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Der Blutmond

Der Blutmond

Titel: Der Blutmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. Hudspeth
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nicht meine Gutmütigkeit überreizen", meinte Ardric und biss die Zähne fest zusammen.
"Wenn du jetzt damit aufhörst, werde ich dich dafür nicht behelligen. Du kommst ohne Strafe davon", redete er ihm gut zu. Als Antwort bekam er wieder einen Tritt versetzt. Als er taumelte und mit den Armen ruderte, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, stellte ihm Onyx ein Bein, sodass er bäuchlings wieder auf dem Fußboden landete. Jetzt riss dem blonden Hünen der Geduldsfaden. Er schlug mit der flachen Hand auf den harten Steinboden und gab einen aufgebrachten Schrei von sich.
"Mir ist wirklich nicht danach, mit dir "Blinde Kuh" zu spielen! Lass deinen Frust an jemand anderem aus und nicht an mir! Es ist doch nicht meine Schuld, dass du dich von Keo hast verführen lassen. Und soweit ich informiert bin, hat es dir doch gefallen!", meinte Ardric spitzzüngig und setzte ein schiefes Grinsen auf. Onyx machte große Augen und sah mehr als verdutzt aus. Ihm stand der Schreck ins Gesicht geschrieben.
"Woher weißt du das?", fragte er und trat ihm gegen die Füße. Ardric trat zurück, jedoch traf er nur ins Leere.
"Die Wände hier im Kloster haben nun mal überall Augen und Ohren. Wenn du ein Geheimnis für dich behalten möchtest, dann musst du dir schon mehr Mühe geben", entgegnete er ihm. Wenn er dem Quälgeist schon nicht körperlich Paroli bieten konnte, dann zumindest verbal. Onyx war es unangenehm, dass sich seine Homosexualität scheinbar schon herumgesprochen hatte und in aller Munde war, bevor er überhaupt dazu kam sich zu outen.
"Das geht dich überhaupt nichts an und darum geht es außerdem gar nicht."
"Was ist dann dein Problem, kleiner Lustknabe?" Ardric hatte Spaß dran sich auf diese Weise für Onyx unerklärliches Verhalten zu revanchieren. Der tat jedoch so, als ob er die Stichelei nicht gehört hätte.
"Es geht um Luna. Ich hab euch gesehen. Erst hast du sie geküsst und dann bist du vor ihr geflüchtet, als ob ein Rudel Werwölfe mit Schaum vorm Maul hinter dir her gewesen wäre.
Und jetzt steh gefälligst auf und kämpfe wie ein Vampir!", forderte Onyx ihn auf. Ardric rollte sich auf den Rücken und schnaubte belustigt aus.
"Damit du mich wieder zu Fall bringen kannst? Nein danke, ich verzichte. Zudem kämpfst du mit unfairen Mitteln, denn du weißt, dass du ohne deine Gabe überhaupt keine Chance gegen mich hättest, wenn es in einem fairen Zweikampf darauf ankäme", entgegnete ihm Ardric, der keinen Drang verspürte, sich vom Fußboden zu erheben, um weitere Hänseleien über sich ergehen lassen zu müssen.
"Außerdem missverstehst du die Situation. Ich bin nicht vor Luna geflüchtet, sondern wollte etwas Wichtiges erledigen, was mir dank ihr erst bewusst wurde. Ich hatte nicht bedacht, dass ich sie mit meinem Verhalten verletzten könnte", versuchte er sich zu erklären und sah ein, dass seine abrupte Flucht, durchaus rüpelhaft gewesen war und ihn im völlig falschen Licht dastehen ließ.
"Tja, das hättest du früher bedenken müssen, denn sie ist weg!" Nun klang Onyx nicht mehr wütend, sondern besorgt.
"Was meinst du damit, Luna ist weg?"
"Ich wollte sie erst trösten, als sie dank dir völlig niedergeschlagen war, doch sie wollte lieber alleine sein. Zuletzt habe ich sie gesehen, als sie in Mimmas gelben Sportflitzer eingestiegen und mit einem Affenzahn davon gerast ist." Onyx sah ratlos aus, denn er machte sich um Luna große Sorgen.
"Bitte was? Sie hat einfach Mimmas Wagen genommen? Und wo wollte sie hin?"
"Das ist es ja eben. Ich habe keine Ahnung. Sie murmelte noch etwas von wegen, dass sie "die Sache eben selbst in die Hand nehmen müsse". Und dann noch etwas von irgendwelchen Gebeinen, "zu denen sich die Vierbeiner gleich dazu legen könnten". Irgendein Massengrab in einer Höhle." Onyx kratzte sich die Stirn.
"Verdammt und wir verplempern hier kostbare Zeit, während du mich unnötig malträtierst. Gib mir sofort mein Augenlicht zurück, damit ich dir die Scheiße, die du dein Gehirn nennst, aus deinem Kopf prügeln kann!", forderte Ardric ihn mit Nachdruck auf. Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, hob sich der schwarze Vorhang und sein Sehvermögen war wieder vollständig hergestellt. Erleichtert richtete er sich auf und sah sich um. Von Onyx fehlte jedoch jede Spur.
"Pah! Wusste ich es doch. Du bist nichts als ein Feigling!", rief er ihm nach, denn er war sich sicher, dass er es noch hören würde. Er klopfte sich den Staub von den Klamotten und strich sich die Haare hinters Ohr.
"Was

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