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Der Bourne Befehl

Der Bourne Befehl

Titel: Der Bourne Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Eric Van Lustbader
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Waffengeneration musste aufgeschoben oder ganz gestrichen werden, weil nicht mehr genug seltene Erden dafür vorhanden waren. Völlig unbemerkt vom Rest der Welt hatte China einen großen Teil der Seltenerd-Minen außerhalb der Vereinigten Staaten und Kanadas aufgekauft.
    Bestürzt lud Peter alles herunter, was er über NeoDyme finden konnte, das Unternehmen, das für den Abbau in Indigo Ridge ins Leben gerufen worden war und von Roy FitzWilliams geleitet wurde. Er begann zu lesen. NeoDyme war erst am Tag zuvor an die Börse gegangen, mit einem Ausgabepreis von achtzehn Dollar. Am ersten Tag sank der Kurs gleich einmal auf zwölf Dollar, ehe er gegen Ende des Börsentages auf über sechzehn Dollar anstieg. Eine Aktie, die starken Schwankungen unterlag, dachte Peter. Als er dann die entsprechenden Kommentare bei CNBC und Bloomberg las, war ihm klar, woran das lag. Die Investment-Gurus wussten einfach nicht, was sie von NeoDyme halten sollten. Manche glaubten, dass sich die Investition nicht lohnen würde, weil die Gewinnung der seltenen Erden so viel Zeit in Anspruch nahm. Andere wieder, die um die strategische Bedeutung dieser Elemente zu wissen schienen, waren der Meinung, dass jetzt der richtige Zeitpunkt war, um zu investieren.
    Schließlich stieß Marks auf nähere Informationen über FitzWilliams. Er hatte Geologie und Mineralogie an der Penn State und der University of New South Wales in Australien studiert. Es folgten Tätigkeiten für Uranminen in Australien und Kanada, aber auch im Nahen und Mittleren Osten, unter anderem in Saudi-Arabien. Danach verschwand er für zwei Jahre völlig von der Bildfläche.
    In den nächsten zwei Stunden ging Peter im Internet der Frage nach, was der Mann zwischen 1967 und 1969 gemacht hatte, doch alle Spuren führten in eine Sackgasse. Als er schon aufgeben wollte, fand er einen neuen Hinweis. Eine unbekannte Organisation namens Mineralization and Rare Metals Conference Board hatte im Frühjahr 1968 eine regionale Konferenz abgehalten, auf der Fitz als Gastredner in Erscheinung getreten war. Weitere frustrierende fünfundvierzig Minuten förderten immerhin ein interessantes Detail zutage: Fitz war offenbar als Berater für El-Gabal Mining tätig.
    Peter holte sofort nähere Informationen über El-Gabal, eine syrische Firma, ein, musste jedoch feststellen, dass sie inzwischen nicht mehr existierte. Es war nur wenig über sie bekannt, was aber für syrische Firmen nicht ungewöhnlich war. Das Land gehörte nicht der Welthandelsorganisation an, und seine größeren Unternehmen, so wie El-Gabal, wurden alle von der Regierung kontrolliert. Man fand deshalb kaum verlässliche Exportzahlen, und schon gar nicht Aussagen über die Gewinne einzelner Firmen.
    Wieder eine Sackgasse, dachte Peter, und kehrte zu FitzWilliams’ Lebenslauf zurück. Nach seiner Zeit im Nahen Osten übernahm er die Leitung von Indigo Ridge und behielt den Posten auch noch, als der Abbau in den Siebzigerjahren mehr oder weniger zum Stillstand kam. Und jetzt hatte er eine Schlüsselposition auf diesem strategisch so wichtigen Gebiet inne.
    Peter lehnte sich zurück und massierte seine blutunterlaufen Augen mit den Daumen. Er war erschöpft und hätte dringend einen Kaffee gebraucht, doch zu dieser nächtlichen Stunde war der Automat nicht in Betrieb. Außerdem wäre er ohnehin nicht aufgestanden, weil er seinen Gedankenfluss nicht unterbrechen wollte.
    Er überlegte eine Weile, dann rief er Ashur, einen von Sorayas Kontaktleuten in Syrien, an, gab ihm einen kurzen Bericht über Fitz und El-Gabal und bat ihn, alles zu schicken, was er herausfinden konnte. Schließlich ging er noch einmal auf Hendricks’ Festplatte und schrieb alles, was er bis jetzt wusste, in die dafür vorgesehene Datei.
    Peter wollte weitermachen, doch ihm schwirrte der Kopf von all den Zahlen und Fakten; er brauchte etwas Schlaf. Und so nahm er seine Jacke und verließ das Büro. Auf den Korridoren war es völlig ruhig, nur das leise Surren des Aufzugs störte die Stille.
    Die Aufzugtür ging auf, und Peter stieg ein. Er drückte den Knopf für die Parkgarage und lehnte schläfrig den Kopf gegen die Wand. Mit einem Klingelton blieb der Fahrstuhl stehen, und als die Tür aufging, sah er eine bullige Gestalt aus dem Halbdunkel auftauchen. Die Gestalt kam direkt auf ihn zu, und Peter richtete sich auf. Das Licht fiel auf den Mann, als er zu ihm in den Aufzug trat. Die Tür ging hinter ihm zu, und Peter sah die Dienstwaffe an seiner

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