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Der Bourne Befehl

Der Bourne Befehl

Titel: Der Bourne Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Eric Van Lustbader
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Ferndando vertrauen.«
    »Vielleicht vertraust du anderen Leuten ein bisschen zu sehr, mi amor .«
    »Nicht irgendwelchen Leuten – Freunden.«
    »Du gibst sehr viel auf Freundschaft, mi amor «, sagte sie.
    »Was wären wir ohne Freundschaft?«, erwiderte er. »Wir würden jeder für sich leben, ohne Verpflichtungen, ohne Verantwortung. Und wenn es stürmisch wird – und das kommt vor im Leben –, dann wüssten wir nicht, wo wir hinsollen.«
    Sie beugte sich zu ihm und küsste ihn auf die Wange. »Und darum liebe ich dich.«
    Er brummte etwas. Aber selbst ein Blinder hätte gesehen, wie er sich freute.
    Die Kugeln wirbelten rings um Bourne Erde, Gras und Kiefernnadeln hoch. Hier zwischen den Bäumen war er zumindest einigermaßen geschützt. Die junge Kiefer hinter ihm ging krachend zu Boden – vom Maschinengewehrfeuer in zwei Hälften gerissen. Als er in Deckung war, sah sich Bourne das Startrohr an. Vegas hatte recht, der Mechanismus klemmte, doch er hatte jetzt nicht die Zeit, die Waffe zu reparieren. Stattdessen nahm er die Rakete heraus; es war eine SA-7 Grail mit einem mächtigen Splittersprengkopf mit TNT-Ladung. Vorsichtig nahm er das Geschoss auseinander und trennte das TNT von dem Behälter mit dem Raketentreibstoff.
    Dann suchte er im Unterholz nach einem passenden Ast. Der erste war zu lang, der zweite zu feucht, doch dann fand er ein Stück, das genau die richtige Stärke und Länge hatte. Der Ast war so knotig wie eine mittelalterliche Keule. Bourne hob das Holz und schwang es einige Male über dem Kopf. Er fand, dass es damit gehen sollte. Rasch zog er Jacke und Hemd aus und band die Hemdsärmel an das eine Ende des Knüppels. Schließlich legte er das TNT und den Raketentreibstoff in die Schleuder, die er aus seinem Hemd gebastelt hatte.
    Vorsichtig kletterte er mit seiner explosiven Ladung an einer besonders stämmigen Kiefer hinauf. Er schwang sich von Ast zu Ast und stieg immer höher hinauf. Das Dröhnen des Hubschraubers wurde immer lauter. Er schwebte auf der Stelle und wartete, dass Bourne hervorkam. Immer wieder einmal schickte der Pilot eine MG-Salve in das Wäldchen, um entweder einen Zufallstreffer zu landen oder ihn aus der Deckung herauszutreiben.
    Bourne brauchte einen Platz, wo er einerseits ein sichtbares Ziel abgab und andererseits genug Raum für sein Manöver hatte. Es dauerte eine Weile, bis er eine passende Stelle gefunden hatte, eine Astgabel knapp unterhalb des Wipfels. Als er einen sicheren Halt hatte, hob er den Kopf und wartete darauf, gesehen zu werden. Der Pilot zögerte nicht, zumal Bourne das Startrohr nicht mehr auf der Schulter trug, und brauste auf ihn zu.
    Mit dem TNT und dem Raketentreibstoff in der behelfsmäßigen Schleuder spannte Bourne den Arm an und wartete. Es waren nervenzerfetzende Sekunden, die verstrichen, während der Helikopter in die richtige Position für den tödlichen Schuss manövriert wurde. Bourne schätzte die Entfernung ab; er musste den Hubschrauber noch ein bisschen näher heranlassen. Nur noch wenige Meter. Drei, zwei, eins.
    Das Maschinengewehrfeuer setzte ein, als Bourne seine Ladung hochschwang und aus der behelfsmäßigen Schleuder katapultierte. Das Geschoss traf auf das glänzende Metall des Hubschraubers, wo das TNT mit dem Raketentreibstoff detonierte.
    Bourne duckte sich, als die Explosion den Hubschrauber in Stücke riss. Rasch kletterte er den Baum hinunter, doch das Wrack fiel mit beängstigender Geschwindigkeit vom Himmel. Die Rotoren drehten sich noch und schnitten zuerst die Wipfel ab, dann zersägten sie die Baumstämme, als der Hubschrauber in das Wäldchen einschlug.
    Bourne spürte die Hitze, die Holzsplitter, die auf ihn einprasselten, und hörte das rhythmische Knattern der Rotorblätter, die wie riesige Klingen nach ihm ausschlugen.

DREIZEHN
    Indigo Ridge. Peter hatte sich bis in die frühen Morgenstunden mit der kalifornischen Mine beschäftigt, über ihre Anfänge bis zu den Siebzigerjahren, als sie ganz plötzlich geschlossen wurde, weil China den Weltmarkt mit seltenen Erden überschwemmte und damit die Preise drückte. Indigo Ridge war nicht mehr rentabel, zumal die Gewinnung von seltenen Erden ein langwieriger und komplizierter Prozess war. Der Schock kam, als China plötzlich seine Strategie änderte und die Exporte von seltenen Erden drastisch kürzte. Die Maßnahme überraschte alle, auch die klugen Köpfe im Pentagon. Die Generäle schlugen Alarm. Das Undenkbare war eingetreten. Die Herstellung der neuen

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