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Der Blutmond

Der Blutmond

Titel: Der Blutmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. Hudspeth
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Menschen, dessen Blut einfach nur metallisch schmeckte und durch die Zugabe von Adrenalin süßlich wurde, je nachdem wie viel Angst man ihnen einjagen konnte. Vampirblut jedoch konnte so unterschiedlich schmecken, wie zig verschiedene Weinsorten. Lieblich, trocken, halb-trocken, Frühauslese, Spätauslese. Und dann hatte jeder Vampir noch seinen Gout, der eine spezielle eigene Note hatte und dem Blut somit seine besondere Einzigartigkeit verlieh.
Alleine bei dem Gedanken, wie köstlich Lunas Blut schmecken musste, zog sich sein Magen zusammen und verlangte nach der flüssigen Erfüllung. Doch das musste vorerst noch warten, er konnte sich schließlich nicht an ihr bedienen, wie es ihm beliebte. Einfach eine Vene anzapfen, als sei sie eine Blutbank.
Ein Vampir trank das Blut eines Artgenossen nur, um einen sexuellen Kick davon zu bekommen. Nähren konnte man sich davon nicht. Dafür war das Blut der Menschen da. Angereichert mit notwendigen Vitaminen und Fetten, die der Vampirkörper selbst nicht mehr herstellen konnte. Aus diesem Grund war es für Vampire in erster Linie überhaupt notwendig, sich zu nähren, da ihre menschliche Hülle sonst allmählich zerfallen würde. Natürlich verbanden Vampire das Trinken gerne mit Lust, Sex und Befriedigung.
Doch die einzig wahre Erfüllung erhielt man nur durch Vampirblut. Ähnlich wie Drogen bei Menschen, so wirkte das V-Blut bei den Nachtwanderern. Es berauschte sie und öffnete das Bewusstsein zu anderen Sphären. Ein erstklassiger Trip, den man mit einem Schuss Heroin gleichsetzen konnte. Jedoch hatte der rote Stoff ebenso seine Schattenseiten und konnte in die Abhängigkeit führen. So hatte sich zwischen den süchtigen und geschäftstüchtigen Vampiren ein Schwarzmarkt etabliert, der schon unzählige Opfer einforderte. Denn nicht jeder Vampir gab sein Blut freiwillig her. Es gab mittlerweile sogar schon richtig groß aufgezogene Untergrundorganisationen, die mit dem gestohlenen Blut von ermordeten Streunern dealten, die niemand vermissen würde. Daran war der verträumte Vampir jedoch nicht interessiert. Er wollte einzig Lunas Blut kosten und gemeinsam mit ihr auf den höchsten Schwingen der Ekstase dahingleiten. Der Zeitpunkt dafür war allerdings noch nicht gekommen, wenn er überhaupt jemals eintreffen würde. Solange noch niemand wusste, ob sie den nächsten aufsteigenden Mond überleben würden, musste er sein Verlangen unterdrücken.
Seinen Hunger konnte er jedoch nicht unterdrücken. Lange genug hatte er schon gefastet. Durch den ganzen Stress und die ständigen neuen Geschehnisse kam er schlichtweg nicht dazu, sich zu nähren. Wie dem auch sei, erst musste er Mimma finden, um ihr zu sagen, dass er ihre Gefühle verstand und sogar nachempfinden konnte. Ardric schwang sich auf seine Beine, als um ihn herum plötzlich alles pechschwarz wurde, so als hätte jemand einen schweren Vorhang fallen lassen. Wie ein Pantomime stand er da und tastete in der Luft nach einer unsichtbaren Mauer. Es war so düster um ihn herum, dass er nicht einmal seine eigenen Hände sehen konnte. Dann traf ihn etwas mit solch einer Wucht am Kinn, dass er zu Boden ging. Jemand, dessen Faust hart wie ein Amboss war, hatte ihm einen Schlag versetzt. Benommen rappelte er sich auf und hatte Mühe auf den Füßen stehen zu bleiben, denn ihm fehlte jegliche Orientierung. Er stolperte über jene und wankte hin und her, wie auf dem Deck eines Schiffes auf dem offenen Meer.
"Na, wie fühlt sich das an, du Mistkerl!" Die Stimme klang zornig und trotz des männlichen Tenors, schwang ein Hauch weiblicher Genugtuung darin mit. Da wusste der Erblindete, was geschehen war und wem er dies zu verdanken hatte.
"So fühlt es sich also an, wenn du deine Gabe anwendest und über einen die pure Dunkelheit herein bricht. Ich muss gestehen, ich bin beeindruckt. Nicht nur davon, sondern auch von deinem rechten Haken!", merkte Ardric wohlwollend an und fasste sich an seinen Unterkiefer. Es knackte, als er ihn wieder einrenkte.
"Es war meine Linke!", verbesserte ihn Onyx.
"Dürfte ich wissen, was dieser Überfall soll?" Ardric war ratlos und fragte sich, womit er die Wut des dunklen Schattenkriegers auf sich gelenkt hatte.
"Wir wissen alle, dass du ein Weiberheld bist, aber musst du wirklich jeder Frau nachrennen und ihr das Herz brechen? Wo du auftauchst, bleibt nichts als verbrannte Erde zurück." Onyx gab Ardric einen Tritt, wodurch er ins Straucheln kam.
"Langsam verliere ich meine Geduld, Kleiner. Du willst doch

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