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Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Titel: Der Blutkönig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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und meinen Körper, dann würde ich es ihm sagen. Und er nutzte jede Schwäche aus, die er finden konnte. Einschließlich Vergewaltigung .
    Kannst du dir vorstellen, wie es war? , fragte Lemuel mit schmerzerfüllter Miene. Deinen Körper so benutzt zu sehen, gegen deinen Willen, der Frau Schmerz zuzufügen, die du liebst? Ich hatte keine Wahl, als Zeuge von allem zu werden, ich wusste, dass mein Körper als Waffe benutzt wurde. Und dass es so war, machte die Tat noch schlimmer .
    Ich glaube, der Obsidiankönig hoffte, dadurch ebenso Lemuel zu brechen und ihn zu zerstören, allein durch die Trauer , sagte Bava K’aa ernst. Und doch wusste ich die ganze Zeit, sogar während des Schlimmsten, dass es nicht Lemuel sein konnte .
    Lord Grayson hat mich gerettet – wir drei waren immer Freunde gewesen, unser ganzes Leben lang. Ich wusste, dass Grayson mich liebte und für Lemuel verzichtet hatte. Aber er wollte mich nicht sterben lassen. Als Elam mich heilte und er wusste, dass ich schwanger war – mit deiner Mutter Sarae – schwor Grayson, dass er mich heiraten und das Kind wie sein eigenes aufziehen würde. Er sagte es niemandem, bis zu dem Tag, an dem er starb und ich ließ ihn zur Lady übergehen. Ein ganzes Lebensalter haben wir das Geheimnis bewahrt.
    Verstehst du jetzt? Ich konnte Lemuels Seele nicht befreien, aber ich konnte ihn auch nicht zerstören, nicht, da ich wusste, wie sehr er litt .
    Bava K’aa sah Tris an. Ich wusste, dass Magie oft eine Generation überspringt. Als Sarae keine Anzeichen von magischer Kraft zeigte, wusste ich, dass du mein magischer Erbe sein würdest – du, dessen Blut aus zweien der stärksten Seelenrufer ihrer Generation entstammt .
    Du hast meine Frage nicht beantwortet , sagte Lemuel. Willst du leben?
    In der Ferne, auf den Ebenen der Geister, konnte Tris bereits das Seelenlied der Lady hören, das lieblichste, was er je gehört hatte. Es zog ihn zur Ruhe. Hier im Reich der Toten war der Schmerz in seinen Wunden verschwunden und er erkannte die Freiheit des reinen Geistes. Weit unter sich, wie in einem entfernten Traum, sah er Carina zu seinem Körper eilen, spürte ihre Kraft sich ausweiten und ihren Kampf, ihn zu heilen. Nur noch ein dünner blauer Faden hielt seinen Geist an seinem Körper fest, nicht einmal gehalten von seiner eigenen Lebenskraft, sondern von Lemuel.
    Wünschst du dir zu leben?
    Tris sah erst seine Großmutter an und dann in die Richtung, aus der das Lied der Lady erklang, dann wieder Lemuel.
    Ja , antwortete Tris. Ich will leben .
    Lemuel nickte und hob eine Hand, um Lebewohl zu sagen. Dann ist das mein Geschenk an dich , sagte Lemuel. Ich werde dich halten, bis die Arbeit der Heilerin getan ist .
    Tris spürte, wie er in seinen Körper zurückkehrte.
    Und Dunkelheit.
    »W IE GEHT ES ihm?« Es war Soterius’ Stimme, die Tris hörte, auch wenn er keine Energie hatte, seine Augen zu öffnen. Jeder Muskel tat ihm weh. Sein Kopf schmerzte, als würde er gleich explodieren. Seine Seite, da, wo Jared das Messer hineingejagt hatte, fühlte sich an, als wäre sie mit heißen Kohlen gefüllt. Lemuels Gegenwart war verschwunden.
    »Er ruht«, hörte Tris Carina antworten. Ihrer Stimme war die Anstrengung des Heilens anzuhören. »Alyzza hat mir geholfen, noch zwei Heilungen durchzuführen. Ich weiß nicht, wie lange es dauern wird, bis er wieder zu sich kommt. Wir hätten ihn fast verloren, Ban. Ich dachte, er wäre fort – und dann … ich kann es nicht erklären. Es war so ähnlich wie damals, als Tris mir geholfen hat, Jonmarc festzuhalten, als er von diesem Dolch vergiftet wurde. Da war etwas – jemand – da mit uns, der Tris gehalten hat, während ich heilte.«
    Tris wollte antworten und seine Augen öffnen, aber er hatte keine Kraft. Er ergab sich wieder der Schwärze, die ihn wieder unter ihre pflegende Fittiche nahm, zufrieden, am Leben zu sein.

KAPITEL NEUNUNDDREISSIG
    E S DAUERTE ZWEI Tage und noch einige Heilungen, bevor Tris erwachte. Er fand sich selbst auf einem Bett ausgestreckt, und Carina in einem Sessel neben ihm schlafend.
    »Willkommen zurück«, begrüßte ihn Gabriel, der aus den Schatten nahe der Wand trat. »Wir waren nicht sicher, ob du wieder zu uns zurückkehrst.«
    Tris gelang ein schwaches Lächeln. Carina erwachte und stand auf, um ihm einen Becher Wasser zu holen. »Ich war mir selbst nicht sicher«, brachte er mühsam heraus. »Danke.«
    Carina schüttelte den Kopf. »Eines Tages wirst du uns erklären müssen, was passiert ist«,

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