Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Blutmond

Der Blutmond

Titel: Der Blutmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. Hudspeth
Vom Netzwerk:
Black zu flüstern, denn er wollte nicht, dass man sie belauschte.
"Ich habe einen Plan, aber dazu musst du Stärke und Konsequenz beweisen", wisperte der Alte. Raven wurde neugierig und rückte dichter an ihn heran. Er wollte wissen was er zu sagen hatte.
"Bist du bereit, alles zu tun, um die Existenz der Vampire zu bewahren und somit auch deine große Liebe? Bist du in der Lage, über dich hinauszuwachsen?", wollte er wissen. Raven willigte mit einem Handschlag ein, bevor er überhaupt wusste, was der alte Geheimniskrämer ausheckte. Henry Black erwiderte seinen Händedruck und hielt diese fest, als steckte sie in einem Schraubstock. Dabei vergaß er, dass einige der Knochen angebrochen waren. Raven sog die Luft scharf ein und verzog sein Gesicht zu einer leidvollen Miene, als der Schmerz seinen Arm durchzuckte und bis zu seiner Schulter hochfuhr.
"Kannst du mir dein Ehrenwort geben, dass du das tun wirst, was ich von dir verlange, wenn der Zeitpunkt gekommen ist? Es ist die einzige Chance, die dir noch bleibt!", ermahnte er ihn. Henry sah Raven fest in die Augen. Forschend ergründete er seine Emotionen, die man ihm an den Augen ablesen konnte. Eine Gabe, die jeder gewöhnliche Hund besaß und Werwölfe sowieso. Seine Pupillen weiteten sich und seine braune Iris wurde eine Nuance heller, als er vorbehaltlos einwilligte.
"Du hast mein Ehrenwort. Ich schwöre es!"
Henry wusste, dass er auf sein Wort zählen konnte, denn Ravens Körpersprache hatten seine Worte bestätigt.
Die Bürde, die er ihm jedoch auflastete, würde ihm alles abverlangen, um sein Versprechen einlösen zu können.

    xxxxxxx

Ardric war überrascht, als er die Tür zu seinem Zimmer unverschlossen vorfand. Schließlich hatte er darin seinen Abkömmling eingesperrt, nachdem ihr Streit eskaliert war. Ihm schwante Böses. Er öffnete sie. Wie bereits vermutet, war niemand da. Mimma musste es irgendwie geschafft haben, das Türschloss zu knacken. Anders konnte er es sich sonst nicht erklären, wie sie in der Lage gewesen war, sich aus dem Zimmer davonzustehlen. Er war ihr nicht einmal böse, denn nach seinem Wutausbruch und seinem gewalttätigen Übergriff, konnte er nichts Anderes erwarten. Sie rebellierte und das war angesichts der Schwere der körperlichen Züchtigung, nachvollziehbar. Mit ihm waren sprichwörtlich die Pferde durchgegangen. Als Macher war es seine Pflicht als gutes Beispiel voranzugehen und sich seinen Fehler einzugestehen. Er wollte sich bei ihr entschuldigen, um ihr weiterhin als Vorbild zu dienen. Einen Fehler zuzugeben war schließlich keine Schwäche, sondern zeugte von wahrer Größe. Und nur so konnte er sicherstellen, einen anständigen Vampir aus ihr zu machen und nicht irgendeine selbstgefällige Bestie, die weder Manieren noch sonst irgendwelche positiven Eigenschaften vorzuweisen hatte. Von denen lungerten da draußen schon mehr als genug herum. Um die wäre es nicht einmal schade, sollte die Vampirrasse tatsächlich bald ausgerottet werden.
Ardric fuhr sich durch sein honigblondes Haar. Es fühlte sich an wie eh und je. Zart und seidig, wie die goldenen Fäden, aus dem seine Lieblingsluxusbettwäsche gewoben war. Doch was nützte ihm all der Luxus, wenn er niemanden hatte, mit dem er den Prunk teilen konnte. Da kam ihm das lange, milchweiß schimmernde Haupt von Luna in den Sinn. Die puderweiße Haut und die herausstechenden Augen, die an Flieder erinnerten. Diese Attribute in Verbindung mit ihren auffälligen Haaren und ihrem schönen Aussehen, musste doch auf einen primitiven Menschen überaus surreal wirken, beinahe schon überirdisch, wenn nicht sogar einschüchternd. Sie war eine bezaubernde Schönheit. Das war eine offensichtliche Tatsache, die man nicht von der Hand weisen konnte.
Was sich die Menschen bei ihrem Anblick wohl dachten?
Unwillkürlich fasste er sich an den Mund und erinnerte sich an den Kuss zurück. Er schloss seine Augen und fuhr mit den Fingerspitzen sanft über seine Lippen. Kein Vergleich zum echten Kuss, doch allein die Erinnerung daran, versüßte diese Empfindung. Er glaubte sogar, noch ihren Duft und ihren Geschmack wahrnehmen zu können.
Wie ihr Blut wohl schmeckte?
Ardric gab sich für einen Moment seinen Träumereien hin und machte es sich auf seinem Bett bequem. Mit hinter dem Kopf verschränkten Armen starrte er die stuckverzierte Zimmerdecke an und stellte sich das Aroma ihres Blutes vor. Die Würze, die je nach Stimmung mal stärker, mal schwächer hervor trat. Anders als bei einem

Weitere Kostenlose Bücher