht einmal der Tod hatte scheiden können.
    Soterius fand oft, die unterdrückte Wut der Dorfbewohner, den Zorn der Geister und die kalte Entschlossenheit der Vayash Moru zu spüren, war, als würde man einer dunklen Gewitterfront zusehen, die sich am Horizont zusammenballte. Das Zentrum des Sturms würde in Shekerishet sein und der Zorn würde in der Nacht des Hagedornmonds voll ausbrechen. Bis dahin hatten er und Mikhail ein Königreich in die Revolution zu führen.
    Zwar hatte Gabriel Soterius die Namen von margolanischen Adligen gegeben, die sich wahrscheinlich der Rebellion anschließen würden, aber deren Besitzungen lagen weiter im Süden. Also waren es die Dorfbewohner und Bauern, die Unterschlupf und Verstecke anboten, ebenso wie Proviant und eine sichere Reise. Aber hier, nur ein paar Kerzenabschnitte vom Land seines Vaters entfernt, spürte Soterius das Bedürfnis, nach Hause zu gehen und zu sehen, wie es seiner eigenen Familie erging.
    Er kam an einem Gasthaus vorbei, hielt aber nicht an. Es war unwahrscheinlich, dass ihn irgendjemand erkannte, dachte Soterius ironisch, so wie er gekleidet war: in einen abgetragenen Reitmantel aus Leder, mit Vollbart und langem Haar. Eher würde man ihn für einen Banditen halten und nicht für den Hauptmann von Bricens Garde, aber es hatte keinen Sinn, sein Schicksal herauszufordern. Er ritt weiter, auch wenn ein Krug Bier und ein paar Augenblicke am Feuer ihn aufgewärmt hätten.
    Als er erst das Wirtshaus hinter sich gelassen hatte, wurde die Straße still. Soterius ritt mit höchster Wachsamkeit weiter, und fragte sich, ob es vielleicht verkehrt gewesen war, darauf zu bestehen, allein zu reiten. Aber das hier waren die Straßen, die er bereits seit seiner Kindheit kannte, und noch nie war er hier in Gefahr gewesen. Jetzt allerdings, in Jareds Margolan, fragte sich Soterius, ob er leichtsinnig handelte. Wieder wünschte er sich die Dämmerung herbei, damit er wenigstens Mikhail bei sich hätte. Irgendetwas war nicht in Ordnung, ganz und gar nicht in Ordnung. Soterius dachte daran, wieder zu dem Gasthaus zurückzukehren, aber entschied dann, dass es wohl länger dauern würde, zurückzureiten statt weiterzugehen. Außerdem, so versuchte er sich selbst zu überzeugen, würde Mikhail in Huntwood auf ihn warten, dem Familiensitz der Soterius’. Durchgefroren bis auf die Knochen entschied Soterius erneut, weiterzureiten. Der Graupel fiel jetzt dichter, bedeckte den nassen Boden und die nackten Zweige der Bäume, sodass sie aussahen wie aus Glas. Soterius kam an eine Erhebung in der Straße und sah jetzt in der Ferne Huntwood, ein dunkler Umriss am Horizont. Erst da bemerkte er die Ursache seines unguten Gefühls. Die Straße zum Landhaus, meist gut bereist, lag vor ihm, in einem von Hufen oder Wagenspuren unberührten Eismantel. Die Felder rechts und links der Straße, auf denen sonst Vieh, Ziegen und Schafe weideten, waren leer. Keine Lichter flackerten in den Fenstern des Landhauses und kein Rauch stieg aus den Schornsteinen auf.
    Soterius trieb sein Pferd an, so schnell er es auf der vereisten Straße wagen konnte. Nach ein paar Minuten war die Abzweigung der Straße zum Landhaus zu sehen, genauso dunkel und

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