Der Bubbelmuck
ist ihm das Wasser jetzt zu heiß?“ flüstert Florentin.
Penny hüpft wieder vom Tisch und zieht den Stöpsel heraus, um heißes Wasser abzulassen und kaltes nachzufüllen.
Kaum ist Penny zurück auf dem Tisch, hören sie das Blubbern. Blub. Blub-Blub. Blub-Blub-Blub-Dibub.
Bonifaz stehen die Haare zu Berge. Und plötzlich sehen sie einen blauen Schimmer am Boden des Beckens.
Florentin reißt den Fotoapparat in die Höhe - und muss furchtbar niesen, während er auf den Auslöser drückt und die Kamera blitzt. Da war nämlich noch etwas Pfeffer drauf, und der hat ihn so gekitzelt, dass er niesen musste wie ein Pferd. So ein Pech.
Gespannt warten alle auf das Foto. Nach einer Minute surrt es leise aus der Sofortbildkamera.
Ganz langsam zeigen sich die ersten Farben auf dem Bild.
Das Bild ist völlig verwackelt. Bonifaz hält sich eine Pfote vor die Augen und schnurrt traurig. Penny und Florentin sind sehr enttäuscht.
„Du mit deinem blöden Pfeffer, Penny“, mault Florentin. Hätte ihn der nicht zum Niesen gebracht, wüssten sie jetzt, wie der Bubbelmuck aussieht. Auf dem verwackelten Bild sehen sie nur eine blaue Wolke. Oder ein blaues Wollknäuel. Oder ein blaues Grasbüschel. Oder einen blauen Strohsack. Oder eine blaue Schmusedecke.
„Zumindest wissen wir jetzt, dass der Bubbelmuck blau ist“, versucht Penny ihren kleinen Bruder zu trösten.
So leicht geben sie nicht auf.
Nur Bonifaz reicht es mittlerweile. „Miauhiga“, mauzt er. Das heißt „Ich will in den Garten“.
Penny öffnet dem schwarzweißen Kater die Tür. „Bonifaz, ach guck, hat Angst vor unserm Bubbelmuck“, ruft Penny der schwarzweißen Katze hinterher.
BONIFAZ RETTET DEN BUBBELMUCK UND BUBBELMUCK DEN BONIFAZ
Es klopft am Fenster. Kater Bonifaz hat es sich draußen am Fensterbrett bequem gemacht. Er trommelt mit den Pfoten gegen die Scheibe und zeigt Penny und Florentin frech eine lange Nase.
So wie eine Katze das halt kann. Denn während Bonifaz mit seinen zwei Vorderpfoten Faxen macht, verliert er das Gleichgewicht und fällt vom Fensterbrett.
Die lange Nase lassen sich die Zwei nicht gefallen. Nicht nur, dass sie der Bubbelmuck zum Narren hält, macht sich jetzt auch noch Bonifaz über sie lustig. Penny und Florentin laufen aus dem Haus. Florentin stolpert über den Gartenschlauch. Penny hat wieder einmal vergessen, ihn einzurollen, und fällt über Florentin.
Während beide am Boden liegen, hat Bonifaz genug Zeit, Reißaus zu nehmen. Er rettet sich mit ein paar großen Sprüngen auf den großen Baum vor dem Haus.
Bonifaz ist böse auf Penny, weil sie ihn eben geärgert hat. Und er ist insgeheim auch noch wegen einer anderen Geschichte böse. Zumindest ein bisschen.
Bonifaz ist nämlich kein Kater, sondern eine Katzenfrau. Und Bonifaz hätte gern Krioline, Anastasia oder schlicht und einfach Katerina geheißen, aber nein: Florentin und Penny, diese zwei Mäusebärte, haben ihn Bonifaz getauft. Ein schrecklicher Katzenname, findet Bonifaz. Deshalb muss er den zwei Mäusebärten ab und zu die Zunge zeigen oder eine lange Nase machen oder Dumbo-Ohren, die ganz großen nämlich.
Florentin hat die Hände in die Hüften gestemmt und schaut zu Bonifaz hoch, der ganz oben im Baum sitzt. „Diese Frechheiten lasse ich mir von Bonifaz nicht mehr gefallen“, ruft er und stapft ins Haus zurück. Er kommt mit einer Kettensäge aus Plastik zurück. Ein Geschenk von Tante Gundi, die so gern rot-weiß-karierte Holzfällerhemden trägt und Onkel Karl ewig Vorwürfe macht, weil er nur Lokführer ist, aber kein Sägewerksbesitzer.
Florentin startet seine Kettensäge. Da sie sehr leise ist, macht er das kreischende Kettensägen-Geräusch selber dazu.
„Ich werde den Baum umschneiden, damit Bonifaz ein für allemal versteht, dass ich der einzige bin, der hier lange Nasen zeigt.“
Penny tut zwar noch das Knie vom Sturz weh, aber jetzt muss sie lachen.
„Jaja, Florentin, probier's nur. Eher ist Bonifaz ein Löwe, als dass du diesen Baum fällen kannst.“
Florentin tut, als hätte er nichts gehört. Er setzt seine Kettensäge am Stamm des Baumes an. Brummbrumm. Das Kettensägengeräusch wird lauter. Aber nichts passiert.
Also kreischt er noch heftiger, weil lautere Kettensägen erfahrungsgemäß auch stärker sind. Wieder nichts. Nicht einmal ein Ritzer in der Rinde.
„Mit dieser Kettensäge kannst du nicht einmal eine Salatgurke auseinanderschneiden“, erklärt Penny.
„Aber warum hat Tante Gundi sie mir dann
Weitere Kostenlose Bücher