Der Blutmond
wohlwollendem Gesichtsausdruck nach, schien er keineswegs abgeneigt von ihr zu sein. Zwar besaß Mimma immer einen gesunden Kampfgeist, wenn es darum ging, zu aufdringliche Nebenbuhlerinnen auszustechen, doch sie überkam das Gefühl, dass sie es mit Lydia nicht aufnehmen konnte. Was konnte sie auch einer rassigen Schönheit, deren samtene Haut golden leuchtete, deren Körper süß wie Honig roch und deren Liebreiz, bestehend aus purer Lebenslust, pulsierend und vergänglich in der Form des kostbarsten Gutes, was ein Mensch je besitzen konnte und in ihren Adern floss und lockte, auch entgegen setzen? Ein Gefühl der Machtlosigkeit überfiel Mimma. Zu gerne hätte sie bei Lydia ihre Gabe angewendet, um sie von Ardric fernzuhalten, doch das würde er merken. Mimma versuchte sich einzureden, dass es ihr egal war, wie Ardric Lydia ansah, schließlich war sie nicht die erste Frau gewesen, mit der er einen harmlosen Flirt hatte, was nichts weiter bedeuten musste. Belanglose Worte ohne tieferen Sinn. Lydia war nur eine unter vielen, doch war Mimma nicht in der Lage die beiden aus den Augen zu lassen.
Wie angewurzelt starrte sie Ardric und Lydia an und lauschte jedem Wort, das sie untereinander wechselten. Nichts entging ihr. Weder Lydias beschleunigter Herzschlag, als sie Ardric zur Begrüßung um den Hals gefallen war und dabei ihre weichen Brüste fest an seinen Körper presste, noch ihre verstärkte Durchblutung, die andeutete, dass Lydia willens war, sich ihm ganz hinzugeben. Kaum merklich, schwollen ihre Lippen an, ihre Atmung ging schwer und die kleinen, feinen Härchen auf ihrem Körper stellten sich auf. Und da Ardric unmittelbar vor ihr stand, bemerkte auch er die Veränderungen, die Lydias Körper vor lauter Erregung durchmachte. Genüsslich sog er ihren Duft ein, doch er ließ sich nicht anmerken, wie sehr er sich nach ihrem Körper sehnte, nach ihrer weichen Haut, nach ihrem warmen Blut.
Lydia setzte all ihre Verführungskünste ein, um Ardric zu beeindrucken, denn sie konnte nicht sehen, nicht wissen, dass er ihrer Schönheit bereits längst verfallen war, doch Mimma sah es. Sie bemerkte Ardrics intensive Blicke, seine angespannte Körperhaltung und seine Nasenflügel, die sich jedes Mal aufblähten, wenn er ihren Duft einsog und er schien nicht genug von Lydias Geruch zu bekommen. So sehr Mimma sich auch versuchte einzureden, dass es sie kalt ließ, wie sehr Ardric Lydia begehrte, keimte in ihr schleichend die Eifersucht auf und nahm Besitz von ihren Gedanken.
Wütend ballte Mimma ihre Hände zu Fäusten und bohrte ihre Fingernägel so fest in ihr Fleisch, bis sie zu bluten begann und das Blut tropfend von ihren Fäusten floss.
"Noemi hatte Recht mit dem was sie über dich gesagt hat", sagte Ardric.
"Was hat sie denn gesagt? Ich hoffe nur Gutes?", fragte Lydia.
"Ausnahmslos. Noemi sprach nur gut von dir und sie hat nicht zu viel versprochen", antwortete Ardric.
"Dann spann mich nicht länger auf die Folter. Ich möchte auch wissen, was dir meine Schwester über mich erzählt hat", drängte Lydia.
"Sie hat mir erzählt, dass du zu einer wunderschönen Frau herangereift bist und dem kann ich nur beipflichten", sagte Ardric anerkennend. Schüchtern senkte Lydia für einen Moment ihren Blick, um ihn Sekunden später mit einem verführerischen Augenaufschlag anzuhimmeln.
"Danke. Das aus deinem Mund zu hören, bedeutet mir wirklich viel", erwiderte Lydia.
"Gern geschehen.
Doch ich bin mir sicher, dass du schon selbst weißt, wie schön du bist.
Du musst doch unzählige Verehrer haben. Mit wie vielen Männern hast du bereits geschlafen?", fragte Ardric neugierig.
"Mit keinem einzigen Mann", antwortete Lydia etwas gehemmt.
"Mit keinem?
Dann stehst du also nicht auf das männliche Geschlecht und bist deiner eigenen Art verfallen, den Frauen", schlussfolgerte Ardric und schmunzelte.
"Nein! Ich stehe auf Männer, ganz sicher", erwiderte Lydia hastig.
"Ganz sicher? Aber weshalb enthältst du der Männerwelt deinen Körper vor? Deine Rundungen wurden geradezu erschaffen, um von so vielen Männern wie möglich liebkost zu werden.
Wie kannst du also der sexuellen Lust entsagen? Oder ist es Gott, dem du dich hingeben willst?", wollte Ardric von ihr wissen. Fordernd starrte er sie mit weit aufgerissenen Augen an und wartete darauf, was sie zu sagen hatte. Doch sichtlich eingeschüchtert von Ardrics forscher Art, traute sie sich nicht ihm zu antworten.
"Glaub mir Lydia, Gott wird dich niemals so ficken
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