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Der Brand der Cheopspyramide

Titel: Der Brand der Cheopspyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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werden sie hier sein. War dann fortgegangen.
    Sie hatte ein kaltes Bad genommen, sich sorgfältig angekleidet. Immer wieder hatte sie vor dem Spiegel ihr Gesicht studiert, bis sie keine Spur der Erregung mehr zu sehen glaubte. War dann in die Halle gegangen, hatte es vermocht, mit dem Direktor und den anderen Gästen zu plaudern.
    Der Wagen war vorgefahren. Alle hatte sie in die Arme geschlossen, begrüßt. Harder den Kreis der Neugierigen, die ihn mit Fragen bestürmten, schnell durchbrochen. War mit den anderen zu ihren Zimmern gegangen. Hier hörte Jolanthe alles, was geschehen. Bald an den einen, bald an den anderen sich wendend, faßte sie schnell alle Einzelheiten zu einem geschlossenen Bilde.
    »Unglaublich! Unerhört die Frechheit dieser Banditen! Solche Zustände! Wie können die geduldet werden? Mich schaudert bei dem Gedanken, was noch passieren konnte, wenn dieser rätselhafte Fremde nicht kam.
    Ein göttliches Wunder, daß er gerade dort vorbeikam… nein! Schon vorher muß er euch gesehen haben in den Händen der Banditen. Denn er fragte euch doch nicht, wie ihr hierhergekommen. Sicherlich hat er den Überfall gesehen, ist euch gefolgt. Darauf wartend, euch irgendwie zu Hilfe zu kommen.
    Und er gab sich nicht zu erkennen, der Fremde? Vielleicht ein Feind der Banditen, der aber selbst seine Gründe hat, eine Ladung vor den Richter zu vermeiden.
    Verriet nichts an ihm Stand und Nation?«
    Sie schüttelten den Kopf. Nur Modeste antwortete.
    »Als der Fremde ging, glaubte Mette beinahe einen Bekannten von früher in ihm wiederzuerkennen. Sah aber später ihren Irrtum ein und mußte selbst über die Verwechslung lachen.«
    »Ah! Sie sahen mehr von ihm, Fräulein Harder?«
    »Nein! O nein, ich sah nicht mehr als die anderen. In der Erregung durch all das, was passiert, hatte ich ein Trugbild gesehen.«
    Sie tauschte einen Blick mit Iversen, der befriedigt nickte. So hatten sie es beide unterwegs verabredet.
    Das unscheinbare Mienenspiel! Jolanthe hatte es gesehen. Wandte sich jetzt direkt an Mette, daß sie ihr in die Augen sah. Fragte lächelnd.
    »Wer war denn der, mit dem Sie den Fremden verwechselten? Wie hieß der?«
    Mette zögerte einen Augenblick. Wollte ausweichen. Doch sie entrann dem lächelnden Blick, in dem etwas Zwingendes, Bannendes lag, nicht.
    »Eisenecker«, kam es halblaut von ihren Lippen, »ein früherer Angestellter der Riggers-Werke.«
    »Und Sie kannten den?… Gut?« sprach Jolanthe weiter.
    »Ich kannte ihn kurze Zeit.« Mette wandte sich ab und verließ den Raum.
    *
    Ein einfaches Gemach. Die Wände fugenloses Urgestein, als wäre es ganz in massiven Fels gehauen. Elektrisches Licht. In der Mitte auf rohem Holztisch der Apparat Montgomerys. Der Glaskasten entfernt. Frei lagen die Schaltungen zutage.
    Ein Mann in mittleren Jahren saß davor, maß, notierte lange Reihen von Zahlen. Ein anderer, ein Greis, vor einer schwarzen Tafel an der Wand, die mit unzähligen Kreideziffern bedeckt war.
    »Ein Fehler!«
    Der Greis rief es mit zitternder Stimme. Die Kreide entfiel seinen Händen, fiel zu Boden.
    »Ein Schaltungsfehler, der die Spannungen verwirrt!«
    Der am Kasten war aufgesprungen, lief zu dem Alten hin.
    »Wo, Ibn Ezer? Wo?«
    Der deutete auf einen Punkt in dem weißen Zahlengewirr.
    »Hier, Abd ul Hafis! Hier ist falsch geschaltet!«
    Abd ul Hafis hielt seine Zahlentabelle daneben. Sein Auge glitt von der Tafel zu den Tabellen und wieder zurück. Jetzt fand er die Stelle, eilte zu dem Apparat zurück. Der Alte folgte langsam.
    Abd ul Hafis hatte eine helle Glühlampe in den Apparat gehängt. Mit einer starken Lupe untersuchte er die verdächtige Stelle der Schaltung. Plötzlich ein kurzer freudiger Aufschrei.
    »Hier, Ibn Ezer! Hier! Siehst du diesen winzigkleinen Tropfen Lötmasse?«
    Ibn Ezer sah durch das Glas, nickte.
    »Es ist die falsche Schaltung.«
    Er trat zurück. Die beiden sahen sich an.
    »Wer tat das? Wer brachte den Fehler in die Schaltung? Elias Montgomery selbst?«
    »Kaum anzunehmen. Wollte er den Apparat unbrauchbar machen, hätte er ihn ganz vernichten können. Und doch! Wer könnte es sonst gewesen sein? Einer von den Gelehrten, den Physikern? Ebenso ausgeschlossen.«
    »Das Rätsel möge ungelöst bleiben«, rief Abd ul Hafis. »Jetzt!« Triumphierend reichte er dem Alten beide Hände. »Jetzt wird es nicht lange dauern, bis Elias Montgomerys Apparat von Ibn Ezers Hand gemeistert. Ibn Ezer, der Erbe, der Sieger über europäische Wissenschaft!«
    Der Alte

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