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Der Brand der Cheopspyramide

Titel: Der Brand der Cheopspyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Umwandlung des Quecksilbers in Gold. Und mit dem Golde, damit konnte man ja leicht neue bessere Turbinenschächte bauen, wenn man die Kraftwerke vorläufig doch noch brauchen sollte.
    Die große Menge war bei diesem Schauspiel jedenfalls auf ihre Kosten gekommen und machte ihrer Begeisterung in unendlichem Toben und Lärmen Luft.
    Das Experiment William Jefferson war zu Ende. War es wirklich gelungen? Erst nach Tagen, vielleicht nach Wochen würde man darüber etwas wissen können. Dann erst, wenn die entfesselten Wassermassen wieder abgelenkt, der Zutritt zu dem Versuchsstollen wieder frei sein würde. Dann vielleicht, wenn die tobenden Fluten den ganzen Apparat nicht etwa mitgerissen und alle Ergebnisse fortgeschwemmt hatten. Jetzt wußte man noch nichts darüber. Aber schon jetzt war es für jeden Fachmann klar, daß es viele Millionen und lange Arbeit kosten würde, um die verhängnisvollen Folgen dieses Experimentes zu beseitigen und den alten Zustand der Kraftwerke wiederherzustellen.
    *
    Abendgesellschaft im Königsschloß von Madrid. Schimmernde Uniformen hoher Offiziere mischten sich mit dem schwarzen Kleid der obersten Beamten und Diplomaten. Wie ein bunter Flor dazwischen die vielfarbigen glänzenden Toiletten der Damen.
    Der neue Hof. Die ganze neue Gesellschaft, die sich um diesen Hof scharte. Darunter wohl einige schiffbrüchige Existenzen der alten Gesellschaft… Alles war versammelt. Trotzdem offensichtlich eine gewisse Auswahl unter den farbigen Vertretern getroffen war, sah man doch so ziemlich alle Typen des nordafrikanischen Völkergemisches. Hier der stolze gelassene Maure, dort der schlanke rassige Berber. Neben dem eleganten Tunesier der blonde, blauäugige Rifkabyle. Dazwischen die Kreuzungen aller dieser Rassen. Mischlinge aus europäischem und afrikanischem Blut.
    Unter den Damen die gleichen Erscheinungen. Die entblößten Nacken und Arme blitzten von kostbarem Schmuck, übergossen vom Sonnenglanz der elektrischen Lampen.
    An der Seite der Fürstin Iraklis, welche für die fehlende Hausfrau die Honneurs machte, Prinz Ahmed Fuad, der Bruder des Kalifen. Das Antlitz schwach gebräunt, unter den schweren Lidern ein paar dunkle Augen. In ungezwungener Haltung begrüßte er jeden Gast mit ausgesuchter Liebenswürdigkeit.
    Jetzt verweilte er lange bei einem hohen Offizier, dem der linke Ärmel leer an der Uniform hing. Das war Fürst Murad Iraklis, der berühmte Führer der maurischen Vorhut. Sein Haar war stark ergraut, doch straff die Haltung, ungebeugt die Gestalt. Das ebenmäßig geschnittene Gesicht, die helle Hautfarbe ließen ihn durchaus als Europäer erscheinen. Fürst Iraklis, der Georgier, der Kaukasus seine Heimat. Doch nach einem Zwist mit Soliman el Gazi, dem Kalifen des neuen asiatischen Reiches, war der Feuerkopf außer Landes gegangen, war der Paladin des maurischen Kalifen geworden.
    An seiner Seite ein junges blondes Mädchen. Nordländischer Typ unverkennbar. Bewundernd blickten die blauen strahlenden Augen auf das glänzende Bild dieser Gesellschaft… und doch wäre ein gewisser müder, abgespannter Ausdruck in den feinen Zügen dem aufmerksamen Beobachter kaum entgangen. Es war Modeste von Karsküll, die Schwester der Baronin Jolanthe. Die schöne Russin, wie sie in der Madrider Gesellschaft genannt wurde.
    Erst seit kurzem weilte sie hier. So überraschend und verwirrend war alles gekommen. Vor wenigen Wochen noch in Livland auf dem einsamen Tirsenhof. Und dann plötzlich diese Reise nach Spanien, hier die Einführung in die Gesellschaft und bei Hofe.
    Jolanthe hatte sie von dort geholt. Wollte sie der Einsamkeit entreißen, ihr die Schönheiten Europas zeigen.
    Das Reiseziel? Alle Hauptstädte Europas standen auf dem Programm. Der Tod des alten Fürsten Iraklis warf es über den Haufen.
    Ein gewaltiger Besitz hatte seinen Herrn verloren. Zwar ging der bedeutendste Teil davon an den Fürsten Murad, aber große Liegenschaften fielen auch an Jolanthe. Eine Auseinandersetzung war notwendig. So ging sie nach Spanien, und so kam Modeste von Karsküll nach Madrid. Herzlich hier die Aufnahme der Schwestern im Hause des Gouverneurs.
    Aber dann… Modeste hatte die Gründe dafür nicht recht verstehen können… dann mußte Jolanthe plötzlich in einer wichtigen Angelegenheit nach London fahren. Auf kurze Zeit nur, hieß es. Täglich wurde sie jetzt zurückerwartet. Inzwischen boten die Verwandten alles auf, um Modeste den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen, ihr durch

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