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Der Bourne Befehl

Der Bourne Befehl

Titel: Der Bourne Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Eric Van Lustbader
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genommen.
    Bourne sah ihr zu, wie sie mit geschickten Händen den Macchiato zubereitete. »Leben Sie in Madrid?«, fragte er.
    »Oh nein. In Damaskus.« Sie nahm eine kleine Tasse zur Hand und stellte sie auf eine ebenso kleine Untertasse. »Schon seit sechs Jahren.«
    »Gefällt es Ihnen?«
    »Man findet nicht leicht Freunde dort«, antwortete sie achselzuckend. »Aber ich bin trotzdem gern in der Stadt.«
    »Ich war lange nicht mehr in Damaskus«, sagte er wahrheitsgemäß. »Es hat sich sicher einiges verändert.«
    Sie stellte ihm den Espresso auf die Arbeitsplatte. Er hatte genau die richtige Menge Milchschaum. »Ja und nein. Die modernen Viertel sind furchtbar verstopft, der Verkehr ist ein Albtraum und die Luft grauenhaft, doch in der Altstadt gibt es immer noch die wunderschönen Arkaden und Plätze, und natürlich die großen Moscheen.« Sie runzelte die Stirn. »Aber manches, was in letzter Zeit passiert, ist ziemlich beunruhigend.«
    »Zum Beispiel, dass der Staat die Hisbollah unterstützt.«
    Sie nickte und sah ihn ernst an. »Seit ungefähr einem Jahr werden auch konservative Kreise immer einflussreicher, die mit dem Iran sympathisieren.«
    Bourne packte die Gelegenheit beim Schopf. »Dann gibt es sicher verstärkte Sicherheitsmaßnahmen überall, auch am Flughafen.«
    Rebekka sah ihn mit einem schmerzlichen Lächeln an. »Ich fürchte, ja. Besonders am Flughafen wurden die Sicherheitsvorkehrungen verschärft.«
    »Aber es gibt doch keine Probleme, oder?«
    Sie lachte leise. »Nicht für Sie. Außerdem gibt es immer einen Sicherheitsbeamten, der den Fluggästen zur Verfügung steht, falls es irgendwelche Fragen gibt.«
    Bourne hatte erfahren, was er wissen wollte, und trank seinen Macchiato. Rebekka riss ein Stück von einer Seite ihrer Zeitschrift ab und schrieb etwas darauf. Als er sich zum Gehen wandte, reichte sie ihm den Zettel.
    »Ich habe die nächsten drei Tage frei«, sagte sie mit ihrem warmen Lächeln. »Meine Nummer, falls Sie sich in der Stadt verirren.«
    Statt sich in Boris’ Bauch zu bohren, schob sich die Klinge in den Griff zurück. Boris lachte und hämmerte Tscherkesow die flache Hand gegen die Nase. Blut spritzte aus der gebrochenen Nase, und Tscherkesow stürzte nach hinten.
    Boris nahm das Messer an sich. Er drückte einen verborgenen Knopf am Griff, und die Klinge sprang wieder heraus. Er drückte ihn ein zweites Mal, um die Klinge festzustellen.
    Dann kniete er sich zu Tscherkesow. »Dann wollen wir mal, Viktor.« Er setzte die Messerspitze in Tscherkesows rechtes Nasenloch. »Du wirst bestimmt erst einmal ein paar Dinge opfern, bevor du mir sagst, was ich wissen will.«
    Tscherkesow starrte ihn mit geröteten Augen an. »Da sterbe ich lieber.«
    »Du bist ein alter Lügner«, erwiderte Boris. »Weißt du, was mit Lügnern passiert? Nicht? Willst du raten? Okay, ich sag’s dir: Sie verlieren ihre Nase.«
    Mit einer blitzschnellen Bewegung schlitzte ihm Boris die blutende Nase auf. Tscherkesow bäumte sich auf, und Boris stieß ihn mit der flachen Hand zurück.
    »Lass mich aufstehen, verdammt!«
    »Vergiss es, Viktor, wir sind hier in Chinatown.«
    »Fick dich, du Schwanzlutscher! Ich sag dir kein Wort.«
    »Es geht nicht um den Schmerz, Viktor, aber das weißt du ja selbst.« Boris wischte die Klinge an Tscherkesows Hosenbein ab. »Es geht darum, worauf du für den Rest deines Lebens verzichten willst.« Er lächelte fast gutmütig. »Keine Angst, ich lasse dich nicht sterben. Den Ausweg hast du nicht.« Das Messer kreiste um Tscherkesows Gesicht. »Ich meine es ernst. Ich bin ein Experte, und ich habe die ganze Nacht Zeit.«
    Hendricks saß in seinem Büro und ging die Akte der drei Männer durch, die man in Zimmer 916 des Lincoln Square Hotels tot aufgefunden hatte. Sie waren keine Hotelgäste und hatten auch keine Papiere bei sich. Die Überprüfung ihrer Fingerabdrücke hatte nichts ergeben, und jetzt wurden ihre Zahnunterlagen gesucht, obwohl auch dabei wahrscheinlich nichts herauskommen würde. Das FBI, das den Fall übernommen hatte, meinte, dass ihre Zahnbehandlungen eindeutig keine amerikanische Arbeit waren. Die Männer stammten wohl aus Osteuropa, mehr ließ sich nicht sagen.
    Hendricks hielt inne und trank einen Schluck Eiswasser.
    Das Auffälligste an den drei Toten war die Zyanidkapsel, als Zahn getarnt, eine Technik, die an den sowjetischen NKWD erinnerte. Waren diese Männer Russen, und wenn ja, was zum Teufel machten sie in Zimmer 916 des Lincoln

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